Beach & Boat Leipzig 2010: Schilfboot geht in Leipzig vor Anker

Zum zweiten Mal lädt die Beach & Boat Leipzig (18. bis 21. Februar 2010) Wassersportler und Interessierte in die sächsische Messemetropole. Vor wenigen Tagen fand hier auch das Abora Projekt Dilmun 4 seinen Abschluss. Mit dessen Hilfe sollte belegt werden, dass es schon in der Steinzeit vor 14.000 Jahren möglich war, mit einem Schilfboot den Atlantik zu überqueren um Handel zu treiben. Neben dem archäologischen Experiment können die Besucher der Beach & Boat Leipzig 2010 Premieren und Neuvorstellungen nationaler und  internationaler Hersteller und Werften erleben. Das Motto der diesjährigen Ausgaben: „Viel Motorboot für wenig Geld“.

Das Abora Projekt

Nicht in 80 Tagen um die Welt, sondern in 80 Tagen über den Atlantik zu segeln: So hieß die die Mission des Chemnitzers Dominique Görlitz, als er 2007 mit der Abora III von Manhattan aus in See stach. Die Überfahrt nach Spanien wollte der Experimental-Archäologe mit einem Schilfboot nach steinzeitlicher Bauweise gegen den Wind realisieren und damit beweisen, dass es schon vor 14.000 Jahren einen Austausch zwischen den Kulturen der Alten und der Neuen Welt gab. Über das waghalsige Experiment, mit dem die Seefahrts-Geschichte neu [foto id=“130653″ size=“small“ position=“right“]geschrieben werden soll, kann man sich auf der Beach & Boat anschaulich informieren. Aktuelles findet sich zudem auf der Web-Site des Abora Projekts.

Startschuss

Das Experiment startete 1996 mit der Abora I, die innerhalb eines Schülerprojekts entstand. Mit der Abora II ging es 2002 dann schon 600 Kilometer kreuz und quer durch das Mittelmeer, bevor die Abora III schließlich den Atlantik von Manhattan nach Spanien überqueren sollte. Zwar hat die dritte Expedition die stürmische Fahrt auf hoher See nicht überstanden; 900 Kilometer vor den Azoren wurde das Schilfboot nach 56 Tagen seinem Schicksal überlassen. Doch das Abenteuer geht weiter. Die Abora IV ist bereits in Planung. Bis sie in See sticht, geht ein Testschiff in den Vorlauf, die DILMUN IV. Mit dieser steuert Dominique Görlitz aber erst einmal ruhigeres Gewässer an: Nach zahlreichen Testfahrten auf Ostsee und Bodensee kann der Schilfsegler in der Glashalle der Leipziger Messe bestaunt werden kann. Das Besondere an dem neuen Modell ist seine völlig neue Schwerthaltung. „Von den Archäologen wurde lange verbreitet, dass die Materialien Holz und Schilf nicht [foto id=“130654″ size=“small“ position=“left“]miteinander kombiniert werden können. Diese Aussage haben wir bei den neuen Rudern missachtet und haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht“, erläutert der Chemnitzer.

Jumbojet des Mittelalters…

Es ist der Ehrgeiz, der den 43-Jährigen vorantreibt. Denn genau genommen hat er die These, dass der Kulturaustausch über den Atlantik schon in der Steinzeit möglich war, bereits bewiesen. „Mit der Abora II haben wir mehr als 4.400 km entlang des Golfstroms gegen drehende Windes des Nordatlantiks zurückgelegt. Das ist seefahrtsgeschichtlich von hoher Bedeutung – als hätte man im Mittelalter einen Jumbojet ausgegraben“, erzählt der Initiator. Quer zum Wind zu fahren, wurde einem primitiven Schilfboot bisher nicht zugetraut. Doch genau das wäre die Voraussetzung dafür, dass seinerzeit ein Austausch zwischen den Kulturen stattfand – denn die Ankömmlinge aus der Alten Welt mussten ihre Entdeckungen ja auf dem Seeweg wieder zurückbringen.

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