Button am richtigen Ort: Frustriert aber glücklich

(motorsport-magazin.com) Es gab Zeiten, da sah es gut aus bei Honda. Man war klar die dritte Kraft hinter dem damaligen Top Teams Ferrari und Renault und holte nicht nur regelmäßig Punkte, sondern sogar gute Punkte. Doch das Jahr 2006 ist lange vergessen, in Formel 1-Zeitrelationen eigentlich schon Äonen vergangen und 2007, sowie 2008 brachten eher harte Zeiten für das Team. Das erlebte auch Jenson Button so. "Voriges Jahr war ein hartes Jahr und dieses Jahr war mehr als alles andere frustrierend", erklärte er laut BBC.

Doch der Brite wollte nicht vergrämt sein, sondern betonte, dass er sich an einem schönen Ort befinde. "Ich bin momentan an einem guten Platz und hoffentlich sind die Fans nicht zu frustriert, denn ich fühle mich mit der Situation eigentlich recht glücklich." Das liegt klarerweise daran, dass er die Zeichen auf Aufbruch bei Honda erkennt, auch wenn er in der Vergangenheit seine Zweifel am Team hatte. Denn die Ankunft von Ross Brawn hat ihm wieder Mut gemacht, dass es wieder nach vorne geht. Dieses Jahr wird er allerdings noch kleinere Brötchen backen müssen, denn das Ziel des neuen Teamchefs war von Anfang an klar das Jahr 2009.

Wie gut er ein Team umkrempeln kann, hat Brawn bei Ferrari bewiesen, wo er allerdings nicht der Alleinschuldige für den Aufstieg vom Pannen- zum WM-Team war. Dennoch genießt Brawn vollstes Vertrauen, dass er den Honda-Zug wieder auf die Gleise setzen kann und der Brite selbst ist der Ansicht, dass Button dann ein wichtiger Erfolgsfaktor sein kann. "Das Team war von Jenson während der vergangenen Jahre sehr beeindruckt, vor allem von seiner Hingabe und seiner Hartnäckigkeit während sehr schwieriger Umstände und wir müssen ihm ein Auto geben, in dem er seine wahren Talente zeigen kann. Wir haben ihm nun seit einigen Jahren kein Auto gegeben, das seinen Fähigkeiten gerecht wird. Wenn wir ihm das geben, kann er für uns Rennen gewinnen", meinte Brawn.

Was die Fahrerfrage betrifft, schwirrt aber auch immer das Gerüchtegespenst Fernando Alonso über den Honda-Köpfen, wodurch sich Brawn auch geehrt fühlt, wobei die Presse natürlich jeden Happen genüsslich aufgreift. Wenn der Teamchef sagt, jedes Team würde den Spanier gerne haben, wird das teilweise schon als fixe Verpflichtung dargestellt. "Wir fühlen uns natürlich geschmeichelt, wenn wir mit einem Fahrer seiner Fähigkeiten in Verbindung gebracht werden – ein Doppelweltmeister, der sehr schnell ist. Aber ich denke, wir müssen uns erst als Team aussortieren, bevor wir solche Fahrer angeln wollen. Wir haben zwei gute Fahrer, jeder von ihnen hat sich in der Lage gezeigt, Rennen zu gewinnen. Warten wir ab und schauen, was dieses Jahr passiert", betonte er.

Wichtig ist ihm aber vor allem, was nächstes Jahr passiert, denn die großen Änderungen kommen seiner Meinung nach großen Teams mit vielen Ressourcen entgegen und Honda ist nicht gerade klein oder arm an Ressourcen. "Uns fehlt nichts, also sollten wir das stemmen können. Das Team ist in den letzten ein oder zwei Jahren technisch zurückgefallen und diesen Trend müssen wir umkehren. Die neuen Regeln geben uns diese Möglichkeit." Als großen Vorteil von Honda sah Brawn den Umstand, dass das Team zudem nicht um die WM kämpft und deswegen keine Ressourcen dafür abstellen muss. "Die zwei oder drei Top Teams werden ihre Anstrengungen für dieses und das nächste Jahr sicher mehr ausbalancieren müssen als wir", sagte er. Aufgegeben habe das Team die aktuelle Saison allerdings nicht, sondern wolle das Auto noch soweit bringen, dass man in jedem Rennen Punkte holen kann, denn Brawn will das "Konsolidierungs-Jahr" 2008 nutzen, um das Team zu stärken und zu verbessern.

adrivo Sportpresse GmbH

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