Caravan fahren: Neuer Führerschein für mehr Gesamtgewicht

Wer den Führerschein B nach 1999 gemacht hat, darf Pkw-Anhänger-Gespanne nur bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen fahren. Die sind bei einem größeren Zugfahrzeug und einem langen und gut ausgestatteten Caravan schnell überschritten. Die Caravanindustrie hat sich deshalb über Jahre für eine Änderung dieser einschränkenden Regelung eingesetzt und nun einen Erfolg erzielt.

Laut des Deutschen Camping-Clubs DCC wird es ab Januar 2013 möglich sein, diese Grenze auf 4,25 Tonnen auszuweiten. Voraussetzung dafür ist eine mindestens siebenstündige Fahrschulung bei Automobilclubs oder einer Fahrschule mit einem theoretischen und einem praktischen Teil. Danach gibt es den neuen Führerschein B 96. Mit diesem Führerschein können nach Angaben des DCC rund 90 Prozent der am Markt angebotenen Zugfahrzeug-Caravan-Kombinationen gefahren werden.

In der praktischen Schulung werden unter anderem die Gefahrenbremsung, das Ausweichen von Hindernissen, das Rangieren und das Einparken geübt. Eine einstündige Fahrt im öffentlichen Straßenverkehr bildet den Abschluss. Der Teilnehmer erhält dann eine Bestätigung seiner Teilnahme und damit den Führerschein B 96.

Welche Kosten damit verbunden sein werden, ist noch offen. Der Führerschein BE, also der Anhängerführerschein für Pkw-Fahrer ohne ein Limit des Gesamtgewichts erfordert in der Regel fünf bis sieben Fahrschulstunden und kostet um die 700 Euro. Nach Erwartung der Initiatoren für den Führerschein B 96 kann davon ausgegangen werden, dass die Schulungen gemeinsam von Fahrschulen und den Verkehrssicherheitszentren der Autoclubs in der Gruppe angeboten und damit deutlich weniger kosten werden als der Führerschein BE.