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Das Aussehen ihres Autos ist manchen Autofahrern vergleichsweise egal: Hauptsache, der Innenraum stimmt. Schließlich verbringen sie mehr Zeit damit, im Wagen zu sitzen, als ihn von außen zu bewundern. Dieser Haltung will jetzt der japanische Automobilhersteller Nissan Rechnung tragen, indem er sich stärker auf das Innenraum-Design und die Gestaltung angenehmer Lebensräume konzentriert.
„In Japan wird traditionell mehr Wert auf die Innenraum-Architektur gelegt – also dort, wo Gäste bewirtet werden – als auf die äußere Fassade“, sagt der oberste Nissan-Kreative Shiro Nakamura, Vize-Präsident für Design. „Hinzu kommt, dass Japaner beim Reisen guten Komfort einer möglicherweise höheren Geschwindigkeit vorziehen.“ Umfragen hätten ergeben, dass vor allem Frauen komfortable Fahrzeuge mit stilvollem Interieur bevorzugen.
In Deutschland ist das Innenraum-Design japanischer Hersteller bislang wenig in Erscheinung getreten. Hierzulande diktiert der sachliche Stil von VW, Mercedes-Benz und Audi die Geschmäcker; die Japaner blieben da lange blass oder schossen mit besonders futuristisch anmutenden Entwürfen über das Ziel hinaus. Auch Nissan hat etwa für die ungewöhnliche Interieur-Gestaltung des aktuellen Primera Kritik einstecken müssen.
Nun wollen sich die Asiaten wieder stärker an der klassischen japanischen Architektur orientieren: Eine ausbalancierte Linien- und Flächenführung, die Verarbeitung natürlicher Materialien und der Verzicht auf überflüssige Dekoration sollen beruhigend wirkend. „Modern Living Concept“ wird das bei Nissan genannt. Ziel ist die Schaffung eines mobilen Ruheraums, der so komfortabel ist wie ein Wohnzimmer.
Dazu haben die Designer auch einen neuen Farbton entwickelt: den grau-braunen Weimaraner, der durch die gleichnamige deutsche Hunderasse inspiriert ist und besonders natürlich wirken soll. Ein farbliches Einerlei in Grau, Braun und Schwarz soll gleichwohl durch das Setzen von scharfen Akzenten vermieden werden. So wird bei der in Deutschland nicht angebotenen Limousine Teana das überwiegend in Beige gehaltene Interieur mit bläulichen Akzenten kontrastiert.
„Organische Formen und warme Farben ersetzen mehr und mehr das eintönige, metallische und kalte Leitmotiv der 90er Jahre“, meint Katsumi Makino, General Manager für Farbdesign. „Boho-chic“ wird dieser Trend genannt, eine Kombination aus „böhmisch“ und „chic“. Umgesetzt wurden die neuen Leitlinien bei einigen Sondermodellen, die in Zusammenarbeit mit den Londoner Designern Conran & Partners entstanden sind. Die Sitzbezüge der Fahrzeuge sind mit Schattierungen von Frühlingsblumen gemustert, auf den Fußmatten sind Blumenblätter gezeichnet, und bei der Schattierung des Panorama-Dachs im Van Lafesta ließen sich die Designer von den farbenfrohen Streifen eines Sonnenschirms inspirieren. Ob die Deutschen reif für diesen Trend sind, lässt sich aber noch nicht sagen: Die Sondermodelle werden nur in Japan angeboten. Michael Hoffmann/mid
mid
geschrieben von veröffentlicht am 21.06.2006 aktualisiert am 21.06.2006
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