Belgien GP – Entscheidung an zwei Fronten

(adrivo.com) Spa-Francorchamps hat nicht viel mit Paris gemeinsam. Das einzige dürften der heutige Donnerstag und das Thema Formel 1 sein.

Donnerstag ist Pressetag. Die Fahrer und Teamverantwortliche stehen meistens mehr Rede als sie Antworten geben, die Mechaniker bereiten die Autos und Boxen vor, das Fahrerlager erwacht langsam zum Leben. Am GP-Donnerstag blickt alles auf das anstehende Wochenende.

Donnerstag ist Spionagetag

Nicht so in Spa-Francorchamps. Niemand interessiert sich dafür, was an diesem Donnerstag in den Ardennen passiert – jedenfalls nicht sofort, nicht bis es gut 400 Kilometer südwestlich eine Entscheidung gegeben hat. Donnerstag ist Spionagetag.

McLaren Mercedes offiziell noch sorglos

„Am Donnerstag, wenn wir alle an der Strecke ankommen, wird jeder auf Nachrichten vom World Council Meeting in Paris warten“, sagt Felipe Massa. „Ich bin also sicher, dass es viele Fragen an uns und die Teamchefs geben wird.“ Auch wenn ein Zeitpunkt für die Entscheidungsbekanntgabe von der FIA noch nicht benannt wurde. Bei McLaren Mercedes macht man sich – offiziell – keine Sorgen. Man habe „starke Argumente“ vorbereitet und natürlich „nie etwas falsch gemacht“. Genau das soll bewiesen werden.

Ardennenkurs ist gut für Ferrari

Zurück in Spa-Francorchamps spielen die Ferrari-Fahrer weiter die Unerschrockenen. „Wir dürfen nichts unversucht lassen“, kündigt Kimi Räikkönen an. 18 Punkte Rückstand sind viel, aber der Finne mag die Änderungen am Streckenlayout und glaubt, dass der Ardennenkurs dem Ferrari entgegenkommen wird. „Wir werden alles für den Sieg geben.“ Selbst Felipe Massa glaubt noch an seine rechnerische Chance. „Unmöglich ist ein Wort, das ich nicht gerne verwende“, sagt der Brasilianer. „Ich gebe nie auf und werde es weiter versuchen, aber einen Unterschied von 23 Punkten auf Hamilton aufzuholen, wird nicht einfach.“

Alles ist offen…

Bei McLaren Mercedes unterschätzt man die Roten dennoch nicht. „Das Pendel zwischen den beiden Teams schlägt jede Woche um“, sagt McLaren-Geschäftführer Martin Whitmarsh, dem Ron Dennis beipflichtet: „Die Weltmeisterschaft ist noch in keinster Weise entschieden. Und Ferrari wird sich über das Jahr als würdiger Gegner erweisen.“ Zumindest auf der Strecke, daneben dürfte man bei McLaren eine andere Ansicht vertreten…

Es geht weiter, wie im Ferrari-Land

Nach dem Doppelsieg in Monza will Fernando Alonso in Spa genau dort weitermachen, wo man im Ferrari-Land aufgehört hat. „Es gibt ein paar Ähnlichkeiten mit Monza und deshalb hoffen wir, dass wir unsere gute Leistung von dort fortsetzen können“, bekräftigt Whitmarsh. Obwohl auch Alonso die Ferrari-Fahrer noch nicht abschreibt, ist sein härtester Gegner der Teamkollege. Lewis Hamilton führt die WM-Wertung noch immer an – seit Monza aber nur noch mit drei Punkten Vorsprung. „Der Kampf um die Fahrer-WM ist sehr spannend“, so Alonso. „Ein gutes Ergebnis würde mir für das Finale eine gute Ausgangsposition verschaffen.“

Für Spannung und Aufregung ist gesorgt

Der Neuling wird unter dem Druck jedenfalls nicht zerbrechen. „Im Kampf um beide WM-Titel geht es recht eng zu, doch der Druck motiviert mich zusätzlich“, sagt der WM-Führende. „Noch sind vier Rennen zu fahren und ich werde alles geben zu gewinnen.“ Martin Whitmarsh ist von der sportlichen Situation angetan. „Für den Sport ist es toll, dass sich die Meisterschaft so spannend entwickelt, dadurch erleben wir einige aufregende Rennen.“ Hoffentlich stehen diese auch nach der Entscheidung in Paris noch im Vordergrund.

© adrivo Sportpresse GmbH

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