BCG-Studie erfordert neues Denken für neue Automärkte

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Nur noch geringes Wachstum oder sogar Stagnation versprechen die etablierten und weitgehend gesättigten Automobilmärkte. Europa und die Vereinigten Staaten decken mit niedrigen Steigerungsraten lediglich ihren Ersatzbedarf und selbst die aufstrebenden Automärkte Brasilien, Russland, Indien und China, kurz BRIC-Staaten genannt, sind unter den großen Autoherstellern weitestgehend aufgeteilt. Aber der globale Automarkt bietet jenseits der BRIC-Regionen noch gute bis ausgezeichnete Chancen für Einstieg und Wachstum.

Das zeigt die Studie Beyond BRIC: Winning the Rising Auto Markets von der Boston Consulting Group (BCG), die damit ihre Serie Winning the Localization Game fortsetzt. Allerdings müssten laut Studie die Autohersteller die Gewohnheit aufgeben, in national definierten Marktsituationen zu denken. Diese neue Strategie sollte dagegen auf regionale Einheiten mit einer länderübergreifenden Wachstumspolitik ausgerichtet sein. Dann ergeben sich vier aussichtsreiche Regionen, die auch als Cluster bezeichnet und von der BCG-Studie als chancenreich bewertet werden: The Asean Nations sind ein Staatenverbund, dem zum Beispiel Indonesien, Malaysia und Thailand angehören.

Dort werde der jährliche Neuwagenabsatz 2020 auf 4,6 Millionen Einheiten steigen und Russland mit prognostizierten 4,4 Millionen Einheiten übertreffen. Auch für die Region The Emerging Mideast mit den Staaten Türkei, Saudi-Arabien und Iran prognostiziert die Studie eine Steigerung für 2020 auf 5,8 Millionen Neufahrzeuge je Jahr und übertrifft damit die erwarteten 5,2 Millionen Autos in Brasilien. Die Region um die Hauptmärkte Argentinien, Chile und Kolumbien sind The Andeans mit einem voraussichtlichen Absatz von 2,9 Millionen neuen Autos im Jahr 2020. Als zukunftsträchtig schätzt das BCG-Papier die im The North African Belt repräsentierten Algerien, Ägypten und Marokko ein, die mit 1,2 Millionen verkaufter Neuwagen im 2020 als Tor für den Eintritt in die Märkte Afrikas gelten.

Allerdings müssten die Autohersteller beim Eintritt in diese vier Chancen-Regionen mit großen Herausforderungen rechnen. Es gelte, das Geschäftsmodell aus Produkten und Vertrieb an die regionalen Besonderheiten anzupassen und mit flexiblen Strategien zu arbeiten. Zum Erkennen und Erschließen dieser Wachstumsregionen bietet die Studie zahlreiche Beispiele von Besonderheiten und Forderungen der Märkte: Welche Eigenschaften müssen Autos in Indonesien aufweisen, um erfolgreich zu sein? Warum sind in der Türkei Fahrzeuge mit einem Hubraum unter 1,6 Liter und gewerblicher Nutzung besonders gefragt? Weshalb für ganz Südamerika drei verschiedene Produktionsstrategien zur kostengünstigen Herstellung nötig sind, ist eine der interessanten Fragestellungen, auf die es vom Unternehmensberater BCG Antworten gibt.

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