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Obwohl kurz vor dem Genfer Salon eigentlich Ruhe herrschen sollte, steht die automobile Welt in Nordamerika keineswegs still. Ein Überblick über einige Fragen und Themen dieser Woche.
Könnte es ein viertüriges Coupé von Cadillac geben?
Auf der Automesse in Detroit gab es Hinweise auf ein viertüriges Coupé von Cadillac – im Stil der BMW Gran Coupés und der CLA- und CLS-Modelle von Mercedes-Benz. „Es gibt hier einige Möglichkeiten“, erzählt mir der Cadillac-Manager Dave Leone in einem Interview: „Es kann gut sein, dass wir hier bald mitspielen.“
Der Markt für viertürige Coupés wird größer, und ein solches Modell – vielleicht sogar mit großer Heckklappe – würde Cadillac noch deutlicher auf Augenhöhe mit den deutschen Premium-Marken positionieren. Jedenfalls würde es auch optisch in die Cadillac-Modellpalette passen. Fließheck-Modelle gibt es schon heute – zum Beispiel das futuristische Coupé ELR, ein Plug-In-Hybrid, der auf dem Chevrolet Volt basiert.
Tun sich Tesla und Apple zusammen?
Diese schon lange diskutierte Frage erhielt letzte Woche neue Relevanz, denn es haben sich Vertreter beider Firmen getroffen, wenn auch nicht zum ersten Mal. Die Anziehungskraft beider Marken ist bemerkenswert, die Potentiale für Zusammenarbeit sind erheblich. Ein „iCar“, entwickelt von Tesla und Apple, dürfte beispielsweise den BMW-i-Modellen erhebliche Konkurrenz machen.
Kann Hyundai den BMW 3er attackieren?
Dies jedenfalls wird laut „Automotive News“ in der Nordamerika-Zentrale von Hyundai im kalifornischen Orange County erwogen. Der jüngst ernannte Hyundai-Nordamerika-Chef Dave Zuchowski überlegt, das Portefeuille der Marke um Modelle zu erweitern, die mit den deutschen Luxusmarken konkurrieren. Bislang hatte man sich auf ein einziges Luxusauto als Imageträger beschränkt – nämlich die große Limousine Equus.
Das erste Fahrzeug einer solchen Serie dürfte eine kompakte Premium-Limousine sein, die sich an BMW 3er, Audi A4 und den Mercedes-Modellen CLA und C-Klasse orientiert. Das Hyundai ein solches Auto entwickeln kann, wird nur von wenigen bezweifelt, die Marke muss in den USA jedoch erst einmal wieder Vertrauen aufbauen. Das ist unter anderem durch überaus optimistische Verbrauchs- und Emissionsangaben zerstört worden, die im Nachhinein korrigiert werden mussten.
Eine neue Klassiker-Veranstaltung ist im Kommen.
Der Jahreskalender strotzt mittlerweile vor Oldtimer-Veranstaltungen – jedenfalls dort, wo nicht wie im Nordosten, die kalten Winter jede Aktivität lahmlegt. Die Oldtimer-Paraden sind eine schöne Gelegenheit, eigene Pretiosen vorzuzeigen, und sie sind außerdem ein hervorragender Rahmen, um neue Produkte und Autos vorzustellen. Kein Wunder, dass die Premium-Marken die großen Oldtimer-Treffen mittlerweile fest in den Kalender integriert haben, beispielweise den Concours d’Elegance in Pebble Beach. Dort lassen sie die Pläne und Strategien weitaus entspannter darlegen als in Detroit, Genf und Tokio.
Jetzt ist eine weitere Veranstaltung im Kommen – der Concours d’Elegance auf Amelia Island in Florida. Gefeiert wird dort nächsten Monat unter anderem ein Jahrhundert Maserati-Produktion, ein Mercedes-Benz aus dem Besitz von Stirling Moss und die berühmten „Art Cars“ von BMW. Eine perfekte Gelegenheit, um als Branche zusammenzukommen – und der Öffentlichkeit Autos zu zeigen, die sich vom stromlinienförmigen Blech unserer Tage abheben.
Der Mazda 6 ist ein nahezu perfekter Reisewagen.
Jüngst hatte ich Gelegenheit, über 1200 Kilometer einen Mazda 6 Kombi durch Tel Aviv und die Wüstenlandschaften Israels zu bewegen. Die Marke hat sich hier inzwischen fest etabliert. Mit den jüngsten Modellgenerationen des Mazda 3 und Mazda 6 hat der Fahrspaß mit der Zuverlässigkeit gleichgezogen. Mazda-Typen sieht man inzwischen an jeder Ecke – was allerdings nicht für die Kombivariante gilt. Sie besitzt in Israel ausgesprochenen Seltenheitswert. Ich habe praktisch keine Dublette meines Testwagens gesehen.
Und das ist schade, denn der Mazda 6 Kombi ist nicht nur ausgesprochen geräumig, sondern mit dem Vier-Zylinder-Benziner auch ungewöhnlich sparsam. Trotz scharfer Gangart konnte ich acht Liter pro 100 Kilometer leicht unterbieten. In den USA gibt es diesen Kombi übrigens nicht: Noch haben sich die Amerikaner für die Vorzüge der Kombis nicht wieder erwärmen können, obwohl das Baumuster vor 30 bis 40 Jahren sehr beliebt war. Es bleibt vorerst beim SUV…
geschrieben von auto.de/(ampnet/jj) veröffentlicht am 24.02.2014 aktualisiert am 24.02.2014
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