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Autobatterien
Hybrid-und Elektroautos sind teurer als herkömmliche Pkw. Je nach Modell kann der Preis schon eine Differenz von mehreren tausend Euro betragen. Die Hochvolt-Batterie treibt den Preis in die Höhe. Auf sie entfallen 40 Prozent der Herstellkosten des elektrifizierten Antriebsstrangs. In fünf Jahren dürften die Akku-Kosten je Kilowattstunde drastisch sinken. Grund: Ein kleiner innovativer Autohersteller will den etablierten der Branche zeigen, wo es mit der E-Mobilität langgeht.
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„Wir rechnen 2020 damit, dass 10 Prozent bis 12 Prozent aller Fahrzeuge elektrifiziert sind, fünf Jahre später 15 Prozent“, erklärte Joachim Fetzer, Mitglied des Bosch-Bereichsvorstands Gasoline Systems. 2020 wären dies 12,1 Millionen Neufahrzeuge, darunter 2,5 Millionen reine Elektroautos und Hybrid-Pkw mit der Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor, die fast die 10-Millionen-Marke erreichen sollen.
Bis Mitte der 1980er-Jahre war die Batterieproduktion ein Aushängeschild der deutschen Chemie-Industrie und der Elektrotechnik. Aber „30 Jahre ohne Forschung in Deutschland hat die Batterie zur einfachen Handelsware verkommen lassen“, sagte Otmar Frey, Geschäftsführer im Elektrotechnik-Verband ZVEI. Doch Deutschland hole auf, erklärte er dieser Tage anlässlich der ZVEI-Veranstaltung „Die Rolle der Batterie für die E-Mobilität“ in Reutlingen. Die Lücke in der Forschung schließe sich langsam wieder, so Frey mit Blick auf neue Hochvolt-Batterien für Autos.
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Bosch als Technologie-Konzern sieht das Rennen um die besten Akkus für Elektroautos noch nicht als entschieden an. „Ich glaube, wir können bald die besten Batterien aus Europa liefern, auch die Zellen“, sagte Fetzer. Doch die Entscheidung über eine Zellfertigung am Standort werde frühestens 2018 entschieden. Die Experten sehen gute Chancen für Deutschland im Wettbewerb um die Schlüssel-Technologie Hochvolt-Batterie. „Wir verstehen das Zusammenspiel zwischen Chemie, Elektronik und Kühlung“, betonte Fetzer. Und Gerhard Hörpel, Direktor des MEET- Batterieforschungszentrum der Uni Münster, pflichtete ihm bei: „Wir positionieren uns wettbewerbsfähig.“
Etwa BMW, Bosch sowie Daimler und VW fertigen an ihren Standorten Akku-Systeme. Die werden mit Lithium-Ionen-Zellen aus Asien bestückt. Mit der Qualität der Energiespeicher steht oder fällt ein elektrischer Antriebsstrang. Ob Hybrid oder Elektroauto, die Batterie muss mindestens 150.000 Kilometer oder 15 Jahren exakt funktionieren. Bosch entwickelt und fertigt außer Li-Ionen-Zellen alle Komponenten für den elektrischen Antrieb. Dazu gehören Kernkomponenten wie Leistungselektronik und Hochvolt-Batterien. Die aktuellen Bosch-Antriebssysteme kommen dabei laut Konzern-Angaben auf einen Wirkungsgrad von 92 Prozent. Damit würde der Autobesitzer den Energieinhalt seiner Batterie bestmöglich ausnutzen können.
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Und laut Hörpel sind „die Asiaten sehr aggressiv dabei, Marktanteile zu gewinnen“. Die deutsche Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) beziffert für 2014 die Kosten mit 380 Euro/kWh. Demnach würde beim VW Golf E die 24,2-kWh-Li-Ionen-Batterie heute rund 9.200 Euro kosten. Aber die Überkapazitäten in der Akku-Produktion drücken den Preis.
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Bosch will bis 2020 die Leistungsfähigkeit der Hochvoltspeicher verdoppeln. „Heutige Akkus haben eine Energiedichte von etwa 115 Wh/kg, und es sind bis zu 280 Wh/kg möglich“, hob Fetzer hervor. Die nächste Batterie-Generation in Lithium-Ionen-Technik entsteht bereits im Joint Venture „Lithium Energy and Power“. Boschs Partner sind die japanischen Konzerne GS Yuasa und Mitsubishi Corporation.Mit neuen Materialien der Elektrochemie in den Zellen wollen die Partner den Energieinhalt der Batterien deutlich erhöhen. Damit sinken Gewicht sowie Platzbedarf der Akkus und die Reichweite der Elektroautos steigt. „Wir brauchen einen langen Atem“, so Forscher Hörpel von der Uni Münster. Zwar werde bereits auf Basis von Lithium-Schwefel geforscht, doch diese Technik ist wohl frühestens 2025 serienreif.
geschrieben von Wolfgang Pester/mid veröffentlicht am 17.02.2015 aktualisiert am 17.02.2015
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