Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Die Abwrackprämie sollte vor allem den deutschen Autoherstellern den Verkauf ihrer Neuwagen erleichtern und die Wirtschaft ankurbeln. Zunächst hat das ja auch super funktioniert. Zu dumm nur, dass die Deutschen jetzt an die niedrigen Autopreise gewöhnt sind und nicht mehr so viel Geld in einen Neuwagen investieren möchten. Die Fahrzeuge der Billig-Hersteller boomen. Aber was ist mit guter Qualität made in Germany?
Während ein neuer Golf immer noch 16.000 Euro aufwärts kostet, will der indische Autobauer Tata Motors seinen Kleinwagen schon bald ab einem Wert von 5.000 Euro in Europa anbieten – natürlich mit deutlich weniger Komfort, aber das scheint einigen deutschen Autofahrern egal zu sein. Rund 1.000 Autos aus dem Hause Tata Motors wurden seit 2009 auf Bestellung nach Deutschland importiert. Der indische Autobauer rechnet in den nächsten Jahren mit einer wesentlich größeren Nachfrage und wirbt schonmal damit, dass viele Teile des Tata Nano von renommierten Unternehmen wie Continental oder Bosch gefertigt wurden.
Tata Motors ist nicht das einzige ausländische Unternehmen, das mit preiswerten Autos Erfolge vorweisen kann. 15.500 Neuzulassungen des Dacia Logan hat es im letzten Jahr gegeben, die Tochterfirma des französischen Autobauers Renault hat sich in Deutschland etabliert und ist jetzt bereit, neue Modelle zu ebenfalls günstigen Preisen auf den deutschen Markt zu bringen. Und auch die chinesischen Produzenten stehen schon in den Startlöchern. So wollen die Hersteller BYD und Brilliance ihre Produkte aus der Volksrepublik nach Deutschland bringen und rechnen mit guten Erfolgen.
Aber woran liegt es eigentlich, dass die Deutschen kein Geld mehr für ihr liebstes Spielzeug ausgeben wollen? Ist die Abwrackprämie Schuld an dem Erfolg der Billig-Autoproduzenten? Nein, zumindest nicht ausschließlich. Grundsätzlich stellen Forscher schon seit einigen Jahren fest, dass das Auto seine Macht als Stattussymbol verliert. Außerdem weitet sich die Schere zwischen Arm und Reich. Es gibt einerseits viele Autofahrer, die sich überhaupt nicht an hohen Preisen stören und ihren BMW einfach leasen oder den Benz als Dienstwagen absetzen, auf der anderen Seite können sich einige Menschen gar kein Auto mehr leisten. Es profitieren aber auch Unternehmen wie Audi davon, dass deutsche Fahrer zwar ein Statussymbol wollen, aber sich nicht das dickste Auto leisten können. Sie kaufen einfach günstigere Varianten deutscher Autobauer wie den A1, der die bisher meisten Vorbestellungen in der Firmengeschichte von Audi vorweisen kann.
geschrieben von Marie Weimershaus veröffentlicht am 23.11.2010 aktualisiert am 23.11.2010
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.