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Drei Räder, kein Verdeck und knappe 18000 Euro
Anschaffungskosten – das ist der CanAm Spyder. Auch auf der Leipziger AMI 2009
soll das etwas andere Gefährt die Besucher in seinen Bann ziehen und
begeistern. Ich persönlich finde den CanAm Spyder allerdings sinnlos.
Na gut zugegeben, gefahren bin ich ihn noch nicht. Vielleicht
stimmt sogar, womit CanAm sich brüstet: Da ist von Nervenkitzel die Rede, einem
unbeschreiblichen Fahrgefühl (dem sogenannten Y-Faktor) und dass der CanAm
Spyder die besten Eigenschaften von Zwei- und Vierrädern verbindet. Ach
wirklich?! Ich fahre sowohl Auto, als auch Motorrad. Das Auto ist für mich ein
Nutzfahrzeug – man kann Dinge transportieren, Leute mitnehmen und gemütlich von
A nach B schippern, egal ob es draußen stürmt oder schneit. Luxus wird beim
Autofahren groß geschrieben – das kann jeder nachempfinden, der Motorrad fährt.
Klimaanlage, keine spezielle Bekleidung und die Lieblingsmusik versüßt einem
jede Fahrt. Leider kann der CanAm da nicht im Geringsten mithalten! Wenn es regnet
wird man nass, wenn es kalt ist friert man. Einen Soziusplatz gibt es – den hat
aber sogar eine Simson S50 und in den „Kofferraum“ passt gerade mal ein Rucksack. Wirklicher Nutzwert eines
CanAms: Fehlanzeige.
Motorradfahren ist Nervenkitzel
Noch ist der CanAm Spyder aber bei mir nicht vollkommen
unten durch – noch nicht. Ein neues Fahrgefühl soll er vermitteln, das nehme
ich CanAm sogar ab. Immerhin sind drei Räder nun mal nicht zwei oder vier und
daher ist auch die Fahrphysik eine ganz andere.Aber genau da liegt der Hase
begraben: Nur mit einem Motorrad kann man auf dem Hinterrad fahren,
beschleunigen wie ein Rennwagen und das Optimum in Sachen Kurvenschräglage
erreichen. Das ist es, was – nicht nur für mich – Motorrad fahren ausmacht. Nervenkitzel ist, wenn das Knie in der Kurve immer näher gen Asphalt und der
Blick immer weiter voraus reicht. Nervenkitzel ist, eine Kolone von vier bis fünf Autos in gefühlten drei Sekunden durch einen kurzen Dreh am Gas zu überholen. [foto id=“67180″ size=“small“ position=“right“] Nervenkitzel sind die Dinge, wobei ahnungslose Leute den Kopf schütteln, weil sie keine Ahnung von der Fahrdynamik und-physik eines Zweirades haben.
Aufsehen erregen allein reicht nicht
Ich versuche mir vorzustellen, welchen Nervenkitzel der
CanAm Spyder zu bieten hat. Schwierig! 180 km/h gibt CanAm als Spitze an – weder
im Auto noch auf dem Motorrad lässt dieser Wert den Blutdruck ansteigen.
Kurvenfahren, bzw. tiefe Schräglage? Unmöglich angesichts des dritten Rades.
Auch mit der Kraftentfaltung oder Beschleunigung eines normalen Motorrades kann
der Spyder nicht mithalten. Zugegeben: Motorradfahren ist auch ein Stück weit
Prestige – für den einen mehr, für den anderen weniger. Das CanAM Dreirad
werden mit Sicherheit viele Blicke auf sich ziehen und polarisieren. Aber in
Zeiten der Finanzkrise, Umweltprämie und Billigautos wird der CanAm nur als
Blickfang den wenigsten die knapp 18.000 Euro wert sein. Es sei denn, Auto
fahren ist ihnen zu langweilig und Motorradfahren zu gefährlich, dann bietet
der Spyder vielleicht eine (zwar nicht ganz billige aber gute) Alternative. Für
mich jedenfalls ist der Preis mit 17.000 Euro zu hoch – denn mehr als 1000 Euro ist
mir der Blickfang nicht wert; und einen anderen Wert hat der CanAm Spyder
meiner Meinung nach nicht. Selbst das vergleichsweise günstige AMI-Angebot ringt mir nur ein müdes, aber verständnisloses Lächeln ab…
geschrieben von Max Zaczek veröffentlicht am 30.03.2009 aktualisiert am 30.03.2009
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