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(motorsport-magazin.com) Bis zur vorletzten Etappe des Freitags lief alles nach Plan. Jari- Matti Latvala lag mit elf Sekunden Rückstand auf dem dritten Platz in optimaler Ausgangsposition für den Samstag; während Mikko Hirvonen auf Position vier ebenfalls eine gute Ausgangsposition zu haben schien. Doch auf den letzten Metern der sechsten Etappe beschädigten sich beide Werksford Piloten ihre Aufhängungen und verloren auf der siebten Etappe rund eine Minute Zeit. Am Samstag folgte ein Fehler Hirvonens, bei dem er sich erneut Radaufhängung und Bremsen beschädigte. Jari- Matti Latvala hatte hingegen mit einem defekten Turboschlauch zu kämpfen und büßte acht Minuten auf die Spitze ein.
Ford Teamchef Malcolm Wilson gab nach der Rallye dementsprechend nüchtern zu Protokoll:"Wir müssen akzeptieren, dass es noch einige Punkte gibt, an denen wir zu arbeiten haben. Was die Fahrer angeht, so zählte die Erfahrung bei diesen schwierigen Verhältnissen sicher doppelt." Doch zu negativ sollte Ford die Rallye nicht bewerten, denn bemessen an den Problemen, kann das Team mit dem Resultat sehr zufrieden sein: So ist in beiden WM Wertungen nach wie vor alles offen. Mikko Hirvonen äußerte sich geradezu erleichtert. "Das war die härteste Rallye, die ich je gefahren bin. Die Strecken waren so brutal und bereiteten uns so viele Schwierigkeiten. Ich habe nun zwar die WM-Führung bei den Fahrern eingebüßt, aber das beschert mir beim nächsten Lauf in der Türkei eine bessere Startposition. Dass ich noch aufs Podium springen konnte, daran habe ich nach den ganzen Problemen nicht mehr geglaubt Gestern rechnete ich noch damit, dass uns Seb [Sébastien Loeb] in der Tabelle davonziehen würde, jetzt liegen wir bloß einen Punkt hinter ihm."
Der eigentliche Verlierer war dann auch Jari-Matti Latvala. Zum wiederholten Mal war er schneller als sein Teamkollege, auch wenn der Unterschied in Griechenland geringer als noch zuletzt auf Sardinien ausfiel. Doch mit 24 Punkten Rückstand dürfte der Kampf um die Fahrer WM nach dem siebten Platz in Griechenland nun endgültig abgefahren sein: "Ich habe schon bei der Streckenbesichtigung erkannt, dass uns eine ganz harte Rallye
bevorsteht, aber es kam noch schlimmer als erwartet. Wäre es am Samstag etwas besser gelaufen, hätten wir um den Sieg mitfahren können. Als wir stattdessen wieder um die letzten Punkteränge kämpften, habe ich mich gefragt: Warum immer ich? Aber ich habe hier gelernt, dass ich mir manches noch besser einteilen muss. Unser Ford Focus RS WRC ist sehr robust, aber trotzdem muss ich mich manchmal zurücknehmen." war Latvala dennoch bestrebt die positiven Aspekte mitzunehmen.
Das Ende der Rallye Griechenland wurde für Ford zu einer wirkungsvollen Schadensbegrenzung. Die Führung in der Konstrukteurswertung wurde verteidigt, der Rückstand in der Fahrerwertung ist mit einem Punkt verschwindend gering. Zudem hat nun Hirvonen wieder den Vorteil hinter Sébastien Loeb in die Türkei Rallye zu gehen, bei der ähnliche Bedingungen herrschten dürfen. Dennoch muss sich Ford Gedanken machen:
Die überdurchschnittlich vielen Aufhängungsschäden in Griechenland lassen die alte Diskussion um möglicherweise zu schwach dimensionierte Aufhängungen zumindest nicht verstummen und auch aus Sicht der Geschwindigkeit war man in Griechenland kaum schneller als Citroen. Noch ist für BP Ford nichts verloren, doch mit den näher rückenden Asphaltrallyes wird es für Ford immer wichtiger Sébastien Loeb bei den nächsten Veranstaltungen auch einmal auf der Strecke zu schlagen. In Griechenland wäre das ohne Probleme wohl nur Latvala gelungen, denn Hirvonen machte nicht nur mehr Fehler als sein Teamkollege, sondern war zudem erneut auch langsamer. Wenn Hirvonen bis zum Ende des Jahres um den WM Titel kämpfen möchte, muss er diesen Trend schnellstmöglich umdrehen, egal wie schwierig die Bedingungen auch sein mögen.
adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 02.06.2008 aktualisiert am 02.06.2008
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