Bob Bell: Zurück an die Spitze

(motorsport-magazin.com) Bob, in Frankreich erreichte Renault in dieser Saison erstmals mit beiden Autos die Punkteränge. Sie müssen zufrieden mit dem Ergebnis sein…
Bob Bell: Obwohl wir natürlich sehr froh waren, beide Piloten in den Punkten zu sehen, können wir meiner Meinung nach nicht vollends zufrieden sein mit dem Ergebnis. Ich denke, dass Nelson Piquet das Maximum erreicht hat, mehr war angesichts seiner Startposition wohl nicht möglich. Gleichzeitig war es aber eine große Enttäuschung, dass Fernando Alonso nicht den Podestplatz erreichen konnte, den wir im Visier hatten.

Fernando zeigte im Qualifying einmal mehr eine herausragende Leistung, hatte während des Rennens aber Probleme. Ist es richtig zu sagen, dass das Team seine Renn-Pace weiter verbessern muss?
Bob Bell: Wir waren ziemlich zuversichtlich, dass wir Fernandos Startposition in einen Podestplatz ummünzen können. Aber im Rennen – vor allem während seines ersten Turns – lag seine Pace unter den Erwartungen, sodass unsere Hoffnungen auf das Podium ein schnelles Ende fanden. Wir haben noch nicht ganz herausgefunden, woran es lag. Wir analysieren nach wie vor die Daten, um die Ursache für den Leistungsverlust zu finden. Es stimmt also, dass unsere Verbesserungen in puncto Qualifying-Pace größer sind als unter Rennbedingungen. Daran müssen wir weiter arbeiten.

Nelsons Wochenende in Magny-Cours wurde gekrönt von den ersten WM-Punkten seiner noch jungen Formel 1-Karriere. Wie schätzen Sie seine Leistung ein?
Bob Bell: In meinen Augen zeigte Nelson eine lobenswerte Vorstellung, er steigerte sich im Verlauf des Wochenendes stetig. In den Freien Trainings am Freitag lag er deutlich hinter Fernando, am Sonntag bewegte er sich auf dem gleichen Niveau und sammelte schließlich sogar mehr Punkte. Für ihn war es also ein positives Wochenende, das sein Selbstvertrauen weiter stärken sollte. Hoffentlich baut er in der zweiten Saisonhälfte auf dieser Form auf. Es stehen jetzt einige europäische Strecken auf dem Programm, auf denen er bereits Rennen gefahren ist. Eine gute Gelegenheit für ihn, sein wahres Talent zu zeigen.

Was dürfen wir beim bevorstehenden Grand Prix von Großbritannien vom Renault R28 erwarten?
Bob Bell: Wir reisen sehr optimistisch nach Silverstone. Es ist ein Kurs, auf dem wir mit mittlerem bis hohem Abtrieb fahren und der einige sehr schnelle Kurven aufweist. Er erinnert damit ein bisschen an Barcelona. Der Renault R28 funktioniert in dieser Konfiguration tendenziell immer sehr gut. In Silverstone brauchst du schnelle Richtungswechsel, gute Traktion und eine hohe Endgeschwindigkeit – alles Punkte, die unserem Wagen liegen. Und nach unseren Testfahrten in Silverstone in der vergangenen Woche sollten wir schnell ein passendes Set-up finden können.

Werden am kommenden Wochenende Neuentwicklungen zum Einsatz kommen?
Bob Bell: Wir hoffen, bis dahin einige neue Komponenten fertig zu haben, wissen aufgrund der Kürze der Zeit aber noch nicht, ob wir sie auch tatsächlich einsetzen werden. Wir haben diese Teile vergangene Woche getestet, sie sollten uns einen weiteren wichtigen Schritt nach vorn erlauben.

Der Grand Prix von Großbritannien ist das zweite Heimrennen des Teams. Ist es für Sie etwas Besonderes, in Silverstone zu fahren?
Bob Bell: Ja, auf jeden Fall. Nach Frankreich ist Großbritannien wegen des Renault Workshops in Enstone unser zweites Heimrennen. Und für jeden, der sich in England für die Formel 1 interessiert, ist es ein spezielles Rennen. Weil der Workshop so nah an der Rennstrecke liegt, wollen wir dort immer besonders gut aussehen.

Als neunter von 18 Saisonläufen markiert der Grand Prix von Großbritannien die Halbzeit der Weltmeisterschaft 2008. Wie lauten die Ziele des Teams für die zweite Jahreshälfte?
Bob Bell: Im Vergleich zur ersten Hälfte hat sich nicht viel geändert. Wir müssen den Renault R28 bis zum Ende des Jahres so weiterentwickeln, dass wir mit ihm gegen BMW und McLaren regelmäßig um Podestplätze kämpfen können. Wenn uns das gelingt, können wir selbstbewusst in die Saison 2009 starten und uns weiter dahin bewegen, wo wir hingehören: an die Spitze.

adrivo Sportpresse GmbH

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