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Busworld 2015
Am Marktführer Mercedes-Benz führt wie immer kein Weg vorbei. Und die Mannheimer haben auch eine Weltpremiere im Gepäck: Der noch taufrische Stadtbus Citaro wird mit einer weiteren Antriebsvariante bereichert, jetzt bekommt der Kunde auch einen Erdgasantrieb. Mit dem neuen Sechszylinder im Heck heißt das Fahrzeug dann Citaro NGT (Natural Gas Technology), man erkennt es am markanten Höcker auf dem Dach. Der Hersteller betont das niedrige Fahrzeuggewicht und den leisen Lauf des Motors. Geht es um die Abgaswerte, ist er kaum zu schlagen – seine CO2-Werte liegen bis zu 20 Prozent unter denen eines Dieselmotors, die Abgasgrenzwerte nach Euro VI werden deutlich unterboten.
Gasmotoren stehen auch bei Scania im Mittelpunkt. Der schwedische Hersteller führt das steigende weltweite Interesse an emissionsarmen Gasantrieben ins Feld und präsentiert den Stadtbus Citywide mit besonders drehmomentstarken Erdgasmotoren. Die bis zu 265 kW/360 PS und 1.600 Newtonmeter starken Fünfzylinder sind auch Gelenkbus-tauglich und können bedenkenlos mit Biogas betrieben werden.
Auch Iveco setzt auf Erdgas und präsentiert den neuen Stadtbus Urbanway mit CNG-Motor. Im Heck sitzt ein Cursor 8-Sechszylinder, der jetzt für Euro 6-Zeiten fit sein soll. Aus 7,7 l Hubraum generiert er 213 kW/290 PS, im Gelenkzug ist er für bis zu 243 kW/330 PS gut.Der Erdgasbetrieb ist auch bei MAN ein Thema. Die Münchner reklamieren für sich in diesem Segment die Marktführerschaft, besonders in Skandinavien genießen die Lion’s City-Omnibusse mit Dachhöcker einen guten Ruf.
Copyright: Solaris
Auf das Überlandgeschäft zielt auch der brandneue Low-Entry-Bus von Solaris aus der aktuellen Urbino-Generation. Optisch gleicht er den neuen Niederflurbussen der Marke. So können wesentliche Ausstattungselemente und Ersatzteile vereinheitlicht werden. Als Antriebsmotor findet ein leichter Cummins-Sechszylinder vom Typ ISB6,7 Verwendung, auf Wunsch kann auch der größere MX11-Sechszylinder von DAF geordert werden. Der polnische Hersteller reist außerdem mit dem neuen batterieelektrischen Urbino 12 electric an, der deutlich weniger als sein Vorgänger wiegt. Seine Batterien haben eine Kapazität von 240 kWh, mit einem Stromabnehmer-System kann der Plug-in-Urbino bei Gelegenheit zwischendurch geladen werden. Als Triebachse und Antrieb dient eine kompakte ZF-Elektroachse, die den Bus mit zwei radnahen Elektromotoren anschiebt.
Elektrisch fährt auch Volvo vor. Auf der Busworld feiert der 12 Meter lange Volvo 7900 Electric seine Weltpremiere, der erste vollelektrische Bus von Volvo, der in Serie gebaut wird. Wie schon die Prototypen in Göteborg lädt auch der 7900 Electric seine Batterien an den Endhaltestellen. Zusätzlich wird Bremsenergie zurückgewonnen. Das Laden der Batterien über das Stromnetz soll maximal sechs Minuten dauern, damit kommt der 7900 Electric rund zehn Kilometer weit. Mag das Hauptaugenmerk der Schweden derzeit auf dem Stadtbus-Geschäft liegen, so hat auch das Volvo-Reisebusprogramm einige Neuheiten zu bieten. Mit der neuen VDS-Lenkung (Volvo Dynamic Steering) für seine Reisebusse ab 2016 geht der Hersteller einen mutigen Schritt voran. Das elektrohydraulische Lenkungssystem, bekannt aus den Volvo-Lkw, kann der Reisebus-Kunde gegen Aufpreis ordern. Der Vorteil: deutlich weniger Kraftaufwand gerade bei niedrigen Geschwindigkeiten. VDS gleicht automatisch unebene Fahrbahnoberflächen aus und eliminiert Stöße und Schwingungen.
Gleich mit einem Riesenaufgebot von 14 Omnibussen reist Iveco Bus an. Natürlich darf auch das Erfolgsmodell Crossway in Belgien nicht fehlen. Er wird mit 13 Metern Länge, mit Hochboden und als Low-Entry-Variante angeboten und kann mit großer Kapazität aufwarten. Aber die große Show gehört dem Reisebus Magelys. Das Fahrzeugkonzept mit guter Aerodynamik und schlankem Antrieb, einem spannenden Innenraumkonzept mit Dachrandverglasung macht neugierig und ist eine Probefahrt wert.
Traditionell riesig ist das Aufgebot des belgischen Familienunternehmens Van Hool, das in Kortrijk Heimrecht genießt. In diesem Jahr stehen die neuen EX-Fahrzeuge im Mittelpunkt. Sie treten gegen beinharte Konkurrenz von Mercedes und MAN, Temsa und Konsorten an. Die schlichten Zweiachser, die in Mazedonien produziert werden, gibt es vorerst nur als standardisierte Zweiachser mit MX11-Motoren von DAF. Für den Fortschritt im Detail sorgen heute mehr und mehr die Komponenten- und Systemlieferanten. Schon deshalb lohnt sich ein Besuch bei Bosch, Konvekta, Siemens, Voith & Co. Hier werden Zukunftsfragen beantwortet: Wie geht es mit den Einspritzdrücken der Dieselmotoren weiter oder wie werden Nebenverbraucher elektrifiziert? Welche Getriebelösungen haben Zukunft, wie sieht das Fahrwerk der Zukunft aus? Die Trends von übermorgen sind bei den Lieferanten zu erfragen, dort wird die Spitzentechnik entwickelt.
geschrieben von MID veröffentlicht am 02.10.2015 aktualisiert am 02.10.2015
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