VW California

Campingbusse auf VW-Basis: An Vielfalt kaum zu übertreffen

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VW Nutzfahrzeuge gehört zu den volumenstärksten Reisemobil-Herstellern. Schon mit dem hausgemachten Campingbus California hat die Marke im vergangenen Jahr an der 10.000er-Marke gekratzt. Dazu kommen noch die offiziellen Aus- und Aufbauer, die nach den Richtlinien der Hannoveraner aus Kastenwagen Campingfahrzeuge machen. Das sind nochmal rund 20 Hersteller, die Caddy, T6, Amarok und jetzt auch den Crafter fit für den Urlaub machen.

VW verkauf immer mehr Campingbusse

Die Vielfalt ist kaum überschaubar: Ob Ausbauer wie Reimo, Spacecamper, Fischer und Polyroof oder Aufbauer wie Woelcke und letztlich Kabinenhersteller, die Wohncontainer passgenau für den Pick-up Amarok anbieten, das Angebot lässt kaum einen Wunsch unerfüllt. Die Zulassungszahlen sind unklar, denn viele der Camper werden als Personenwagen und nicht als sonstiges Kfz-Reisemobil angemeldet, deren Dunkelziffer sich nur schwer schätzen lässt.

Branchenkenner gehen von einer Gesamtzahl von etwa 20.000 Freizeitfahrzeugen aus, die jährlich auf Basis eines VW-Produkts frisch auf die Straßen kommen. Und die Zulassungen steigen weiter. Erneut meldet der Branchenverband CIVD Rekordverkäufe, die das ohnehin hohe Vorjahresniveau wiederum übertreffen. Sven Dluzak, Design- und Marketingberater der Branche sieht dabei noch lange kein Ende dieser Tendenz. "Wir können dies historisch belegen, denn der Mensch war ursprünglich ein Nomade, der immer weiterzog und dort verweilte, wo die Lebensbedingungen aktuell gut waren", sagt der Reisemobil-Spezialist. In einer immer komplexer werdenden Welt würden sich Menschen heute gerne zumindest vorübergehend ihren Zwängen entziehen und sich mit anderen Dingen als der Altersversorgung, dem Abbezahlen der Wohnung oder des Häuschens oder der Steuererklärung beschäftigen wollen.

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Im Zwiespalt zwischen Komfort, Gewicht und Preis

Hierfür bietet der Urlaub im Reisemobil die besten Voraussetzungen. Losfahren und Abschalten lautet die Devise. Die Anforderungen an die rollenden Ferienheime sind jedoch sehr unterschiedlich. "Viele wollen auf eine Toilette an Bord nicht verzichten. Eine solche gab es schon in Selbstausbauten auf VW T2 Basis in den sechziger Jahren. Heute bieten Campocito, Westfalia und andere Aufbauer halbwegs komfortabel nutzbare Nasszellen an Bord, in denen sogar eine Dusche zu finden ist. Sven Dluzak sieht sogar unter den jüngeren Menschen ein erhebliches Potenzial, obwohl diese finanziell oft noch nicht so gut aufgestellt sind, sich einen gut 60.000 Euro teuren Campingbus kaufen zu können. "Viele von ihnen denken über Reisemobil-Sharing nach, bei dem ein Mobil günstig mit anderen geteilt werden kann."

Auch der Verzicht auf Komfort ist seiner Meinung nach eine Lösung, denn der senkt den Preis und letztlich auch das Leergewicht, was unter Gesichtspunkten der Zulassung und der Fahrerlaubnis eine erhebliche Rolle spielt. Die Planung eines perfekten Campingbusses mit Küche, Bad und Schlafzimmer für vier entspricht der Quadratur des Kreises. Der Kompromiss ist dabei ein ständiger Begleiter. Aber es gibt nun mal viele Paare oder Familien, die Kinder mit auf die Reise nehmen wollen, dann müssen eben vier zugelassene und mit Sicherheitsgurten versehene Sitze an Bord sein, obendrein vier Schlafplätze. Viele Lösungen bringen all das unter einem Hubdach unter, ein Waschraum lässt sich dagegen meist nur mit einem festen Hochdach realisieren. Das aber unterbindet die Zufahrt in eine Tiefgarage grundsätzlich. Schon der aktuelle California darf mit einer Höhe je nach Motorisierung und Fahrwerk bis zu 2,03 Meter nicht mehr in jedes Parkhaus.

Kenner wählen daher eine Luftfederung, mit der die Fahrzeughöhe bei langsamer Fahrt (wie sie in der Tiefgarage angeraten ist) um das entscheidende Maß absenken lässt. Die jedoch verteuert den Campingbus zusätzlich. Die perfekte Konfiguration eines Camper-Vans ist eben Nobelpreis-verdächtig.Dennoch findet sich im Angebot der Hersteller für die meisten Ansprüche eine passende Lösung. Mehr als 100 verschiedene Variationen des Themas halten sie vor. Dazu kommen maßgeschneiderte Exemplare, die von kleinen Manufakturen speziell den Kundenwünschen entsprechend als Einzelstücke entstehen. Sie werden dann von Expertenteams in liebevoller Handarbeit zusammengefügt, was die Geduld des Kunden auf die Probe stellt. "Manche Käufer müssen mit einer Lieferzeit von einem Jahr rechnen", sagt Wolfram Friedrich von Ausbauer Reimo. Und das ist vielen schlicht zu lange.

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