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Mit dabei sind auch drei Ford Focus FCEV Hybrid-Modelle, von denen zumindest eins nicht von Ford-Ingenieuren, sondern von Mitarbeitern der Hermes Logistik-Gruppe – nach der Post inzwischen der zweitgrößte Zustelldienst in Deutschland – im täglichen Einsatz gefahren werden wird.
Ford Focus mit Brennstoffzellenantrieb. Foto: Auto-Reporter/Ford
Auch wenn man immer noch nur spekulieren kann, wann die Brennstoffzelle als Antrieb der Zukunft wirklich serienreif ist, bedeutet dieser Praxistest, der parallel zu Berlin auch in Kalifornien, Florida, Michigan und Vancouver (Kanada) durchgeführt wird, einen großen Schritt nach vorn. Zum einen sind die meisten der eingesetzten Fahrzeuge von BMW, DaimlerChrysler, Ford und Opel keine Prototypen mehr, sondern entstammen Kleinserien, die wie ein Serienprodukt entwickelt und getestet wurden. Zum anderen werden sie nicht mehr intensiv von Ingenieuren betreut, sondern von "normalen" Autofahrern eingesetzt. Genau davon erhoffen sich aber die Hersteller wichtige Rückmeldungen über die Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit, die Akzeptanz der neuen Betankungstechnologien und die Wartung sowie Verbrauch und Unterhaltskosten.
Voraussetzung für die Übergabe in Kundenhand war natürlich die Weiterentwicklung der Autos. Bei Ford hat dies zu einem Hybrid-Fahrzeug geführt, das eine leistungsstarke Brennstoffzelle mit einem zusätzlichen Energiespeicher – einer 216 Volt-Batterie – kombiniert. Außerdem wurde der Wasserstoffspeicher verbessert und durch zahlreiche Leichtbauelemente das Fahrzeuggewicht um 170 Kilo reduziert. Unterm Strich entstand ein emissionsfreier Focus mit einer Reichweite von über 300 Kilometern sowie weiter verbesserten Handlingeigenschaften und Fahrleistungen. Die Höchstgeschwindigkeit ist wegen des einstufigen Getriebes zwar auf 128 km/h begrenzt, doch ist vor allem die Beschleunigung – das maximale Drehmoment von 230 Newtonmeter liegt elektromotoren-typisch bereits bei niedrigsten Drehzahlen an – sogar wesentlich dynamischer als bei einem Benziner. Gegenüber dem reinen Brennstoffzellen-Vorgänger Focus FCV haben die Ford-Ingenieure zudem eine Verbrauchs-Reduzierung von rund 20 Prozent erreicht, so dass – umgerechnet – jetzt viereinhalb Liter auf 100 Kilometer kalkuliert werden.
Zweifelsohne also ein großer Schritt nach vorn, der aber noch lange nicht die Zielgerade erkennen lässt. Technische Probleme – durch die noch notwendige, permanente Feuchtigkeitszufuhr ist die Brennstoffzelle z.B. bislang nicht kältetauglich – und natürlich die derzeit viel zu hohen Kosten sind nur einige Punkte im noch abzuarbeitenden Aufgaben-Katalog. Dennoch sind auch die Ford-Ingenieure fest überzeugt, auf das richtige Pferd gesetzt zu haben. Nur beim Einführungs-Zeitpunkt sind sie vorsichtiger geworden: Zehn Jahre plus X lautet jetzt die Vorhersage. (hhg)
9. November 2004. Quelle: Auto-Reporter
geschrieben von veröffentlicht am 03.02.2006 aktualisiert am 03.02.2006
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