Bürgermeister-Dienstwagen – Zwischen Prestigedenken und Pflichtgefühl

Die Dienstwagen von Deutschlands Oberbürgermeistern kommen meist aus Ingolstadt oder Stuttgart. Von den 79 Oberhäuptern der deutschen Großstädte werden 31 in einem Audi chauffiert, 30 in einem Mercedes.

Dabei muss es nicht immer das größte Modell sein. Lediglich sechs Bürgermeister haben laut einer Umfrage des „Zeit Magazin“ einen Audi A8, fünf fahren eine Mercedes S-Klasse. Viele davon stehen einer Landeshauptstadt vor und wollen im Auto-Vergleich mit den örtlichen Ministern offenbar nicht den Kürzeren ziehen. Auch der BMW 7er ist in solchen Städten besonders beliebt, insgesamt steht er bei sieben Bürgermeistern in der Garage. Den kleineren BMW 5er fahren gerade einmal fünf Stadtoberhäupter.

Anders als beim Wahlvolk steht auch Marktführer Volkswagen bei den kommunalen Volksvertretern nicht besonders hoch im Kurs. Die ambitionierte Oberklasselimousine VW Phaeton gibt es nur zweimal im Dienstwagenpark – einmal am Konzernsitz in Wolfsburg und einmal am Produktionsstandort Dresden. Auch andere Bürgermeister fühlen sich der örtlichen Automobilindustrie verpflichtet. In Köln wird der einzige Ford Mondeo gefahren, am Opel-Standort Bochum der einzige Insignia.

Ganz ohne wirtschaftlichen Grund fallen nur zwei Stadtoberhäupter aus dem Rahmen. Der Oberbürgermeister von Essen fährt Skoda Superb, der oberste Bürger von Cottbus fährt – gar nichts. Er hat keinen eigenen Dienstwagen, sondern bedient sich aus dem Fahrzeugpool der Stadtverwaltung.

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