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Begründer des Autodesigns
Die Qualität der Formgebung bestimmt seit jeher entscheidend den Erfolg eines Automobils. Bis in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts vertrauten Autohersteller darauf, dass ihre Karosseriebauer handwerkliches Können möglichst kongenial mit gestalterischem Geschmack verbanden. Je mehr sich die Fahrzeugproduktion in die Höhe schraubte, desto dringender erwies sich die Notwendigkeit, professionelle Formen für die Großserie zu entwickeln. Mit dem Aufbau der ersten spezialisierten Designabteilung setzte General Motors ab 1925 einen Trend für die Autoindustrie. Der Leiter und spätere Großmeister des Autodesigns war der Kalifornier Harley Earl.
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Der Karosserieentwurf des LaSalle 303 stammte aus der Feder von Harley Earl. Earls Vater hatte schon 1889 in Kalifornien damit begonnen, als Stellmacher Karosserien für Pferdekutschen zu bauen. Vier Jahre vor der Geburt seines Sohnes Harley. Ab 1908 wandte er sich Automobilen zu. Die Sonderkarosserien des Hauses fanden schnell Anklang bei den Stars im erblühenden Hollywood der Stummfilm-Ära. Harley Earl wuchs von Beginn an in den väterlichen Betrieb hinein und entwickelte seine Kreativität unter anderem durch Gestaltung römischer Streitwagen oder historischer Kutschen für die Filmindustrie. Der junge Harley brach aufgrund dieser Erfolge sein Studium an der Stafford University ab und baute lieber mit seinem Vater automobile Spezialanfertigungen für die Superstars des Stummfilms wie Tom Mix (1880 – 1940) oder Roscoe „Fatty“ Arbuckle (1887 – 1933), dem ersten Filmstar der Geschichte, der eine Million Dollar Gage im Jahr verdiente.
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Bis in die 1930-Jahre hatte praktisch kein Autohersteller professionelles Augenmerk auf die formale Gestaltung seiner Produkte gelegt. Das änderte sich durch die GM-Initiative. 1939 kreierte Earl mit dem Buick „Y-Top“ die erste Designstudie der Autogeschichte. Sie diente einzig dazu, auf Automobilausstellungen die Reaktion des Publikums zu testen. Und viele Jahre als Dienstfahrzeug für Harley Earl, denn der Perfektionist Earl verlangte von seinen Studien stets volle Einsatzfähigkeit.
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Unsterblich wie spektakulär fiel jedoch Earls Geistesblitz für die erste Nachkriegsneuheit von Cadillac aus. 1948 hatten Harley Earl und sein Designteam einmal mehr eine vollkommen neue Designsprache entwickelt. Die Limousinen der Baureihe „62“ lösten sich komplett von den chrom- und zierbewehrten Linien der Vorkriegsära und erhielten eine moderne Pontonform. Aus dem Heck, genau aus den Abschlüssen der hinteren Kotflügel, sprießten erstmals zwei markante Elemente, die bis in die Sechziger hinein die Optik aller Autos weltweit prägen sollte, die Heckflosse.
Die Inspiration dafür resultierte aus dem Leitwerk der Lockheed P38 „Lightning“. Das Flugzeug mit dem doppelten Rumpf war der bekannteste amerikanische Langstreckenjäger des Zweiten Weltkriegs und das erfolgreichste Jagdflugzeug auf dem pazifischen Kriegsschauplatz. Aber auch von deutschen Piloten als „Gabelschwanzteufel“ gefürchtet. Zu unsterblichem Ruhm aus amerikanischer Sicht kam der Flieger am 18. April 1943. Im Rahmen einer Geheimmission schoss eine Staffel P38 den japanischen Großadmiral Isoroku Yamamoto ab. Der Oberbefehlshaber der japanischen Flotte und Stratege des Angriffs auf Pearl Harbour war an diesem Apriltag zu einer Inspektionsreise zu Stützpunkten im Südpazifik aufgebrochen. Nicht zuletzt fand der französischen Flieger und Schriftsteller Antoine Marie Roger Vicomte des Saint-Exupéry, Schöpfer des unsterblichen „Kleinen Prinz“, den Tod in einer P38, als ihn auf seinem letzten Aufklärungsflug über dem Mittelmeer ein deutsche Jagdflugzeug abschoss.
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geschrieben von sp-x veröffentlicht am 20.08.2014 aktualisiert am 21.08.2014
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