BMW Sauber hakt Fuji ab: Extrem enttäuschend

(adrivo.com) Für BMW Sauber war Fuji kein Rennen der schönen Erinnerungen. Kollisionen, Strafen und ein Defekt verdarben ein besseres Ergebnis.

Nick Heidfeld und Robert Kubica waren nach dem Rennen in Fuji einer Meinung: der Start kam zu früh, die Bedingungen passten nicht dafür. „Man konnte kaum 50 Meter weit sehen. Wir hatten ein Problem damit, dass Wasser in den Luftfilter und in den Motor eindrang“, erzählte Kubica danach. Dadurch verlor er beim eigentlichen Start dann auch gleich einen Platz, weil er in dem Moment nicht genug Leistung hatte. Bei höheren Drehzahlen löste sich das Problem aber von alleine und damit ging es vorwärts.

Worüber sich Kubica sehr wunderte, war die Strafe, die er für die Kollision mit Lewis Hamilton erhielt. „Ich war viel schneller als Lewis, und er hat in Kurve 13 oder 14 einen Fehler gemacht oder eine komplett andere Linie gewählt. Er war weit außen. Ich blieb innen. Er zog am Scheitelpunkt rein, und da war ich, so haben wir uns leider getroffen. Ich denke, das war ein Rennunfall“, meinte der Pole. Davon ließ er sich aber auch nicht beirren und fuhr trotz wiederkehrender Fehlzündungen wieder bis in die Top Sechs.

Dort traf er in den letzten Runden auf Felipe Massa, der einen harten Kampf lieferte. „Er hat mich vor der Kurve sechs überholt, dann überholte ich ihn. Wenn ich in die Kurve zehn normal eingelenkt hätte, hätte er mich getroffen, und ich wollte das Rennen beenden. Er hat mich rausgedrückt, ich habe versucht, ihn in der letzten Kurve zu überholen, aber er fuhr einen großen Bogen, und neben der Strecke war mehr Grip. So hat er den Platz bekommen. Wir haben ordentlich etwas geboten und konnten am Ende darüber lachen“, fasste Kubica das Finale zusammen.

Nick Heidfelds Finale war weniger schön, da sein Auto liegen blieb. Doch schon davor gab es für ihn genug Grund, den Nachmittag als nicht besonders angenehm zu empfinden. „Für mich war es eine extrem schwierige Situation, als das Safety-Car nach 19 Runden in die Box fuhr. Mein Funk hat nicht funktioniert, und ich hatte Fehlzündungen. Weil während der laufenden Runde entschieden wird, dass das Safety-Car am Ende reinkommt, konnte das Team mir das auch nicht an die Boxentafel schreiben“, beschrieb er die Phase des Rennbeginns. Da er aber sah, als das Safety Car die Lichter ausschaltete, war er für den Start gerüstet.

Nur das Auto war nicht bereit, denn wegen der Fehlzündungen war er nur im sechsten Gang unterwegs, also relativ langsam. „Das ist sehr gefährlich. Die Fahrer hinter mir konnten mich ja auch kaum sehen. Ich habe mir für den Start eine Linie gesucht, auf der ich möglichst sicher bin. Deshalb ist Kimi Räikkönen links an mir vorbeigefahren. Da war ich einfach froh, dass es nicht gekracht hat“, sagte Heidfeld. Es krachte aber doch, denn Jenson Button fuhr ihm ins Auto und verbog auch das Chassis ein wenig. „Ich wollte erst an die Box fahren, habe dann aber gemerkt, dass ich trotzdem über die Runden kommen kann. Im Grunde war mein Rennen mit dem Unfall ruiniert.“

Für Mario Theissen und Willy Rampf war der Ausgang des Rennens recht enttäuschend. Heidfelds Ausfall begründete Theissen mit einem technischen Defekt, der noch untersucht wird. Aber auch sonst erlebten die Fahrer keinen ruhigen Nachmittag. „Nick verlor schon in der ersten Runde nach der Freigabe durch eine Kollision die Chance auf einen vorderen Platz. Auch Robert hatte danach eine Kollision und wurde durch eine Durchfahrtsstrafe zurückgeworfen“, sagte der BMW Motorsportchef. Das Rennen bezeichnete er schließlich als eines zum Abhaken und gratulierte Lewis Hamilton zu seiner Leistung.

Technikdirektor Rampf nahm sich kein Blatt vor den Mund und sprach offen von einer extremen Enttäuschung. „Wir haben unsere guten Startpositionen sofort verloren, als das Safety-Car die Strecke verließ. Nick wurde gerammt, Robert musste ihm ausweichen. Dennoch haben sich beide nach vorn gekämpft und einige Plätze gutgemacht“, erzählte Rampf. Dadurch fanden sich die BMW Sauber auf sechs und sieben, bis Heidfeld den technischen Defekt hatte. „Auf den letzten Metern musste Robert dann noch Felipe Massa nach einem harten Kampf ziehen lassen“, erinnerte sich Rampf etwas schmerzvoll zurück.

© adrivo Sportpresse GmbH

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