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Für ausgedehnte Landstraßenfahrten kommt nun eine Touring-Version des dreirädrigen Can Am Spyder auf den Markt. Die ungewöhnliche Kreuzung aus Cabrio und Motorrad ist in der neuen Reiseausführung „RT“ deutlich komfortabler als die seit 2008 erhältliche Sportvariante „RS“ und bietet mehr Stauraum sowie eine bequemere Sitzposition für Fahrer und Sozius. Beim Hingucker-Design mit den beiden Vorderrädern und dem einzelnen Hinterrad ändert sich nichts. Und auch der Freiluft-Fahrspaß, für den lediglich ein Pkw-Führerschein benötigt wird, bleibt erhalten. Die Preisliste startet bei 21 000 Euro.
Ungewohnt ist das Gefährt des kanadischen Freizeitfahrzeugherstellers Bombardier Recreational Products (BRP) allemal. Auf der ersten Ausfahrt mit dem Spyder Roadster RT zeigen sich die amerikanischen Passanten geradezu enthusiastisch und drücken dies mit Zurufen und dem nach oben gerichteten Daumen aus. [foto id=“102135″ size=“small“ position=“right“]Der knapp 2,70 Meter lange und 1,50 Meter breite Spyder strahlt Dynamik aus und macht Lust aufs Ausprobieren.
Vor der Abfahrt lohnt sich jedoch ein Blick auf die Vielzahl sinnvoller Ausstattungsdetails. Diverse Gepäckfächer bieten insgesamt 155 Liter Fassungsvermögen. Ein großer Rucksack passt beispielsweise in ein 58 Liter schluckendes Fach in der Fahrzeugfront zwischen den beiden Vorderrädern. Am Heck und an den Seiten sowie auf dem Tank ist eine Vielzahl weiterer Staufächer angeordnet. Für das entspannte Gleiten auf langen Wegen hat der Spyder RT ein hervorragendes Audiosystem inklusive iPod-Anschluss an Bord, das auch bei hohen Geschwindigkeiten den Windgeräuschen trotzt. Der Komfort auf langen Strecken wird durch beheizbare Griffe für Fahrer und Beifahrer erhöht. Eine „Handbremse“ kann per Knopfdruck betätigt werden und auch der Windschutz ist manuell höhenverstellbar.
Der Sound stimmt. Millionen Aprilia-Fahrer, die den 71 kW/100 PS starken Zweizylindermotor des Can Am aus ihrem Motorrad kennen, können nicht irren. Den 421 Kilogramm schweren Roadster treibt das V2-Triebwerk mit 998 Kubikzentimetern in rund 5,5 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei rund 160 km/h erreicht.
Spätestens in der ersten Kurve ist klar: Beim Can-Am Spyder handelt es sich nicht um ein Motorrad. Die starren Vorderräder ermöglichen keinerlei Schräglage, vielmehr muss auf ungewohnte Weise mit dem Körpergewicht gegengesteuert werden. [foto id=“102136″ size=“small“ position=“left“]Dies erfordert einige Übung. Doch nach dem ersten Schreck stellt sich ein Fahrspaß ein, der vergleichbar mit dem beim Quad-Fahren ist. Kein Wunder, denn auch hier ist BRP gut im Geschäft. Autofahrer ohne Motorraderfahrung, die auf den Spyder umsteigen, sind also zunächst im Vorteil, während sich Zweiradfreunde umgewöhnen müssen. Beide Gruppen profitieren von dem Sicherheitssystem des Roadsters. ABS, Traktionskontrolle und ein elektronisches Stabilitätsprogramm garantieren Pkw-ähnliche Sicherheit beim Fahrverhalten.
Im Gegensatz zum RS, der auf eine betont sportliche Sitzhaltung mit angezogenen Beinen und leicht nach vorn gebeugtem Oberkörper ausgelegt ist, sitzen Fahrer und Beifahrer des Touring-Modells RT aufrecht und gemütlich auf einer gut gepolsterten Sitzbank. Der Beifahrer kann es sich an einer gepolsterten Rücklehne bequem machen. Auch längere Autobahnstrecken lassen sich so sicher und komfortabel meistern.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Halbautomatisches Fünfgang-Getriebe; Fahrzeugkonzept; Fazit; Bewertung; techn. Daten & Preis
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Wer es besonders bequem mag, wählt das halbautomatische Fünfgang-Getriebe. Über ein Paddel am Lenkrad werden die Gänge flüssig ohne motorradtypisches Kuppeln nach oben geschaltet. Zurück geht es automatisch oder manuell. Peinliches Abwürgen an der Ampel ist also praktisch unmöglich.
Für Zweirad-Freaks hat BRP das gewohnte Schalten über Kupplungshebel und Fußpedal beibehalten. Allerdings müssen in beiden Varianten alle drei Räder gleichzeitig mit einer Fußbremse betätigt werden. Dies ist der zweite Stolperstein für geübte Motorradfahrer, deren rechte Hand anfangs häufig ins Leere greift.
BRP verkauft seine Spyder-Modelle bislang in 55 Ländern weltweit und ist sicher, mit diesem Fahrzeugkonzept einen neuen Markt erobern zu können. Im Visier hat das Unternehmen vor allem Ex-Motorradfahrer und Autofahrer um die 50 Jahre mit einem höheren Einkommen. In Deutschland konnte BRP seit der Markteinführung 2008 rund 500 Can-Am Spyder Roadster verkaufen. Das bestehende Vertriebsnetz mit lediglich 15 Betrieben soll bis 2011 auf 40 Händler deutschlandweit ausgedehnt werden. [foto id=“102138″ size=“small“ position=“right“]Dies ist auch dringend notwendig, wenn man den Serviceansprüchen deutscher Kunden gerecht werden möchte. Wer für ein Fahrzeug über 20 000 Euro ausgibt, will seinen Händler in der Nähe wissen.
Der Can-Am Spyder RT ist eine reizvolle Alternative für Motor-Touring-Fans. Für Autofahrer hat das Open-Air-Feeling sicher einen ganz besonderen Reiz, der Preis könnte jedoch abschrecken. Zehn von zehn Punkten gibt es für den Fahrspaß. Ob allerdings auch die deutschen Passanten beim Anblick des Spyder RT in Jubelschreie ausbrechen, bleibt abzuwarten.
Plus: einfaches sicheres Handling, hoher Spaßfaktor, kein Motorradführerschein nötig
Minus: hoher PreisTechnische
Datenblatt: Can-Am Spyder RTDreirad mit Y-Rahmen und Motorradmotor | |
Motor: | 998-Kubikzentimeter-V2-Ottomotor mit 71 kW/100 PS |
maximales Drehmoment: | 14 Nm bei 5 500 U/min |
0-100 km/h: | in ca. 5,5 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit: | ca. 160 km/h |
Preis: | ab ca. 21 000 Euro |
geschrieben von (sa/mid) veröffentlicht am 09.09.2009 aktualisiert am 09.09.2009
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Brauchen wir das wirklich???
MfG
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Bernd Steiger
September 16, 2009 um 7:55 pm UhrBrauchen tun wir vieles nicht was da so auf dem Markt angeboten wird.
Jogi