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Blue Motion Technologies bei VW: Alles unter einer Dachmarke

Volkswagen sieht mehr als nur eine Antwort auf die Fragen nach der Zukunft des Automobils. Deswegen fasst das Unternehmen jetzt alle Technologien, die entweder zu niedrigerem Verbrauch oder zu einem besseren Abgasverhalten führen unter einem Dach zusammen: Blue Motion Technologies. Durch alle Baureihen hindurch sieht Volkswagen Varianten vor, bei denen sich besonders umweltbewusste Kunden bedienen können.

Das Spektrum der Technologien ist groß. Es reicht von den bisher schon bei Blue Motion-Modellen eingesetzten Verbesserungen beim Luftwiderstand, dem Einsatz von Leichtlauf-Reifen und Getrieben mit einem verlängerten fünften oder sechsten Gang bis hin zu neuen Technologien, wie dem nun auch bei VW eingesetzten Start-Stopp-System, dem SCR-Katalysatoren und Stickoxid-Speicherkats bis hin zu neuen Hybrid-Konzepten und dem Elektroantrieb.

Begonnen hatte die Reihe der Blue Motion-Modelle mit dem Polo Blue Motion im Jahr 2006, der als erster Fünfsitzer weniger als vier Liter Kraftstoff verbraucht. Von Anfang an war der später erschienene Passat Variant Blue Motion ein Verkaufserfolg. Jetzt kommt dessen zweite Generation auf den Markt und das gleich in drei Versionen: den Passat Blue Motion mit verbesserten Verbrauchs- und Kohlendioxidwerten, den Passat BlueTDI, der heute schon die zukünftigen strengen EU6-Grenzwerte einhält und den Passat TSI Ecofuel, der mit Erdgas und Benzin besonders wirtschaftlich betrieben wird und auch bei den Abgaswerten glänzt. Im nächsten Touareg, dem Sports Utiliy Vehicle aus Wolfsburg, wird auch ein Hybridantrieb angeboten werden. Dabei ersetzen ein Drei-Liter-Sechszylinder und ein Elektromotor einen Acht-Zylinder. Das Einsparpotenzial gegenüber diesem 4,2-Liter-Motor soll bei einem Fünftel liegen.

Volkswagen Touareg Hybrid: Kraftpaket für die sanfte Gangart

Den Sechszylinder des zukünftigen VW Touareg Hybrid kennen wir schon aus dem Audi S4, der sportlichen Variante des Mittelklasse-Modells aus Ingolstadt. Es handelt sich um einen V6 TSI-Motor, also einen Direkteinspritzer mit einem mechanischen Kompressor. Im Touareg leistet er 245 kW / 333 PS. Das entspricht dem Leistungsniveau von Achtzylindern. Allein schon der Verzicht auf zwei Zylinder trägt zur Kraftstoffeinsparung bei. In der Kombination mit dem Elektromotor im Hybrid-Antriebsstrang werden nur noch neun Liter Kraftstoff (Schnitt nach EU-Norm) fällig – weniger als ein aktueller Touareg etwa mit dem Drei-Liter-Dieselmotor braucht. Seine Emission an Kohlendioxid liegt bei 210 Gramm pro Kilometer. Er erfüllt die EU5-Grenzwerte.

Der Elektromotor leistet zusätzlich 38 kW / 52 PS. Er sitzt auf derselben Welle wie das neue Acht-Gang-Automatikgetriebe und kann beim Kickdown oder im Sport-Modus auch zum Beschleunigen beitragen. Arbeiten beide Motoren zusammen, stehen 275 kW / 374 PS und ein maximales Drehmoment von 550 Newtonmeter zur Verfügung. 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und eine Spitzengeschwindigkeit von 240 km/h sind das Ergebnis von so viel Power.
Der Spurt mag beim Überholen einmal notwendig sein. Ziel der Entwickler war aber eher die sanfte Gangart. Die Spurtkraft stellt nur einen angenehmen Nebeneffekt des Antriebskonzepts dar. Die Wolfsburger weisen darauf hin, dass ihr neuer Touareg-Hybrid bei Geschwindigkeiten unter 50 km/h auch rein elektrisch anfahren und fahren kann. Bei jedem Anhalten sorgt auch das Start-Stopp-System für niedrigen Verbrauch.

