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Concept Link
Der Biker der nahen Zukunft fährt total vernetzt und soll dabei immer noch jede Menge (Fahr-)Spaß haben. So stellt sich jedenfalls BMW die motorisierten Zweiräder von morgen vor. Die Studie Concept Link feierte jetzt als Mischung aus Motorrad und Roller Weltpremiere.
Die Bayern nutzen das noble Ambiente des Nostalgie-Events "Concorso d'Eleganza 2017" in Cernobbio am Comer See traditionell, um futuristischen Studien einen spektakulären Auftritt zu verschaffen. Der Bike-Scooter zeigt, wie sich schon bald Motorrad- und Rollerfahrer sowie bisherige Autofahrer sicher und komfortabel durch dichten Stadtverkehr schlängeln können. Nach einigen wegweisenden Konzeptstudien verrät jetzt auch die brandneue, futuristische Mixtur aus Motorrad und Roller namens "Concept Link" viele Details, die BMW Motorrad schon bald anbieten wird. Soviel vorweg: Der Fahrer trägt Loden, streicht sich zum Öffnen des Gepäckfachs über den Ärmel, rauscht vollelektrisch und sehr flott durch den Stadtverkehr, nutzt bei Bedarf einen Rückwärtsgang - und ist dabei immer vollvernetzt mit Fahrzeug und Umwelt. So vereint der Concept Link analogen Fahrspaß mit digitalen Technologien zu einer Mischung, die wesentlich mehr Menschen als bisher aufs Zweirad bringen könnte.
Das Konzept hinter dem Concept Link wirkt konsequent zu Ende gedacht. Deshalb würde es kaum überraschen, wenn in rund zwei Jahren ein sehr ähnliches Serienmodell auf den Markt kommt. So geschehen ist dies bereits im Falle einiger Studien, die beim traditionellen Concorso d'Eleganza am Comer See Weltpremiere feierten. Zum Beispiel kündigte 2013 die spektakuläre "Concept Ninety" an, was ein Jahr später als Retro-Roadster sehr erfolgreich auf den Markt kam: Die BMW R nineT. Zudem war der orange Prototyp damals eine Ankündigung einer weiteren Retro-Maschine, die seit kurzem als R nineT Racer die aktuelle Nostalgie-Welle reitet. Und jetzt also die innovative Mischung aus Motorrad und Roller. Edgar Heinrich, Leiter Design BMW Motorrad, verriet bei seiner Präsentation in der herrschaftlichen Villa Visconti direkt am See: "Das BMW Motorrad Concept Link zeigt ein neues Verständnis urbaner Mobilität. Es verlinkt die digitale mit der analogen Welt und stellt den Fahrer mit seinen Mobilitätsbedürfnissen in den Mittelpunkt.
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Als Bindeglied zwischen Funktionalität und Digitalisierung ist es sowohl Fortbewegungs- als auch Kommunikationsmittel." Konkret: Der Fahrer kann direkt alle Infos nutzen, die ihm sein Smartphone bietet - wie etwa die Navigation samt aller Kontaktadressen. Der gute, alte Fahrspaß soll dennoch erhalten bleiben. Dafür sorgen grundsätzlich eine tief platzierte Batterie und der am Hinterrad untergebrachte, kompakte Elektro-Antrieb. Das senkt den Schwerpunkt und erhöht die Agilität. Gleichzeit mussten die Designer deshalb weniger Kompromisse bei der Gestaltung des futuristischen Fahrzeugs eingehen. Die niedrige Sitzbank erlaubt bequemes Auf- und Absteigen für unterschiedlich große Fahrer, und mit dem Elektromotor lässt sich leicht ein stadtfreundlicher Rückwärtsgang zum Rangieren realisieren. All das macht den Concept Link zu einem attraktiven City-Flitzer. Seine Vorteile könnten nach einem Serienstart nicht nur eingefleischte Biker genießen, denn wie bereits der aktuelle Elektroroller BMW C Evolution darf er mit dem A1-Führerschein (ab 16 Jahren) oder einer vor dem 1.4.1980 erworbenen Klasse 3 gefahren werden. Hintergrund: Seine offizielle Nennleistung beträgt nur 11 kW - trotz 35 kW/48 PS Spitzenleistung und stolzen 72 Nm Drehmoment, die für atemberaubende Beschleunigung sorgen.
