Bosch hat Wachstumsziel übertroffen

Die Bosch-Gruppe hat 2011 ihr Wachstumsziel übertroffen: Nach vorläufigen Zahlen erzielte das Technologie- und Dienstleistungsun­ternehmen im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 51,4 Milliarden Euro.

Das ist ein Plus von 8,8 Prozent gegenüber 2010. Das Unternehmen erzielte damit eine der höchsten Wachstumsraten seit dem Jahr 2000.

Das Ergebnis vor Steuern lag 2011 aufgrund von Sonderbelastungen bei rund fünf Prozent vom Umsatz und damit unterhalb des Zielkorridors von sieben bis acht Prozent. Als Sonderbelastungen nannte Konzern-Chef Franz Fehrenbach unter anderem die gestiegenen Materiakosten, die erheblichen Vorleistungen für Zukunftsfelder wie die Elektromobilität oder erneuerbare Energien.

In Europa ist Bosch um 9,5 Prozent auf mehr als 30 Milliarden Euro gewachsen, vor allem aufgrund der sehr guten Entwicklung in Deutschland mit einem Plus von zehn Prozent auf zwölf Milliarden Euro. In Asien-Pazifik konnte das Unternehmen seinen Umsatz um nahezu neun Prozent auf rund zwölf Milliarden Euro steigern und in Nord- und Südamerika um sieben Prozent auf mehr als neun Milliarden Euro. Gleichzeitig stärkte Bosch im vergangenen Jahr seine internationale Präsenz: In China beispielsweise erweiterte das Unternehmen die Produktion von Bremsregelsystemen am Standort Suzhou. In Vietnam errichtete Bosch eine Fertigung für Schubglie­derbänder für stufenlose Kraftfahrzeug-Automatikgetriebe und eröffnete sein erstes Software-Entwicklungszentrum Südostasiens.

Die Kraftfahrzeugtechnik erwirtschaftete erstmals mehr als 30 Milliarden Euro und liegt damit um rund acht Prozent über dem Vorjahresniveau. Das kräftigste Umsatzplus mit 20 Prozent auf acht Milliarden Euro verzeichnete die Industrietechnik. Der Unternehmensbereich Gebrauchsgüter und Gebäudetechnik setzte sein stetes Wachstum um 4,3 Prozent auf 13 Milliarden Euro weiter fort.

Bosch geht für 2012 von einer weiteren Abschwächung der Weltwirtschaft aus, erwartet jedoch keine globale Rezession. Der größte Anteil der diesjährigen Investitionen im asiatisch-pazifischen Raum geht nach China und Indien insbe­sondere für die Stärkung der Kraftfahrzeugtechnik. Auch die Position in Mittelosteuropa soll mit einer neuen Fertigung für Scheibenwischersysteme in Serbien ausgebaut werden.

Für die Elektromobilität wendet das Unternehmen jährlich rund 400 Millionen Euro auf. Bis 2013 sollen 21 Projekte für Hybrid– bzw. reine Elektroantriebe mit 13 Automobilherstellern in Serie gehen. Zudem bietet Bosch elektrische Fahrantriebe für Fahrräder und künftig auch E-Scooter an. Mit mehr als 70 000 Antriebssystemen für 30 verschiedene Fahrradmarken ist das Unternehmen 2011 in den Markt erfolgreich gestartet.

Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung ist auch die weltweite Mitarbeiterzahl zum Jahresbeginn 2012 um nahezu 20 000 auf mehr als 303 000 gestiegen. Der größte Zuwachs fand in Europa statt. Dort kamen 10 300 Mitarbeiter hinzu, davon alleine in Deutschland 5200, in Ungarn 1700 und in der Türkei 1600. Einen deutlichen Anstieg gab es erneut in der Wachstumsregion Asien-Pazifik. Dort beschäftigt Bosch 8200 Mitarbeiter mehr als ein Jahr zuvor. Aber auch in Nord- und Südamerika konnte Bosch die Anzahl der Beschäftigten um insgesamt 1200 steigern.

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