Das Fahrwerk kann alles
Nachdem BMW in den letzten Jahren reichlich Kritik dafür eingesteckt hat, dass Sportlichkeit nur noch eine Nebenrolle spielt, haben sich die Entwickler dem Fahrwerk mit besonderem Ehrgeiz gewidmet. Man hat die ungefederten Massen verringert, die Lenkung ist – außer in der Mittellage – direkter, und es gibt eine Wankstabilisierung, die gerade noch so viel Seitenneigung zulässt, um das Fahrverhalten nicht künstlich erscheinen zu lassen. Eine um bis zu 2,5 Grad mitsteuerende Hinterachse lenkt bei Spurwechseln parallel zur Vorderachse, wodurch das Auto bei hohen Geschwindigkeiten deutlich stabiler ist. Im Slalom lenkt die Hinterachse gegenläufig und steigert damit deutlich spürbar die Agilität.
Die höhere Dynamik bedeutet allerdings nicht, dass der 7er zum brettharten Sportler geworden ist. Ganz im Gegenteil: Im Modus „Comfort+“ schwingt das Auto sogar nach, um ein sänftenartiges Fahrgefühl zu erzeugen – angeblich auf Wunsch der Chinesen und Amerikaner. Insgesamt stehen die fünf Modi „Eco Pro“, „Comfort“, „Comfort+", „Sport“ und „Adaptiv“ zur Verfügung – mit einer Spreizung zwischen den Extremen, die viel größer ist als bisher.
Am eindrucksvollsten ist dabei der adaptive Modus, in der 7er völlig intuitiv und nahezu ideal das jeweils passende Fahrprofil schaltet. Dabei bezieht das System nicht nur den Fahrstil ein, sondern auch den per Navigation bekannten Straßenverlauf sowie zusätzliche, durch Kameras und Sensoren erfasste Informationen. Das System arbeitet unmerklich – und hat uns völlig überzeugt.
Unter der Haube stecken übrigens weiterhin Reihensechszylinder oder der bekannte V8-Benziner. Ein Plug-in-Hybrid sowie der obligatorische V12-Biturbo sind fest eingeplant. Später wird das Modellprogramm um zwei weitere Einstiegsvarianten erweitert: Es handelt sich um Vierzylinder-Benzinder und -Diesel.
Franz Josef Strauß wäre erstaunt gewesen.