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BMW
Das konnte sich BMW ja nicht länger tatenlos mit anschauen: Jetzt, wo Audi für den A7 trommelt und Mercedes den neuen CLS ins Rampenlicht rollt, da gieren auch die Bayern nach Aufmerksamkeit für ihre feingeistigen Luxusmodelle. Nachdem sie mit dem vergleichsweise nüchternen Fünfer so langsam durch sind, lenken sie den Blick deshalb nun schon einmal auf den neuen Sechser und bringen als Appetithappen eine ziemlich seriennahe Studie nach Paris.
Ähnlich wie schon beim Siebener und mehr noch beim Fünfer nehmen die Bayern nun auch bei ihrem großen Sportwagen Abschied von Chris Bangles kruder Linienführung: Nicht mehr kantig und mit wilden Falzen, sondern elegant und harmonisch dreht sich das Coupé im Rampenlicht:[foto id=“321504″ size=“small“ position=“right“] „Wir wollten eine sehr flüssige, natürliche Form, mit der wir die Kraft des Coupés betonen“, erläutert Anders Warming, der Chef des Exterieur-Designs, den neuen Sexappeal des Sechsers. Das beginnt bei der im Windkanal glatt geschliffenen Schnauze, die das Coupé wie die Nase eines Haifischs entgegen der Fahrtrichtung in den Wind reckt und ihn zu einem rasenden Nasenbären macht. Danach führt die Linie über die klare, ruhige Flanke mit der schwungvollen Dachform bis hin zum glatten Heck, das nun breiter und fülliger denn je auf der Straße steht. „Insgesamt hat das Auto jetzt viel mehr Präsenz, wirkt länger und hat einen festeren Stand“, sagt Warming. Das gilt nicht nur für die Form, sondern auch für das Format: Nicht umsonst wächst das Fahrzeug auf 4,89 Meter und misst in der Breite künftig 1,89 Meter.
Wer den Sechser einmal kaufen wird, taucht ein in eine neue BMW-Welt: „Wir haben das Auto wieder viel stärker auf den Fahrer zugeschnitten“, erläutert Warming und lässt seine Augen entlang einer Lederkante wandern, die sich quer über die Mittelkonsole bis zwischen die Sitze zieht. Sie trennt links und rechts und schließt den Fahrer förmlich ein, macht den Menschen zum Teil der Maschine. Dazu gibt es das nur dezent veränderte Cockpit des Fünfers, [foto id=“321505″ size=“small“ position=“left“]eine wie bei jeder Studie ebenso phantasievolle wie unrealistische Material- und Farbauswahl und als konkreten Gruß aus der Serie einen frei stehenden Monitor für den Bordcomputer, der breiter wirkt als jede Kinoleinwand.
Nur eines wird es wohl auch im neuen Sechser nicht im Überfluss geben: Platz: Denn obwohl BMW den Radstand um 8 Zentimeter auf 2,86 Meter gestreckt hat, sieht die Studie hinten ziemlich eng aus: Während man vorne lässig lümmeln kann wie in einer Luxus-Lounge, bleibt der Rücksitz deshalb für alle diesseits des Vorschulalters eine luxuriöse Strafbank.
Obwohl BMW über das Design bereits freizügig philosophiert, machen die Bayern zur Technik noch nicht viele Worte. Doch braucht es bei der engen Verwandtschaft zu Fünfer und Siebener kaum detektivisches Geschick, Antrieb und Ausstattung zu enträtseln. So wird es den Sechser zunächst wohl mit zwei Sechszylinder-Dieseln mit 245 PS oder 300 PS und wahrscheinlich mit drei Benzinern vom 635i mit einem 306 PS-Sechszylinder bis zum 407 PS starken V8 im 650i geben. Außerdem gesetzt sind die Achtgang-Automatik, das aktive Fahrwerk mit Hinterradlenkung und ein Dutzend Assistenzsysteme von der Verkehrszeichenerkennung bis zur Nachtsicht-Kamera. [foto id=“321506″ size=“small“ position=“right“][foto id=“321507″ size=“small“ position=“right“]Neu sind allerdings die Scheinwerfer. Zum ersten Mal experimentiert BMW beim Sechser vollständig mit LED-Technik und macht die bisherigen Corona-Ringe so zu gleißend hellen Leuchttuben mit einem faszinierenden 3D-Effekt.
Natürlich haben Warming und sein Team ein paar Details überzeichnet. Und ob die LED-Scheinwerfer tatsächlich schon in einem halben Jahr in Produktion gehen könnten, will der Designer auch nicht versprechen. Doch viel mehr als der sperrige Namen „Concept 6 Series Coupé“, die aufwändige Lackierung in changierendem Saturn-Silber, die eigenwilligen 19-Zöller, das fast durchgehende Glasdach und das Finish im Innenraum trennen den Salonlöwen sonst nicht mehr von der Straße. Wer das Ornat des Messemodells vor dem geistigem Auge wegretuschiert, der bekommt deshalb schon eine ziemlich genaue Vorstellung vom Serienmodell.
Obwohl BMW jetzt für das Coupé trommelt und mit dem Gran Coupé schon im Frühjahr einen Ausblick auf den ersten Viertürer der Sechser-Reihe gegeben hat, drehen die Bayern bei der Produktion den Zeitplan erst einmal herum und starten im nächsten Frühjahr mit dem Cabrio. Dass die Pariser Studie trotzdem ein festes Dach trägt, hat für Designer Warming vor allem einen Grund. Die späte Jahreszeit und mit ihr das schlechte Wetter: „Wer will im Herbst schon ein Open-Air-Modell sehen.“
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 20.09.2010 aktualisiert am 20.09.2010
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