Sein Vater ist der mächtigste Mann im deutschen Motorsport, und er ist einer der erfolgreichsten deutschen Rennfahrer: Doch jetzt ist Schluss. Nach 16 Jahren hängt Martin Tomczyk seinen Helm an den Nagel. Vorher geht der 34-Jährige allerdings auf eine kleine Abschiedstournee. Denn bis zum endgültigen "Ruhestand" stehen noch drei Termine im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) auf dem Programm. Den Anfang macht an diesem Wochenende der ruhmreiche Nürburgring, wo die Tourenwagen-Meisterschaft passenderweise Jubiläum feiert: Es ist das insgesamt 50. DTM-Rennen am "Ring".
Martin Tomczyk bestreitet das Rennwochenende auf dem Nürburgring mit einem speziellen Fahrzeug-Design. Sein Rennauto wird zu Ehren des 100. Geburtstags der BMW Group in einem Jubiläums-Look auf der Strecke zu sehen sein. Danach gastiert die Rennserie noch in Ungarns Hauptstadt Budapest (25. September), bevor es zum großen Saisonfinale nach Hockenheim (16. Oktober) geht. Dort werden die Fans Martin Tomczyk dann das letzte Mal am Steuer seines BMW M Performance M4 DTM live erleben. BMW legt Wert auf die Feststellung, dass Tomczyk nicht in die Rennfahrer-Rente geschickt wurde, sondern seine Karriere auf eigenen Wunsch hin beendet. Martin Tomczyks Vater Hermann ist als ADAC-Sportpräsident der einflussreichste Motorsport-Funktionär Deutschlands."Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, da ich in den 16 Jahren ein Teil der DTM geworden bin", sagt Martin Tomczyk. In dieser Zeit habe er viele Fahrer kommen und gehen sehen. Jetzt sei es an der Zeit, selbst "Servus" zu sagen. Gemeinsam mit BMW will er sich jetzt einer neuen sportlichen Herausforderung stellen. Was genau das sein soll, wurde nicht verraten. Er dankte aber auch seinem ehemaligen Teamchef Hans-Jürgen Abt: "Denn dort habe ich zehn Jahre lang das Handwerkszeug als Profi-Rennfahrer gelernt. Seinen größten Erfolg feierte Martin Tomczyk 2011, als er mit dem Audi-Team Phoenix Racing Deutscher Tourenwagen-Meister wurde.
Bei BMW dürften sicher auch einige Abschiedstränen kullern. "Eine DTM-Saison ohne Martin Tomczyk ist ohne Zweifel nur sehr schwer vorstellbar", sagt BMW Motorsportdirektor Jens Marquardt. "Martin hat die Serie so sehr geprägt wie kaum ein anderer Fahrer in der Geschichte. Als er 2012 für unser DTM-Comeback zu BMW Motorsport kam, hat er das gesamte Projekt mit seiner unglaublichen Erfahrung erheblich vorangebracht." Zugleich sei Tomczyk sehr eng mit der BMW-Familie verwachsen und ein Botschafter der Marke geworden. Mit seiner sehr lockeren Art sei er ein echter Sympathieträger, so Marquart: "Umso mehr freue ich mich, dass er langfristig bei uns bleibt und ein wichtiger Teil unseres zukünftigen Motorsportprogramms wird."
Zurück zur Übersicht