Umweltfreundlicher

Bei Ford begann die Nachhaltigkeit mit Soja im Sitz

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Viele Autofahrer sitzen auf Soja. Ford nimmt diese Pflanze in seinem 18. Nachhaltigkeitsbericht als Beispiel für den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen in der Automobilproduktion. Bei dem zeitgrößten nordamerikanischen Automobilhersteller kam bereits 2008 Schaumstoff auf Basis von Sojabohnen erstmals beim Ford Mustang zum Einsatz. Seit 2011 wird Soja für Sitzkissen, Rückenlehnen und Kopfstützen in allen Fahrzeugen verwendet, die von Ford in Nordamerika produziert werden.

Soja-Sitze senken CO2-Ausstoß

Die Verwendung von Sojaschaum als pflanzliche Alternative zu herkömmlichen Mineralölprodukten bietet Vorteile in puncto Nachhaltigkeit, ohne dabei die Haltbarkeit oder andere Produkteigenschaften zu beeinträchtigen. Mehr als 18,5 Millionen Fahrzeuge wurden bei Ford in Nordamerika inzwischen unter Verwendung von Sojaschaum für einzelne Bauteile hergestellt. Dadurch konnten bisher rund 6,5 Millionen Kilogramm Kohlendioxid (CO2) eingespart werden – übrigens ganz im Sinne des Firmengründers Henry Ford, der schon in den 1940-ger Jahren Biomaterialien in die Fahrzeugproduktion einbringen wollte.

„Die Idee, Werkstoffe aus Soja auf den Markt zu bringen, war eine echte Herausforderung. Die ersten Tests mit Schaumstoffen waren allerdings zunächst wenig erfolgreich", erinnert sich Debbie Mielewski, Senior Technical Leader, Materials Sustainability, Ford Motor Company. In diesen frühen Tagen gab es Unterstützung von Bill Ford, dem damaligen CEO. Er sorgte dafür, dass das Projekt auf Kurs blieb. Als dann 2008 die Ölpreise explodierten, gewann Sojaschaum plötzlich auch wirtschaftlich an Bedeutung. Andere nachwachsende Rohstoffe kamen hinzu, was weitere CO2-Reduzierungen brachte. „In einigen Fällen konnte das Material auch Gewichtseinsparungen ermöglichen, mit einem positiven Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch", berichtet Mielewski.

Auch bei Soja geht die Palette der Verwendungen im Fahrzeugbau längst über die Sitze hinaus. Sie reicht bis zum Ersatz von Gummikomponenten zum Beispiel für Dichtungen und Wischerblätter. Mittlerweile kommen bei Ford acht nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz, neben Soja nun auch Weizen, Reis, Rizinus, Kenaf, Baumzellulose, Jute und Kokosnuss. Darüber hinaus laufen Versuche mit Weizenstroh, Tomatenschalen, Bambus, Agaven, Löwenzahn und sogar Algen. Erforscht werden zudem auch Schaumstoffe und Kunststoffe auf der Basis des Treibhausgases Kohlendioxid.

„Wir müssen die unzähligen natürlichen Materialien so gut und so verantwortungsvoll wie möglich einsetzen", sagt Debbie Mielewski in dem Nachhaltigkeitsbericht. „Dazu gehört auch die Verwendung von Pflanzen und Pflanzenabfällen aus der Region, in denen wir unsere Fahrzeuge herstellen, was das Potenzial hat, die Emissionen aus dem Schiffsverkehr weiter zu reduzieren und den Landwirten in der Region neue Einnahmequellen zu erschließen." Der Nachhaltigkeitsbericht hebt außerdem bei Bemühungen bei der Wassernutzung, dem Umgang mit Abfällen und Abluft hervor. Das Unternehmen will im Automobilbau eine führende Position bei der Verwendung nachhaltiger Technologien einnehmen.

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