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Wohin das Auge auch blickt: das gewohnte, ganz normale Ambiente eines Citroën C4. Nur der noch aus der Entwicklung stammende Druckmesser mit riesiger Anzeige lässt Zweifel an der Serie aufkommen, entdeckt man doch beim Studieren der üblichen Citroën-Preisliste keinen Benziner-Turbo im Programm. Schade – denn in der Rallye-Weltmeisterschaft ist schließlich keine andere Marke mit diesem Konzept erfolgreicher als die mit den zwei Winkeln.
Klar, dass die Firma Musketier da einfach Abhilfe schaffen musste. Nach dem Musketier-Wahlspruch „Einer für alle – alle für einen“ packten die Musketier-Mannen alle mit an, um zu dem sportlichen Äußeren, das mittels Musketier-Bodykit, trendigem Weiß und Rallye-Streifen erzielt wurde, eine passende Motorisierung zu schaffen.
Das schien erst recht nötig, weil der schmucke Franzose schon im Stand mit Lambo-Style-Doors die Kinnladen der gesamten Umgebung nach unten klappen lässt.
Doch das Tuning eines Saugmotors mittels nachträglicher Aufblasung durch einen Turbo gestaltet sich nicht so einfach wie bei durch ein Chiptuning gestärkten Turbo-Dieseln – die ja bekanntlich täglich den Hof des Oberhausener Veredlers verlassen. Soll das Fahrzeug weiterhin über die normalen Features wie ABS, ESP verfügen können, ist heutzutage echtes Know-how gefragt, gerade bei modernen CAN-Bus-Elektroniken.
Es bedurfte des Einsatzes der fähigsten Ingenieure und Techniker sowie einer Wartezeit von knapp neun Monaten, bis der Wagen seine aktuelle Leistung aus dem Ärmel schüttelte. Aus 177 PS wurden in dieser Zeit überragende 312 PS, gesegnet mit der Kraft von 440 Nm.
Die Spitzengeschwindigkeit stieg auf durch die Getriebeübersetzung begrenzte 275 km/h.
Wer nun meint, dass dies nur durch den Einsatz eines Turboladers erreicht wurde, irrt gewaltig. So demontierte Musketiers Motoren-Papst Kristian nicht nur den gesamten Vorderwagen, sondern auch den kompletten Motor. Kopfbearbeitung, verstärkte Dichtungen, Kolben und Pleuel sind daher nur ein Ausschnitt der vollzogenen Arbeiten an der Hardware. Speziell angefertigte Ladeluft-, Öl- und Wasserkühler beugen schon im Vorhinein thermischen Problemen vor.
Spürbar wird die sportliche Auslegung des Musketier C4 Turbo schon beim ersten Tritt aufs Gas, denn beim Hochdrehen passiert zunächst nicht allzu viel. Erst oberhalb von 2800 Touren kommt im Motor Leistung und beim Fahrer Freude auf. Dann nämlich packt der Lader derart brachial zu, dass in den ersten drei Gängen die rechte Hand am besten gleich am Schaltstock bleibt.
Eine völlig gegensätzliche Philosophie als bei den Musketier-HDIs, bei denen die Leistung aus dem Keller kommen muss.
Die in liebevoller Handarbeit gefertigte Edelstahl-Auspuffanlage sorgt bei jeder Drehzahl für Ekstase im Gehörgang und liefert die passende Untermalung zur katapultartigen Beschleunigung. Das in Zug- und Druckstufe verstellbare Gewindefahrwerk und die Toyo-Straßen-Sportreifen lassen den Wagen förmlich auf dem Asphalt kleben. Die perfekt arbeitende Drexler-Differentialsperre besorgt den Rest.
Der Musketier C4 ist keiner für alle – wer auf behaglichen Komfort steht, wird mit dieser Einstellung sicher nicht glücklich werden. Nur das Alpine-Radio kann an dieser Stelle vielleicht Versöhnung schaffen.
Automobile Pilger begrüßt der C4 bereits am Süd-Eingang der Messe Essen auf einer Toyo-Tires-Plattform und liefert einen Vorgeschmack auf das, was im Inneren an Überraschungen wartet.
Marc Schöttler
geschrieben von veröffentlicht am 01.12.2006 aktualisiert am 01.12.2006
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