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Das erste eigene Auto ist für viele junge Menschen meist ein wichtiger Schritt in die Unabhängigkeit, vor allem, wenn sie in ländlichen Gegenden wohnen. Gerade für Fahranfänger kann die persönliche Mobilität jedoch sehr teuer werden. Neben den Kosten für das Fahrzeug und für den Sprit verschlingt die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflicht viel Geld. Grund: Als Fahranfänger wird man in die Schadensfreiheitsklasse (SF) 0 eingestuft, das heißt man bezahlt ca. doppelt so viel Prämie wie im Normaltarif (100 %). Von SF 0 aus muss man sich Jahr für Jahr in eine bessere Klasse vorfahren, vorausgesetzt, man verursacht keinen Unfall. Immerhin gibt es mittlerweile aber spezielle Angebote für Führerschein-Neulinge.
Interessiert sich ein Fahranfänger zum Beispiel für einen ungefähr drei Jahre alten Golf 1.2 TSI mit 63 kW/86 PS, kann ihn der Vollkaskoschutz bei der hauseigenen Versicherung schnell 3.000 Euro jährlich kosten. Wer nicht gerade spendable Eltern oder Großeltern hat, wird sich daher wohl umsehen. Bei der HUK, der Gothaer sowie der DEVK kostet dieselbe Versicherung zwischen 1.200 und 1.500 Euro.
Noch günstiger wird eine Zweitwagenregelung über die Eltern oder den Lebenspartner, dann ist eine Einstufung in die SF-Klasse 1 oder bei Allianz, AXA, R+V Bank, Aachen Münchner sowie der Generali sogar in die Klasse 2 möglich. Aber Vorsicht: Die R+V Versicherung zum Beispiel gewährt einen solchen Zweitwagen nur, wenn die Eltern mindestens in die SF-Klasse 5 eingestuft sind und das Fahrzeug auch ausschließlich vom Kind genutzt wird. Bei der Generali ist mindestens eine Einstufung in die SF-Klasse 2 nötig. Dabei muss es nicht zwingend das Auto sein: Es genügt, wenn ein Motorrad, ein Quad oder ein Campingwagen dort versichert sind.
Ein interessantes Angebot offeriert die Württembergische: Hier können alle, die zum ersten Mal ihr eigenes Auto versichern, in der SF-Klasse 1/2 anfangen. Bedingung sind jedoch zwei weitere Versicherungspolicen beim Unternehmen, zum Beispiel eine Fahrzeugrechtsschutz- und eine Unfallversicherung oder eine Privathaftpflicht- und eine Hausratversicherung. Die Vertragskombination kostet zusammen in beiden Fällen 120 Euro jährlich. Trotzdem spart man so bei unserem erwähnten VW Golf immer noch über 600 Euro.
Oftmals berücksichtigen Versicherungen bei der Tarifkalkulation auch die Teilnahme am sogenannten „Begleiteten Fahren ab 17“. Wenn mindestens 6 Monate zwischen dem Datum der Prüfungsbescheinigung und dem 18. Geburtstag liegen, gewähren Allianz und Generali Beitragsvorteile oder Prämien.
Wer kein bestimmtes Auto will, kann sich direkt bei den Autohäusern in der Umgebung nach speziellen Angeboten erkundigen. Kia plant ab Februar ein Sonderangebot für Fahranfänger in Kombination mit Picanto, Rio oder Ceed. Auch Volkswagen bietet ein Programm für junge Fahrer. Jeder, der seinen Führerschein noch nicht länger als 24 Monate besitzt, erhält vergünstigte Konditionen sowie kostenlose Inspektionen für den Polo sowie den Up. Wer sich für einen Gebrauchten entscheidet, bekommt beim Kauf einen Zuschuss von bis zu 700 Euro.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, das Fahrzeug möglichst bis zum 30. Juni eines Jahres zu versichern. Denn damit erfüllt man die 6-Monats-Regel mit der man schon im Folgejahr eine Schadenfreiheitsklasse aufsteigen, also besser eingestuft werden kann. Wer ab 1. Juli mit der Versicherung beginnt, fährt auch noch das ganze Folgejahr mit der gleichen SF-Klasse wie zu Beginn des Vertrages.
Beim Kauf eines Fahrzeuges sollte die Typenklasse beachtet werden. Je höher der Pkw dort eingestuft ist, umso höher fällt auch der zu zahlende Beitrag aus. Die Typenklassen für ein bestimmtes Fahrzeug sind allerdings nicht langfristig festgeschrieben. Sie können sich jährlich ändern.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 31.01.2013 aktualisiert am 31.01.2013
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