Bosch Hockenheim Historic: Sportprototypen bilden spektakuläres Starterfeld

Der Hockenheimring ist seit 80 Jahren Schauplatz vieler Rennen in Europa. Formel 1-Boliden kämpften und kämpfen auf dem legendären Asphalt ebenso um die Positionen wie die Fahrzeuge der DTM, welche aus der Anfang der siebziger Jahre ausgetragenen Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) hervorging.

Eine dritte Rennserie, die heute aktuell nicht mehr zu den Premiumklassen des Motorsports gehört, füllte in den siebziger Jahren ebenfalls die Ränge: die Sportprototypen. Im Rahmen der „Bosch Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival“ (13.-15. April 2012) wird an die zweisitzigen Rennwagen erinnert, die teilweise schneller als die damaligen Formel 1-Boliden waren. Dafür formieren sich drei europäische [foto id=“402387″ size=“small“ position=“left“]Sportprototypen-Serien zu einem spektakulären Starterfeld und fahren in einem gemeinsamen Rennen um den Pokal des Titelsponsors „Bosch“.

Durch die Zusammenlegung von drei europäischen Serien zu einem Rennen ist ein volles Starterfeld garantiert, das an die Anfänge der Sportprototypen-Rennen in Europa und auf dem Hockenheimring im Jahr 1970 erinnert. Die Basis bildet der etablierte „Super Sports Cup“ für zweisitzige Sportwagen und Sportprototypen der Baujahre 1968 bis 1971 (Periode „G“) und 1972 bis 1976 (Periode „H“). Die flachen, offenen Sportwagen stellten einen absoluten Höhepunkt bei jedem Rennen im historischen Motorsport dar. Charakteristisch große aerodynamische Hilfsmittel wie Frontflügel und Heckspoiler ermöglichen hohe Kurvengeschwindigkeiten. Slickreifen sind lediglich in einer Mischung A 11 zugelassen, die Regenreifen sind freigestellt. Aus Sicherheitsgründen erfolgt der Start als „Indianapolisstart“, also fliegend nach einer Einführungsrunde hinter einem Pace Car.

Die zweite Rennserie, die eingebracht wird, fährt normalerweise hauptsächlich auf englischen Rennstrecken. Es handelt sich um die „Martini Trophy Series“ für Zweisitzer mit 2,0-Liter-Motoren, die vor dem 31. Dezember 1978 gebaut wurden. Es können sowohl offene, als auch geschlossene Fahrzeuge teilnehmen. Die Wertung erfolgt in drei Klassen. Für das Rennen im Rahmen der „Bosch Hockenheim Historic“ sind auch Boliden mit Motoren, die mehr als zwei Liter Hubraum haben, zugelassen. Dies soll aber eine Ausnahme bleiben. In der europäischen Meisterschaft der 70er Jahre kämpften Fahrer wie Joachim Bonnier, Brian Redman, Arturo Merzario, Jean-Pierre Jabouille, Derek Bell und Dieter Quester um die Positionen.

Die stärksten Rennwagen der Welt steuert, als dritte Serie der Formation, der „Canadian-American Challenge Cup“ bei, wo sich teilweise rund 1000 PS starken Boliden der Periode zwischen 1966 und 1974 messen. Die Rennserie wurde erst im vergangenen Jahr wieder aufgelegt. Die originale Can-Am-Serie entstand in den 60er Jahren. Genau wie damals sind heute die durch Hochleistungs-PS-Boliden von [foto id=“402388″ size=“small“ position=“right“]McLaren, Lola, March, Shadow, Porsche oder Chaparral zugelassen. Im Laufe der Saison wird der „Canadian-American Challenge Cup“ mit Fahrzeugen wie dem Lola T222 oder dem McLaren M8F in ganz Europa starten.

Ergänzt werden die Starterfelder durch die eher elegant anmutenden Prototypen aus der Markenweltmeisterschaft vom Schlage eines Porsche 917, Ferrari 512 oder Ford GT 40 sowie durch die „Interserie“, die das europäische Gegenstück der Can-Am-Serie war. Es war eine Veranstaltung für Spezial-GT-Wagen (Gruppe 4) großvolumige Sportwagen (Gruppe 5), Sport-Prototypen (Gruppe 6) und zweisitzige Rennwagen (Gruppe 7). Das erste Rennen fand am 5. Juli 1970 mit Starbesetzung auf dem Hockenheimring statt. Vic Elford pilotierte einen McLaren M 12, Richard Attwood einen Lola T70, ebenso wie Joakim Bonnier. Hans Herrmann, David Piper, Gijs van Lennep, Jürgen Neuhaus und Gerard Larrousse pilotierten den Porsche 917 mit dem Zwölfzylinder-Triebwerk. Niki Lauda und Willi Kauhsen starteten mit dem Achtzylinder-Porsche 908. In Europa wurde gleichzeitig die Trophy für Sportwagen bis 2 Liter Hubraum ausgetragen, bei der Lola, Chevron, Alpine und March den Meistertitel unter sich ausmachten.

Die Klassik-Sparte von Hauptsponsor Bosch begleitet die Veranstaltung mit technischen Informationen, Know-how und Ersatzteilen für die historischen Sportwagen und Rennfahrzeuge.

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