Natürlich fließt beim Bremsen Strom zurück in die Nickel-Metallhydrid-Batterie. Aber den sogenannten Schubbetrieb setzen die Wolfsburger auf andere Art und Weise verbrauchsmindernd ein: Die Kupplung trennt den Otto-Motor ab, und der Wagen rollt, ohne vom Motor gebremst zu werden. In der Serienversion soll dieses sogenannte Segeln auch bei Autobahngeschwindigkeiten von 160 km/h noch möglich sein. Wichtig ist den Entwicklern der Hinweis, dass man mit diesem Touareg samt Anhänger am Berg anfahren kann, was nicht alle Hybrid-Fahrzeuge schaffen. Der Hybrid-Touareg kann übrigens, wie das heutige Modell, Anhänger mit bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewichtg ziehen. Eine erste kleine Probetour mit dem Prototyp beeindruckte uns sehr. Das rein elektrische Anfahren und Gleiten ist noch ungewohnt, aber vergnüglich. Der Antritt beeindruckt, und die leise und scheinbar übergangslose Arbeit der beiden Motoren, der Kupplung und des Start-Stopp-Systems überzeugt. Der Preis steht natürlich noch nicht fest. Der wird sich sicherlich mit dem des Achtzylinder-Benziners messen müssen.

Passat Blue Motion: 1400 Kilometer Reichweite

Im neuen Passat Blue Motion sorgt ein neuer Common-Rail-Diesel mit 81 kW / 110 PS für einen Durchschnittsverbrauch von 4,9 Litern, was einem Wert von 128 g/km CO2 entspricht. Der Passat Variant Blue Motion braucht nur so wenig mehr, dass sein CO2-Wert um ein Gramm höher liegt. Der Verbrauch ist so niedrig und der normale Serientank so groß, dass Reichweiten um 1400 Kilometer möglich sind. Hilfreich beim Erreichen dieser Werte ist das serienmäßige Start-Stopp-System.

Passat Blue TDI: Keiner ist sauberer

Der Blue TDI ist ab Anfang März der erste TDI, der heute schon die strengen EU6-Abgasgrenzwerte einhält, die erst ab 2014 gelten werden. Ein sogenannter SCR-Katalysator reduziert die Stickoxide auf weniger als 80 mg/km. Der Motor leistet 105 kW / 143 PS. Der Verbrauch liegt beim serienmäßigen Sechs-Gang-Handschalter im Schnitt bei 5,5 Litern, entsprechend 144 g/km CO2. Den Blue TDI positioniert Volkswagen aufgrund seiner Leistung und der aufwändigeren Abgasanlage oberhalb des Blue Motion-Modells.

Passat TSI Ecofuel: 4,50 Euro pro 100 km

Der dritte Passat im Bunde der Blue Motion Technologies ist der Passat TSI Ecofuel, der mit Erdgas betrieben wird. Im Gegensatz zu vielen Fahrzeugen mit Erdgas im Tank, bleibt beim TSI Ecofuel die Dynamik erhalten, wenn das Fahrzeug von Benzin- auf Gasantrieb umschaltet. Die Drehmoment- und Leistungskurven sind nahezu identisch. Dafür sorgt die Kombination von einem Kompressor für niedrige Drehzahlen mit einem Turbolader. Die Passat Limousine mit diesem Antrieb leistet 110 kW / 150 PS. Der Verbrauch liegt bei 4,4 Kilogramm Erdgas pro 100 km, der CO2-Wert bei nur 119 g/km mit dem Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und 4,5 Kilogramm bzw. 123 g/km. Der Treibstoff für 100 Kilometer Gasbetrieb kostet rund 4,50 Euro.

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