Der künftige Concept Link wird mit knapp 30 PS wohl weniger Spitzenleistung haben als der C Evolution. Aber auch bei ihm würde eine offizielle Nennleistung von 11 kW breitere Zielgruppen erschließen. Die Reichweite könnte mit geschätzten knapp 150 Kilometer ein sorgenfreies Fahren durch die Stadt ermöglichen. Seinem Namen wird der Concept Link voll gerecht, indem er Fahrer, Fahrzeug und Umwelt konsequent verlinkt. Primäre Infos wie Tempo und Drehzahl werden aufs orange Windschild projiziert. Sekundäre Informationen wie Navigation oder Daten vom Smartphone zeigt ein zweiter Bildschirm darunter an. Edgar Heinrich verspricht für die schöne neue Motorradwelt: "Das Concept Bike kennt unter anderem den Kalender und damit die nächsten Ziele des Fahrers, die schnellste oder schönste Route dorthin und auf Wunsch sogar die passende Musik dazu." Der künftige Motorrad-Roller als zweirädriges iPhone? In dieses Bild passt, dass BMW das Fahrzeug wohl über die Coolness des Designs und die Exklusivität seiner Eigenschaften definieren will, sicher nicht über einen günstigen Preis. Der dürfte relativ hoch liegen, aber deutlich unter dem des aktuellen C Evolution (13.700 Euro).
Copyright: BMW
Inspiriert wurde der neue Concept Link durch BMWs "Vision Next 100" - ein extrem futuristisches Konzeptbike, mit dem sich die Marke 2016 selbst zum 100sten Geburtstag beschenkte. Der Ausblick aufs Motorradfahren in weiteren 100 Jahren zeigte im vergangenen Oktober die Möglichkeiten eines künftigen Motorrads, das sich selbst in der Schwebe hält und teilautonom fahren kann, dabei immer noch auf Wunsch hohen Fahrspaß bietet. Doch laut Edgar Heinrich müsse man nicht so extrem lange warten, ein käuflicher Ableger des Concept Link könne schon in naher Zukunft die urbane Mobilität neu interpretieren. Zu rechnen ist mit dem Start laut Insidern etwa 2020. Zum futuristischen Konzept gehört auch die passende Kleidung. Auch hier treffen Moderne und Tradition zusammen, denn im Falle des Concept Link sorgt eine lange Loden-Jacke für Wind- und Wetterschutz. Wer bei Loden an Tracht denkt, liegt allerdings ganz falsch: Eine markierte Stelle am rechten Ärmel der innovativ geschnittenen Jacke bietet die Möglichkeit, durch Entlangstreichen das Gepäckfach des scooterhaften Motorrads zu öffnen.
Edgar Heinrich beruhigt bei der Weltpremiere grundsätzliche Skeptiker augenzwinkernd: "Keine Angst, sie können alternativ dazu auch einfach einen Knopf drücken."Die ungewöhnlichen Proportionen zwischen Roller und Motorrad zeigen auf den ersten Blick, dass es sich hierbei um etwas Neues handelt: Flach, lang, schlank steht der Concept Link da. Traditionelle Motorradfahrer, die mit dem Konzept, den Technologien oder dem progressiven Design des Concept Link nichts anfangen können, gehören höchstens unter ferner liefen zur Kernzielgruppe. Laut BMW-Motorrad-Chef Stephan Schaller wird ein daraus hervorgehendes Serien-Bike neue Zielgruppen erschließen, um die Marke breiter aufzustellen. Und Edgar Heinrich betonte am Comer See, dass BMW beim Concorso d'Eleganza mit solchen Studien immer das Publikum "überraschen und faszinieren" wolle - mit dem futuristischen Concept Link ist dies 2017 mehr denn je gelungen.
Copyright: BMW
geschrieben von MID veröffentlicht am 31.05.2017 aktualisiert am 31.05.2017
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