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Ford bietet den konventionellen Focus C-Max 2.0 Fun für 21.340 Euro an, die mit Erdgas Version (CNG) kommt auf 24.340 Euro – ein Aufpreis von 3.000 Euro. Doch das Beste am Tanken ist die Quittung: mehr als 16 Euro werden es nie. Damit kommt man dann knapp 300 Kilometer weit. Erdgasbetrieb spart zwischen fünf und sechs Euro je 100 Kilometer. Der Aufpreis beim Kauf relativiert sich dadurch, dass regionale Erdgasunternehmen die Anschaffung mit bis zu 2.200 Euro unterstützen – meist in Form von Tankgutscheinen, manchmal auch als Barzuschuss beim Fahrzeugkauf. Genaue Informationen dazu gibt es unter http://www.erdgasfahrzeuge.de.
Derzeit kostet ein Kilogramm Erdgas zwischen 72 und 89 Cent. Aufgrund der höheren Dichte entspricht das umgerechnet einem Literpreis von 48 bis 59 Cent für Super-Benzin. Zudem schonen Erdgasautos durch geringere Abgasemissionen die Umwelt. Das CNG in der Modellbezeichnung des C-Max steht für Compressed Natural Gas, das in Deutschland als „H-“ (High) und „L-„Gas (Low) angeboten wird. Die unterschiedliche Energiedichte beider Sorten, die sich im Verbrauch und damit in der Reichweite auswirkt, wird durch die Preisgestaltung an der Tankstelle wieder ausgeglichen. Bundesweit gibt es derzeit 660 Erdgastankstellen. Bald sollen es 1.000 sein. Dann kann auch auf dem Land alle 25 Kilometer Erdgas gezapft werden.
Von außen deutet beim Focus CNG nichts auf die Gastechnik hin. Erste Hinweise liefert der Tankdeckel, unter dem sich ein zweiter Stutzen für die Erdgas-Zapfpistole verbirgt. Von dort gelangt das Gas in drei Stahltanks (je 27 Liter), die in Niederflurtechnik in den Kofferraumboden integriert wurden. Sicherheitsbedenken, wegen der Hochdruck-Gastanks auf einer rollenden Bombe zu sitzen, sind nach Ansicht des ADAC unbegründet. Tests mit einem Erdgas-Zafira haben gezeigt, dass die Technik auch schweren Unfällen und sogar Feuer trotzt. Allerdings schrumpft der Kofferraum durch den sichtlich erhöhten Laderaumboden auf Kompaktwagenniveau: Ganze 290 Liter bleiben übrig, nach Ausbau der Rücksitze sind es 1.450 Liter. Immerhin konnte das flexible Rücksitzkonzept erhalten werden: Als Viersitzer, mit schräg nach hinten geschobenen Sitzen, genießen die hinteren Passagiere fürstliche Schulter- und Beinfreiheit. Am Fahrverhalten und Komfort ändern die 100 Kilo Mehrgewicht der Erdgastechnik kaum etwas.
Neben den Gastanks bleibt beim C-Max CNG auch der 55 Liter große Benzintank erhalten. Erdgas ist für 250 Kilometer an Bord, dann kann auf Benzin umgeschaltet werden, was weitere 700 Kilometer ermöglicht. Der Wechsel gelingt mit einem kleinen Schalter zwischen den Vordersitzen, der direkt neben der elektronischen Handbremse sitzt. Mit Erdgas läuft der 2,0-Liter-Vierzylinder leiser – aber auch etwas träger. Von 145 PS (107 kW) bleiben nur noch 126 PS (93 kW) übrig. Das Drehmoment beträgt 156 Nm statt 185 Newtonmetern. Entsprechend reduziert sich die Höchstgeschwindigkeit von 203 km/h auf 193 Stundenkilometer.
Fünf Prozent schlechtere Fahrleistungen aber 50 Prozent geringere Kraftstoffkosten. Wenn der geschrumpfte Kofferraum nicht stört, ist das ein gutes Geschäft. Subventionen der Erdgasversorger und günstigere Tarife einiger Versicherungsgesellschaften machen die Entscheidung noch leichter.
www.mototype.de, Holger Schilp
geschrieben von veröffentlicht am 18.12.2006 aktualisiert am 18.12.2006
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