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VW
Detroit – Es bleibt dabei: Volkswagen will bis 2018 der weltgrößte Autobauer sein. Im vergangenen Jahr hat Europas Nummer eins zum ersten Mal in der Geschichte des Konzerns, der zwölf Marken unter seinem Dach vereint, mehr als 9,5 Millionen Pkw verkauft, zusammen mit den Neuzulassungen der beiden Lastwagen-Töchter MAN und Scania sogar 9,7 Millionen. Mit diesem „qualitativen Wachstum“ bleibe man „weiter auf Kurs“, stellt Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn fest.
Detroit, 400 Monroe Street, Greektown-Viertel, am Vorabend der North American International Autoshow. Im Restaurant Fishbone’s zieht Winterkorn Bilanz, spricht bei Burger und Bier davon, dass 2013 ein „herausforderndes Jahr“ gewesen sei. Den Zuwachs beziffert der Konzernchef in schwierigem Umfeld global über alle Marken hinweg dennoch unterm Strich auf knapp unter fünf Prozent, immerhin. In USA stotterte Motor der Kernmarke zuletzt Auch mit Blick auf die USA könnte Winterkorn zufrieden sein, eigentlich. Denn seit 2008 hat Volkswagen markenübergreifend den Absatz auf dem nach China mittlerweile nur noch zweitgrößten Weltmarkt fulminat nahezu verdoppelt und mit über 600 000 Auslieferungen einen neuen Rekord geschafft. Aber bei der Kernmarke VW stottert der Motor.
Deren US-Verkäufe gingen zuletzt um fast sieben Prozent auf 408 000 zurück, brachen im Dezember im Vergleich zum Weihnachtsmonat im Jahr davor sogar um 23 Prozent ein. Am nassen, später zum Jahreswechsel hin wintereisigen Wetter allein kann es nicht gelegen haben. Kritiker bemängeln, es fehlen neue Modelle. VW verweist auf die Lebenszyklen etwa von Passat und Jetta, [foto id=“496790″ size=“small“ position=“left“]die Hauptträger des Markenabsatzes in den USA sind. Das Sechs-Prozent-Plus-Endergebnis im Norden Amerikas haben für den Konzern vor allem die Premiumtochter Audi und der Sportwagenbauer Porsche gerettet.
Der bisherige US-Statthalter der Wolfsburger ist jetzt nicht mehr im Amt. Nachfolger Michael Horn kündigt im Fishbone’s 2014 als „Jahr des Golf“ an. Die Produktion der US-Version ist in Puebla gerade angelaufen, wohin die Wolfsburger gleich im Anschluss an den ersten Medientag der Autoschau in Detroit weitergeflogen sind, um ihr Jubiläum „50 Jahre Volkswagen in Mexiko“ zu feiern, nachdem sie vorher in der einstmals blühenden Mo(tor)town an der Grenze zu Kanada neben den Golf-Derivaten GTI, E-Golf und Golf R auch die seriennahe Strandkäfer-Studie Beetle Dune mit robuster Offroad-Optik und höhergelegter Karosserie noch auf die Bühne ihres Standes in der Cobo Hall gefahren haben.
Erstmals in einem vollen Kalenderjahr hat Volkswagen in den USA mehr als 100 000 Clean-Diesel-Audi, -Porsche und -VW verkauft. Horn hofft ebenfalls da auf mehr, setzt wie Winterkorn auf einen weiteren Schub für den US-Markt. „In den kommenden fünf Jahren wollen wir mehr als sieben Milliarden US-Dollar in Nordamerika investieren“, gibt der Konzernchef als Ziel vor, bis 2018 pro Jahr eine Million Fahrzeuge der Marken VW und Audi in den USA zu verkaufen. Und damit das klappt: „Das große Midsize-SUV für Amerika wird kommen!“ Die Entwicklung hat demnach bereits begonnen. Der Siebensitzer baut auf der im Vorjahr in Detroit gezeigten Studie namens Crossblue auf, soll die Lücke zwischen Tiguan und Touareg schließen – allerdings erst 2016.
Schon in diesem Jahr schaltet Audi mit Q3 und A3-Limousine in den USA einen Gang höher. Porsche bringt den Macan. Die USA sind – China hin, China her – nach wie vor ein Schlüsselmarkt. Auch für den Volkswagen-Konzern. Wer es hier schafft, so Winterkorn, schafft es auch woanders. Volkswagen fühle sich zu Hause in Amerika. Und noch mehr Amerikaner sollten sich bei Volkswagen zu Hause fühlen. Damit es dabei bleiben kann, was die Wolfsburger bis 2018 wollen – spätestens, wahrscheinlich aber schon viel früher. Dann auch wieder bei Burger und Bier. /Fotos: Koch
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 15.01.2014 aktualisiert am 15.01.2014
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