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BMW 118d: Aus Freude am Sparen

BMW 118d: Aus Freude am Sparen Bilder

Copyright: hersteller

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Fahrdynamik für den Spaß auf vier Rädern postuliert BMW seit Jahrzehnten erfolgreich. Doch für das markentypische Fahrerlebnis ist keinesfalls eine große Limousine oder ein Coupé aus München erforderlich. Die kleinste Baureihe in Verbindung mit einem kräftigen Diesel löst beim 1 zudem das Versprechen ein: „aus Freude am Sparen“.

Die erfolgreiche wie hart umkämpfte[foto id=“485812″ size=“small“ position=“right“] Kompaktklasse zu schwänzen, ist heute selbst für einen sogenannten „Premiumhersteller“ eine Todsünde. Ab 1994 trat BMW mit dem 3er Compact eher halbherzig in diesem Segment an, bevor die Münchner 2004 mit dem 1er den ersten konsequenten eigenen Kompaktwagen vorstellten. Die aktuelle, zweite Baureihe ist seit 2011 auf dem Markt. Natürlich führt ein BMW 1er weniger die potentiellen Kunden für VW Golf oder Opel Astra in Versuchung, sondern eher die der A-Klasse von Mercedes oder des Audi A3. Der kleinste BMW tritt mit einem breit gefächerten Antriebs-Programm an. Die fünf Benzinmotoren spannen den Leistungsbogen von 75 kW/102 PS bis 235 kW320 PS, die fünf Diesel von 70 kW/95 PS bis 160 kW/218 PS. Die schöne Welt des BMW-Fahrens kostet beim dreitürigen 114i mindestens 21 950 Euro. Beim 114i mit fünf Türen sind bereits 22 700 Euro fällig.

[foto id=“485813″ size=“small“ position=“left“]Die goldene Mitte

Zum 14-tägigen Test empfahl sich da die goldene Mitte. Der 118d mit fünf Türen tritt mit einer Leistung von 105 kW/143 PS und einem Normverbrauch von 4,4 Litern an, was der Hersteller mit 27 400 Euro in Rechnung stellt. Der angemessene Auftritt mit 16-Zoll-Leichtmetallräder, Teilledersitzen und einem ordentlichen CD-Radio erfordert weitere 1 900 Euro für die Linie „Urban Line“. Für die Alu-Leisten im Innenraum ist noch einmal ein Hunderter fällig.

Einzigartig

Mit 4,32 Metern Länge ist der fünftürige Einser kein wirklich kleines Auto. Innen ist der Kompakte jedoch wirklich kompakt. Der Arbeitsplatz des Fahrers ist knapp geschnitten. Nicht eng, eher wie auf Maß geschneidert. Sitze und Sitzposition verdienen sich eine glatte Eins, die Übersichtlichkeit der Instrumente und die auf den Fahrer zugeschnittene Anordnung der Bedienung erreicht den Stand, den die Marke in vielen Jahren zum Standard und Vorbild entwickelt hat. Der 1er weckt bei Älteren[foto id=“485814″ size=“small“ position=“right“] schnell Reminiszenzen an den 2002 aus den frühen Siebzigern. Es gibt sicher Kompakte mit mehr Knieraum im Fond und größerer Ladekapazität im Heck, wobei der 1er mit mindestens 360 Liter Volumen gut mit schwimmt; aber schon nach wenigen Kilometern zeigt der kleine Münchner, warum ein BMW unter Dutzenden von kompakten Limousinen einzigartig ist.

Der 1er huldigt als einziges Modell des Segments unverbrüchlich dem sogenannten „Standardantrieb“. Das heißt, die Leistung gerät via Kardanwelle an die Hinterachse. Bei jeder Biegung, bei jeder Kurve, bei jeder Autobahnauf- oder Abfahrt tritt der kleine BMW den Beweis an, dass fahrdynamische Präzision, Einlenkverhalten und Beschleunigung aus der Kurve mit einem Hecktriebler spürbar besser funktionieren und mehr Spaß machen. Zumal, wenn noch eine derart präzise Lenkung im Spiel ist.

[foto id=“485819″ size=“small“ position=“left“]Sparen durch ordentlich Druck

Wer den Begriff „Motorenwerk“ im Firmennamen führt, ist gut beraten, auch beim Antrieb Überdurchschnittliches zu liefern. Der Vierzylinder-Diesel des 118d verfügt nicht – wie die Modellbezeichnung suggeriert – über 1,8 Liter Hubraum, sondern über zwei Liter. Die Common-Rail-Einspritzung stellt den Kraftstoff mit maximal 1 600 bar Druck bereit, der Turbolader ist mit einer variablen Einlassgeometrie ausgestattet, die schon bei geringen Drehzahlen ordentlichen Ladedruck ermöglicht. 320 Newtonmeter maximales Drehmoment stehen schon ab 1 750/min bereit. Der Selbstzünder zieht mächtig an, erlaubt beim Hochschalten, die eine oder andere Gangstufe zu schwänzen und akzeptiert ohne Ruckeln und Murren ab rund 1 200/min den höchsten Gang. Dabei ist keinerlei Dieselgeräusch zu vernehmen. Die Laufruhe würde so manchem Benzinmotor gut zu Gesicht stehen.

Im Alltagsbetrieb gesellt sich beim 118d zur werblich beschworenen Freude am Fahren auch die Freude am Sparen. Zwar bleiben die 4,4 Liter Normverbrauch illusorisch. Aber mit fünf Litern lässt sich die 1 415 Kilo schwere Limousine bereits gut bewegen. Im Stand setzt die [foto id=“485820″ size=“small“ position=“right“]Start-Stopp-Automatik den Motor sofort außer Betrieb. Somit kommt über die gesamte Testdistanz mit flotten Autobahnetappen aber auch jeder Menge Stadtverkehr ein Praxisverbrauch von 5,5 Liter Diesel zustande.

Fazit

Wer nicht regelmäßig eine fünfköpfige Familie zu befördern hat, und bei der Anschaffung eines neuen Autos nicht jeden einzelnen Euro umdrehen muss, findet im BMW 118d ein ausgezeichnetes Fahrzeug: fahraktiv, solide und sparsam. Vor allem verdeutlicht der kleine Bayer die Überlegenheit zur A-Klasse von Mercedes. Allerdings ist der 118d auch ein teurer Spaß. Wenn beim Kauf der Stift beim Ankreuzen von durchaus sinnvoller Komfortausstattung, Assistenzsystemen, Infotainment und Navigation locker sitzt, ist schnell die Grenze von 35 000 Euro gerissen.

Bewertung BMW 118d Urban Line

Plus: leiser, durchzugsstarker und sparsamer Motor, solide Verarbeitung, präzises Fahrverhalten.
Minus: hohes Preisniveau, magere Basisausstattung.

Technische Daten BMW 118d

Viertürige Kompaktlimousine mit Heckklappe
Länge/Breite/Höhe (m): 4,32/1,77/1,42
Radstan (m): 2,69
Leergewicht: 1 350 kg
Gepäckraum min./max 360/1 200 l
Tankinhalt: 52 l
Motor: Reihenvierzylinder, Diesel-Direkteinspritzer (Common-Rail) mit Turboaufladung
Hubraum: 1 995 ccm
Leistung: 105 kW/143 PS ab 4 000/min
max. Drehmoment: 320 Nm, bei 1 750/min bis 2 500/min
Kraftübertragung: manuelles Sechsganggetriebe
0 – 100 km/h: 8,9 s
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Normverbrauch kombiniert: 4,4/100 km (Diesel)
CO2-Ausstoß 115 g CO2/km
Preis: 27 400 Euro

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