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Als Stimmungsmache hat der ACE Auto Club Europa Warnungen vor einer Energiekrise und vor explodierenden Kraftstoffpreisen infolge der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zurückgewiesen.
ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner sagte am Dienstag in Stuttgart in Anspielung auf Äußerungen aus dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): „Man kann steigende Benzinpreise auch herbeireden und Spekulationen befeuern.“ So spiele das Institut mit seiner jüngsten Prognose den Öl-Multis in die Hände und offeriere ihnen eine zweifelhafte Begründung für einen neuen Preisritt an den Tankstellen. Ausbaden müssen dies wieder die Tankkunden, die als Pendler unterwegs sind und jetzt ihren Autourlaub planen.
Nach Ansicht Hillgärtners geht es den Öl-Konzernen darum, ihren Profit auf allen Ebenen weiter zu maximieren und den rückläufigen Benzinabsatz auf dem deutschen Markt durch Preisaufschläge zu kompensieren. Beachte man die marktwirtschaftliche Lehre, müssten die Preise für Kraftstoffe aktuell nachgeben. Es existiert ein Überangebot an Rohöl, und die weltweite Nachfrage ist eher schwach. In der Folge quellen die Kraftstofflager über. Das bedeutet, die hohen Preise sind zu einem beachtlichen Teil Ergebnis von Spekulation. Hedgefonds wetten auf Hochpreise, sie kaufen Öl, das noch gar nicht gefördert wurde und erzeugen so einen Nachfrageboom, der die Preise künstlich nach oben treibt. Ohne diese Spekulation könnte das Benzin nach einer Studie des Ölexperten Steffen Bukold rund 14 Cent pro Liter billiger sein. Hier müsse die Politik anknüpfen.
Der ACE empfiehlt Autofahrern, den Fahrstil den Geboten der Sparsamkeit unterzuordnen. In der Art, wie wir bremsten, Gas gäben und schalteten, stecke ein Minderverbrauch-Potienzial von mehr als 100 Liter Kraftstoff pro Jahr. Auch sollte man Kraftstoff nur noch an den preisgünstigsten Tankstellen zapfen, bevorzugt also an Freien Tankstellen. Während einer Hochpreisphase sei es sinnvoll, den Tank nur nach unmittelbarem Bedarf, also nicht randvoll zu betanken.
Beim Kauf von Neu- und Gebrauchtwagen sollte der Blick auf effiziente Autos gerichtet werden. Der Vorteil eines günstigen Beschaffungspreises ist schnell aufgehoben, wenn die Betriebskosten dauerhaft hoch sind. Weiterhin erachtet es der ACE als wichtig, eine Politik zu unterstützen, die zum Ziel hat: weg vom Öl, hin zu erneuerbaren Energien. Andernfalls begebe man sich immer stärker in wirtschaftlich und politisch ungewollte Abhängigkeiten.
geschrieben von auto.de/(auto-reporter.net/br) veröffentlicht am 16.06.2010 aktualisiert am 16.06.2010
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