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BMW X2
Wenn der 1er zu „normal“ und der X1 zu SUV-lastig ist, hat BMW für den geneigten Interessenten trotzdem ein passendes Angebot parat. Und zwar den X2, der die Eigenschaften der beiden kompakten Münchner mit denen eines schicken Coupés verbinden soll. Eine Aufgabe, die das 4,36 Meter lange SAC (Sports Activity Coupé) optisch schon mal gut bewältigt.
Die kühne Front mit den sich erstmals nach unten vergrößernden BMW-Nieren, die fast quadratisch gezeichneten Radhäuser, die Betonung der Seitenschweller und natürlich die elegante Dachline: Der erste Augenschein attestiert dem X2 frische, muntere Formen, die der angepeilten jungen und urbanen Zielgruppe wie auf den Leib geschneidert scheinen.
Beim Blick ins Innere und bei der Sitzprobe machen sich die bis zur Hüftlinie reichenden, angenehm unterschäumten Kunststoffe und erkennbar hohe Präzision bei der Verarbeitung positiv bemerkbar. Gut - wir haben es ja auch mit einem Premium-Gefährt zu tun. Die Bedienung der Schalter, Hebel und des i-Drive-Knopfes bereiten niemandem Probleme, der in der letzten Zeit in einem aktuellen BMW unterwegs war. Marken-Neulingen erschließt sich der logische Aufbau der Menüs schnell. Noch kurz nach dem "Fahrerlebnisschalter" für die Wahl des gewünschten Temperaments (Eco, Comfort, Sport) gesucht, dann kann die Reise beginnen.
Copyright: BMW
Vorne finden auch groß gewachsene Menschen auf den angenehm dimensionierten und vielfach verstellbaren Sitzen reichlich Platz, im Fond geht es einen Tick enger zu, ohne gleich zu kneifen. Auffallend beim ersten Blick in den Innenspiegel: Das Heckfenster ist klein und ermöglicht in Kombination mit den breiten C-Säulen nur einen sehr eingeschränkten Blick nach hinten. Wohl dem, der beim X2-Bestellformular gleich auch die Rückfahrkamera angekreuzt hat. Das Kofferraum-Volumen von 470 bis 1.355 Liter ist im Alltag und in der Freizeit ausreichend, eine in der Länge verschiebbare Rückbank hat sich BMW leider gespart.
Definitiv nicht gespart wurde beim Testwagen an der Motorisierung. Der Zweiliter-Diesel mit 140 kW/190 PS in der knackigsten Ausstattungsvariante M Sport X steht dank seines Turboladers mit Twin-Scroll-Technik in jeder Lebenslage bereit, um die per Gaspedal geäußerten Wünsche zügig umzusetzen. Assistiert von einer sehr gut abgestuften und willigen Acht-Stufen-Steptronic macht sich das in flottem Antritt, dynamischen Zwischenspurts und einer Spitze von 221 km/h bemerkbar. Von 0 auf 100 km/h geht es in nur 7,7 Sekunden. Und weil der Allradantrieb die Kraft auf alle vier Räder schickt, sind Traktionsprobleme schlicht kein Thema. Die 4,7 Liter Normverbrauch, die BMW auf dem Prüfstand ermittelt hat, haben im realen Leben natürlich keinen Bestand. Aber die 6,2 Liter Testverbrauch sind angesichts der gebotenen Leistung ein guter Wert. Für möglichst saubere Abgase sorgen ein NOx-Speicherkat und die AdBlue-Einspritzung.
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Das Fahrwerk ist deutlich straffer abgestimmt als beim X1, das ermöglicht in Kombination mit dem vergleichsweise niedrigen Schwerpunkt genau das, wofür BMW steht - die sprichwörtliche Freude am Fahren. Zumindest, wenn es flott und exakt ums Eck geht. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die sehr direkt arbeitende Lenkung, auf die muss sich der Pilot speziell bei schnellen Autobahnfahrten erst einmal einstellen. Informationen über Kanaldeckel und ähnliche Unebenheiten gibt der X2 deutlich an die Passagiere weiter. Ganz klar: Ein Softie ist das SUV-Coupé nicht.
Und als Sonderangebot geht der Kompakte mit den auffallenden BMW-Logos auf den Flanken auch nicht durch. Vor allem, wenn fleißig in der üppig bestückten Aufpreisliste gestöbert wird, lassen sich schnell nochmal einige Tausend Euro auf den Basispreis von mindestens 50.850 Euro für die Variante M Sport X draufpacken. So ist etwa die Ausstattung mit Assistenzsystemen noch deutlich ausbaufähig. Abstands- und Kollisionswarnung und das City-Notbremssystem sind Serie, wer etwa das vorausschauende Fußgänger-Notbremssystem oder die Querverkehrserkennung beim Rückwärtsfahren an Bord haben will, muss dazuzahlen. Eine echte Empfehlung ist die klangstarke Harman-Kardon-Soundanlage. Der größere Tank, feinere Sitze oder eine Lenkradheizung gehen ebenso ins Geld wie etwa die auffallende Lackierung in Galvanic Gold metallic. Immerhin sind beispielsweise 19-Zoll-Leichtmetallräder, die Park Distance Control hinten, die automatische Heckklappenbetätigung oder die 2-Zonen-Klimaautomatik schon drin.
Fazit: Herkunft verpflichtet, X2-Fahren ist ein Vergnügen, speziell mit dem kraftvollen und sparsamen Zweiliter-Selbstzünder. Man muss es sich aber leisten können, denn preislich liegt das schicke Sports Activity Coupé locker auf dem Niveau eines vergleichbar ausgestatteten 3er Touring.
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BMW X2 20d xDrive M Sport X | Fünfsitziges SUV-Coupé |
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimeter | 4.360/1.824/1.526/2.670 |
Leergewicht | 1.675 kg |
max. Zuladung | 590 kg |
Kofferraumvolumen | 470 bis 1.355 l |
Tankinhalt | 51 l, optional 61 l |
Preis | ab 50.850 Euro |
Motor | Reihenvierzylinder-Turbodiesel |
Hubraum | 1.995 ccm |
Leistung | 140 kW/190 PS bei 4.000 U/min |
max. Drehmoment | 400 Nm bei 1.750 bis 2.500 U/min |
Beschleunigung 0 bis 100 km/h | 7,7 s |
Höchstgeschwindigkeit | 221 km/h |
Normverbrauch | 4,7 l pro 100 km |
CO2-Ausstoß | 124 g/km |
Testverbrauch | 6,2 l/100 km |
Abgasnorm | Euro 6d-Temp |
Getriebe | Steptronic-Achtgang-Automatikgetriebe |
Kraftübertragung | Allradantrieb |
geschrieben von MID veröffentlicht am 27.10.2018 aktualisiert am 29.10.2018
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