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In diesen Tagen, Wochen und Monaten wird sie geboren: die nächste Generation, die unseren Kindern oder Enkeln folgt. Sie wird Ende des Jahrzehnts in die Schule kommen, in der ersten Hälfte der 2030er Jahre die Ausbildung hinter sich oder das Abitur in der Tasche haben und einige Jahre später – falls nicht etwas unerwartet Schlimmes oder ein langwieriges Studium dazwischen kommt – beruflich etabliert sein. Im Normalfall dürfte sie dann – wir schreiben den Beginn des fünften Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts – daran denken, eine Familie zu gründen und mit steigenden Ansprüchen überlegen, sich ein Auto zuzulegen. Vielleicht sogar ein fabrikneues.
Für die Autoindustrie sind die Säuglinge von heute die Kunden von übermorgen. Wenn die uralte Faustregel immer noch stimmt, dass die Entwicklung eines[foto id=“506937″ size=“small“ position=“right“] komplett neuen Fahrzeugs von Idee und Skizze bis zum marktreifen Produkt rund sieben Jahre dauert, dann gehen mal gerade drei Auto-Generationen ins Land, bis die Kleinkinder von 2014 kaufkräftige Kunden geworden sind.
Welche Autos wird ihnen der Markt dann bieten? Was wird den Käufern in 25 Jahren wichtig sein? Legen sie dann überhaupt Wert auf ein eigenes Auto? Von welcher Technik werden sie träumen? Von welchem Design? Und – ganz wichtig – wie steht es mit den Kosten?
Diese und eine Reihe anderer Fragen ließ kürzlich der Online-Automarkt „Auto Scout 24″ von der Gesellschaft für Konsumforschung in Nürnberg beantworten, die dafür 8800 Europäer im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien,[foto id=“506938″ size=“small“ position=“left“] den Niederlanden, Österreich und Spanien interviewte. Grund für die Auswahl der Länder: Sie bewältigten im ersten Halbjahr 2013 mit 4,22 Millionen Neuzulassungen 68 Prozent aller Pkw-Verkäufe in der EU.
Kein Zweifel: Autonomes Fahren, vernetzte Mobilitätskonzepte, Carsharing, alternative Antriebstechnologien – die Automobilwelt ist im Wandel und wird sich in den kommenden Jahrzehnten grundlegend verändert haben. Hinzu kommt, dass striktere Abgasvorgaben und höhere Sicherheitsanforderungen die Fahrzeuge weiter verändern werden.
Thomas Weiss, Chefredakteur des „Auto Scout 24-Magazins“: „An die Sicherheit des Autos stellen die Befragten nach wie vor höchste Anforderungen. Damit liegen die Hersteller richtig, den Sicherheitsaspekten in neuen Autos auch in Zukunft höchste Relevanz einzuräumen. Das betrifft[foto id=“506939″ size=“small“ position=“right“] auch die Entwicklung und Einführung neuer Technologien.“
Dabei sind sich länderübergreifend alle Befragten einig: Maximale Sicherheit steht an erster Stelle. Danach aber zeigen sich nationale Unterschiede. In Italien und Spanien spielen die Kosten der Mobilität eine größere Rolle, während zum Beispiel Österreicher den Umweltschutz und den Fahrspaß betonen, Franzosen eher die Bequemlichkeit. Die Bedeutung des Autos als Statussymbol nimmt mit wachsendem Lebensalter ab, auch nach Nationen gibt es größere Unterschiede: Italiener legen den meisten Wert auf Repräsentation (50,8 Prozent), die Österreicher am wenigsten (18,2).
Einigkeit besteht dagegen bei der Einschätzung von Fahrerassistenzsystemen. Thomas Weiss: „Über 80 Prozent finden, dass das Auto zum Beispiel automatisch Gefahren erkennen soll und aktiv eingreifen soll, zum Beispiel durch automatisches Abbremsen.“ [foto id=“506940″ size=“small“ position=“left“]Fast ebenso hoch fällt die Zustimmung zu Notrufeinrichtungen wie E-Call aus, und auch car-to-car Kommunikation ist willkommen, wenn sie dabei hilft, Staus intelligent zu verhindern. „Die älteren Autofahrer sehen deutliche Vorteile in den Sicherheitsaspekten vernetzter Fahrzeuge“, meint Thomas Weiss.“Eine internetbasierte Vernetzung wird also in Zukunft weniger durch On-Board-Entertainment als vielmehr durch Komfort- und Sicherheitsfeatures getrieben werden.“
Mobilität könnte sich in den kommenden 25 Jahren grundlegend verändern. Integrierte Mobilitätslösungen werden in Zukunft zur Herausforderungen für alle Automobilhersteller, die unvernünftige Abgrenzung überwinden und stattdessen Schnittstellen zur bisherigen Mobilitätskonkurrenz wie ÖPNV, Bahn und Flugzeug bereitstellen müssen.
Dennoch behält die individuelle Mobilität große Bedeutung. Wenn auch Carsharing schon heute – besonders in Großstädten – immer beliebter wird, wünschen sich in Zukunft neun von zehn Befragten (87,4 Prozent) immer noch ein eigenes Auto. Knapp zwei Drittel geben dabei an,[foto id=“506941″ size=“small“ position=“right“] auf ein Fahrzeug Wert zu legen, „das möglichst viele ihrer Mobilitätsbedürfnisse erfüllt“ (63,4 Prozent). Lediglich neun Prozent könnten auf den Besitz eines eigenen Pkw in Zukunft gänzlich verzichten. Für rund ein Viertel (24 Prozent) der Befragten ist eine Mittellösung denkbar: Zum Beispiel der Besitz eines kleinen elektronisch betriebenen Wagens in Kombination mit Carsharing-Angeboten, um ein größeres Auto für längere Überfahrten zu mieten.
Als eine Art Science Fiction betrachtet der Löwenanteil aller Befragten immer noch die Aussicht auf einen autonom fahrenden Pkw. Nur 35,7 Prozent geben an, sich einen situationsabhängigen Einsatz eines Autopiloten vorstellen zu können und lediglich 28,5 Prozent würden ihn grundsätzlich einschalten. Nicht so jedoch die Österreicher. Von ihnen würden sich 76,2 [foto id=“506942″ size=“small“ position=“left“]Prozent gerne einem elektronischen Chauffeur anvertrauen. Zu Recht sagt Thomas Weiss: „Das autonome Fahren wird für die Automobilhersteller in Zukunft zur großen Kommunikationsaufgabe. Viele Autofahrer befürchten eine Bevormundung durch die eingebaute Technik und eine Beschneidung der individuellen Freiheit.“
Wer die gesamte Studie nachleden möchte, findet sie im Internet unter http://www.autoscout24.de/autoscout24_-_unser_auto_von_morgen_2013-14_-_klein.pdf.
geschrieben von auto.de/(GfK) veröffentlicht am 11.04.2014 aktualisiert am 11.04.2014
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