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Rund eine Milliarde Tonnen teer- und pechhaltiger Asphalt sind in deutschen Straßen verbaut. Das Bindemittel gilt als krebserregend und müsste eigentlich entsorgt werden. Stattdessen wird es immer wieder neu für den Straßenbau genutzt. Auf Kosten des künftigen Bundeshaushaltes, wie der Bundesrechnungshof nun erneut kritisiert.
Bereits 2006 hatten die Finanzkontrolleure den Umgang mit belastetem Straßenaufbruch gerügt. Das Problem: Wird das Material – wie heute weitgehend üblich – erneut für den Straßenbau genutzt, kontaminiert es auch den neuen, unbelasteten Asphalt. Aus einer Tonne Sondermüll werden so 1,32 Tonnen. Wird die Straße nach 30 Jahren erneut neu gedeckt, sind es dann schon 1,72 Millionen Tonnen.
Ein Großteil des belasteten Materials wird bei Bau oder Erneuerung von Bundesfernstraßen genutzt. Häufig wurde es allerdings nicht dort entnommen; ein Großteil stammt etwa aus dem Belag von Landstraßen. Der Bund erhält so den schwarzen Peter, weil er letztlich für die zukünftige Entsorgung des Materials zuständig ist. Die Kosten belaufen sich auf 50 Euro pro Tonne.
Der Bundesrechnungshof verlangt nun, dass der Bund sich den Aufwand durch die Länder finanziell ausgleichen lässt. Eigentlich sollte das bereits so sein, doch die jeweiligen Straßenbauverwaltungen bringen offenbar nur zögerlich die benötigten Angaben zu den aus- und eingebauten Mengen bei. Der Bundesrechnungshof kritisiert daher das Bundesverkehrsministerium; bisher über dieses seine Fachaufsicht nicht mit dem gebotenen Nachdruck aus.
Als nachhaltige Alternative zum Wiedereinbau mit seinem Vermehrungseffekt empfehlen die Experten die Verbrennung des belasteten Straßenaufbruchs. Dabei würde das krebserregende Bindemittel nahezu rückstandsfrei verbrennen, übrig bliebe ein gesundheitlich unbedenkliches Mineralstoffgemisch, das die Baustoffindustrie weiter verwenden könne. Bislang wenden allerdings nur einige Länder das thermische Verfahren an.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 05.05.2014 aktualisiert am 05.05.2014
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