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(adrivo.com) Bei Renault weiß man, was für 2008 am Auto zu tun ist und konzentriert sich voll auf kommendes Jahr. Wer die Fahrer sein werden, ist noch nicht bekannt.
Renaults relative Schwäche in diesem Jahr könnte zu einer Stärke im kommenden Jahr werden. Zumindest Flavio Briatore geht davon aus, denn nach der eher enttäuschenden Entwicklung der aktuellen Saison, arbeitet man bereits voll für 2008. „Wir wissen jetzt, wie wir das Auto für die Bridgestone-Reifen bauen müssen. Vor einem Jahr wussten wir das nicht. Die Windkanaldaten sehen sehr viel versprechend aus“, sagte er in einem Interview mit .
Als Gründe für die Schwäche 2007, nannte er die bereits bekannten Fakten. So arbeitete das Team 2006 bis zum Schluss am damals aktuellen Auto, um den Titel zu holen. „Wir mussten nach dem Verbot des Massedämpfers das Auto noch einmal neu konstruieren und deshalb die Entwicklung des 2007er Autos aufschieben. Dazu kam, dass wir auf einen anderen Reifenhersteller umstellen mussten, und wir haben diese Aufgabe vielleicht etwas unterschätzt“, erklärte er. Ergebnis war der Rückfall hinter BMW Sauber, denen der Italiener ein Kompliment für die gute Arbeit aussprach. „Jedes Rennen eine neue Entwicklung am Auto, jedes Rennen schneller“
Dass man den Rückstand bei Renault nicht aufholen konnte, begründete er damit, dass es wenig Sinn mache, immer nur neue Teile ans Auto zu bringen, wenn man nicht wisse, wo das Problem läge und man zu Saisonbeginn das Problem einfach nicht eingrenzen konnte. Daraus resultierte dann auch die Entscheidung, auf 2008 zu setzen. „Als wir später in der Saison gemerkt haben, dass wir BMW nicht mehr einholen werden, haben wir uns auf 2008 konzentriert. Ob wir Vierter mit 20, 30 oder 50 Punkten werden, interessiert nach einer Woche keinen mehr.“ Deswegen gab es auch in den letzten Wochen kaum Veränderungen am aktuellen Renault, weil alles schon für nächstes Jahr arbeitet. „Ich wollte sicherstellen, dass wir 2008 wieder vorne mitfahren. Da darf es keine Ausreden geben“, betonte Briatore.
Kritisch stand der Teamchef der Spionageaffäre und ihren ganzen Facetten gegenüber. Was ihn nicht wunderte, war, dass es überhaupt dazu kam. „Bei Teams mit bis zu 1.000 Leuten verliert man die Kontrolle über den einzelnen. Das ist ungefähr so, als würde ich mit 600 Leuten einen Fußballclub führen. Es kann jedem passieren, so wie McLaren in einen Spionagefall hineingezogen zu werden“, erklärte er. Doch darin liegt für ihn nicht das grundsätzliche Problem. Die Formel 1 hat seiner Meinung nach den Fokus verloren, da zu viel Zeit und Energie auf die Technik verwendet wird. So werde sinnlos Geld ausgegeben, Techniker spielen sich mit Schnellschaltgetrieben, die die Fans nicht interessieren und es wird ergebnislos über Kundenautos gesprochen. „Unser System ist zu alt, es hat sich der Zeit nicht angepasst.“
Was den Fall des Informationstransfers von einem ehemaligen McLaren Mitarbeiter zu Renault betrifft, meinte er nur: „Wenn sie [McLaren] Beweise haben, sollen sie diese der FIA geben. Wir haben alles, was wir über den Fall wissen, an die FIA und an McLaren weitergeleitet.“ Dass Informationen von einem Team zum anderen gewandert sind, bestritt er jedenfalls nicht, nannte es aber einen normalen Vorgang innerhalb der Formel 1. „Ein Ingenieur, der das Team gewechselt hat, bringt einer paar Disketten mit Daten mit. Das ist nicht zu kontrollieren“, erklärte Briatore. Allerdings ging es seiner Auskunft nach um Komponenten, die keinerlei Auswirkung auf die Wettbewerbsfähigkeit des Autos hatten.
Blieb noch die Frage nach der Fahrerpaarung für kommendes Jahr, über die momentan nach Lust und Laune spekuliert wird. Es gäbe eine Option auf Fisichella und Verträge mit Heikki Kovalainen und Nelson Piquet Jr., meinte er. Was dann wirklich passieren wird, werde noch überlegt. Briatore gab zu, dass Fisichella in den vergangenen Rennen von Kovalainen geschlagen wurde, strich aber auch die Erfahrung des Italieners heraus. Den oft spekulierten Wechsel von Fernando Alonso zurück zu Renault kommentierte er so: „Sagen Sie mir ein Team, das sich nicht für Alonso interessiert, wenn er auf dem Markt wäre.“ Wie die Vertragssituation des Spaniers bei McLaren aussieht, wusste er aber nicht. Er meinte nur, dass es schwierig sei, einen Fahrer in einem Team zu halten, wenn der nicht glücklich sei. „Das ist weder für das Team, noch den Fahrer gesund.“
© adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 24.09.2007 aktualisiert am 24.09.2007
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