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Es war die Sensation für alle Oldtimer-Fans im vergangenen Sommer: Das Wrack des 70 Jahre lang auf dem Grund des Lago Maggiore vor sich hin rostenden Bugatti Brescia wurde endlich geborgen und konnte sich nach langer Zeit einer Schönheitskur unterziehen. Klar sieht die alte Lady auch nach liebevoller Pflege nicht so aus wie vor dem Unfall, aber durch ihre aufregende Geschichte und ihr Dasein als große Attraktion für Taucher hat sie Kultstatus erreicht. Beim britischen Auktionshaus Bonhams wird das Wrack nun versteigert.
Aber was zahlt man für eine Auto-Ruine, von der nicht mehr als 20 Prozent erhalten sind? Ungefähr 80.000 Euro erwartet das Auktionshaus für den Bugatti Brescia aus dem Jahr 1925. Ein stolzer Preis für einen Oldtimer, der nun wahrlich nicht mehr zu einer Spritztour zu gebrauchen ist. Aber bei dem Fahrzeug-Wrack geht es schließlich nicht um den Nutzwert, sondern um die spannende Geschichte, die sich dahinter verbirgt.
Ursprünglich stammt der Wagen aus dem französischen Nancy, wurde dann aber in den 30er Jahren an einen Schweizer Architekten namens Marco Schmucklerski verkauft. Der Architekt ließ das Auto bei einer Baufirma in Ascona zurück. Vermutet wird, dass er den Wagen, der noch ein französisches Kennzeichen besaß, nicht in der Schweiz anmelden wollte, um Zoll zu sparen. In Ascona wurde das Auto allerdings 1936 von Schweizer Zollbeamten aufgespürt, die auch gleich eine ordentliche Summe für die Einfuhr des Bugattis verlangten. Die wollten die Mitarbeiter der Baufirma natürlich nicht zahlen und beschlossen, den Wagen auf dem Grund des Lago Maggiore zu versenken und ihn als vermisst zu melden. Der Plan war, das Auto so schnell wie möglich an vorher befestigten Eisenketten wieder herauszuziehen. Allerdings sank der Bugatti auf den Grund und konnte nicht mehr gerettet werden.
Dank einiger Sporttaucher wurde das Wrack in den 60ern wieder entdeckt und konnte schließlich im Juli 2009 mit Hilfe eines Krans aus dem Wasser gefischt werden. Jetzt kommt der Oldtimer endlich unter den Hammer. Wir sind gespannt, wer ihn letztlich ergattert und vor allem, was der neue Besitzer damit anstellt. Angeblich gibt es keinen Preisunterschied zwischen einer Restaurierung des Wagens und einer Nachbildung.
geschrieben von Marie Weimershaus veröffentlicht am 21.01.2010 aktualisiert am 21.01.2010
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