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Mit gewichtsreduzierten Mobilen wollen die Hersteller von Wohnmobilen in der Saison 2010 neue Kunden erreichen. Zu sehen sind die Neuheiten auf dem Caravan-Salon (29.8.-6.9.2009) in Düsseldorf, der weltgrößten Messe ihrer Art. Rückläufige Verkaufszahlen haben in diesem Jahr für teilweise recht lange Gesichter in den Vorstandsetagen der Hersteller gesorgt.
Nur einer der großen Anbieter, Fendt aus Asbach-Bäumenheim, kann in diesem Jahr ein Umsatzplus vermelden. Nachgelassen hat die Kauflust der Kunden vor allem bei den einstigen Topsellern, bei der Mittelklasse mit einem Kaufpreis um 60 000 Euro. Einen erheblichen Nachfragerückgang gibt es etwa bei den familienfreundlichen Alkoven-Fahrzeuge, einst die Volumenmodelle der Caravaning-Industrie.
Wichtigster Grund für leichtere Modelle durch den Einsatz neuer Materialien und gewichtsreduzierter Basisfahrzeuge ist der 1999 eingeführte B-Führerschein. Für dessen Besitzer gilt als Fahrzeug-Obergrenze 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. Das aber überschreiten viele Wohnmobile.
Im Abspecken übt sich etwa Dethleffs mit dem Advantage. Das Alkovenmobil hat der Hersteller aus Isny durch konsequente Gewichtsreduktion unter die 3,5-Tonnen-Grenze gebracht. Mit bis zu sechs Schlafplätzen ist das Mobil aus dem Allgäu ab rund 43 000 Euro zu bekommen. Bei TEC liefen im Februar 2009 liefen die ersten neuen Leichtbaualkoven, der FreeTEC XS 664 G und 694 G, vom Band, die bei maximal 3,5 Tonnen sechs Personen aufnehmen können. Die Sperrholzplatten des Möbelkorpus wurden durch neue Leichtbauplatten ersetzt. Das Innenleben gleicht einem Wabengebilde und ist statisch besonders tragfähig, verwindungssteif und hochbelastbar. Daraus resultiert eine Gewichtsersparnis von rund einem Drittel gegenüber reinen Sperrholzplatten. Künftig soll diese konstruktive Innovation auch allen anderen Reisemobilen des Jahrgangs 2010 zugutekommen.
Bei Bürstner haben die Techniker die bereits im Herbst 2007 erstmals gezeigte Studie des Aero Van jetzt endlich zur Serienreife gebracht. Auch beim Aero Van heben die Kehler aufs Gewicht geachtet: Basis des Teilintegrierten ist der Mercedes-Benz Sprinter CDI 313 mit Alko-Tiefrahmenchassis, dessen Verwendung rund 120 Kilogramm einsparen soll. Im Windkanal wurde der Aufbau auf möglichst geringen Luftwiderstand optimiert. Der Grundpreis liegt bei 69 930 Euro.
Im Trend liegen derzeit Teilintegrierte, bei denen die Hersteller mehr und mehr dazu übergehen, quer über den Fahrersitzen Hubbetten einzubauen, die den Umbau der Sitzgruppe zum Bett überflüssig machen. Beispiele sind Bürstners Ixeo Plus, der in Düsseldorf als Alkoven-Alternative Premiere feiert, der Globe4 von Dethleffs und der TT 710 HB von Eura Mobil. Der rheinhessische Hersteller bietet zudem für seine Integra-Zweiachser-Baureihe ein „Plug and Play“-Einbaukit für eine Brennstoffzelle an. Auch LMC konzentriert sich nach dem Wegfall der Alkovenmodelle in seiner Cruiser-Modelpalette vermehrt auf Teilintegrierte. Die auf Fiat-Basis aufgebauten [foto id=“99150″ size=“small“ position=“right“]Grundrisse werden in der Saison 2010 durch den T 652 G und den T 732 G ergänzt. Außerdem wurden die Explorer-Modelle auf Mercedes-Benz-Basis gestrichen. Damit wird ein dritte Trend deutlich: Die Hersteller reagieren nicht nur mit neuen Modellen, sondern auch mit Streichung von weniger begehrten Typen aus der Angebotspalette für das Modelljahr 2010 auf die derzeitige Absatzkrise. So stutzt auch Branchenriese Hymer sein Angebot auf sechs Caravan- und elf Reisemobil-Baureihen mit annähernd 100 unterschiedliche Grundrissen zusammen. Gegen Aufpreis gibt es für die Camp-Modelle 534 und 634 einen von Dangel stammenden Allradantrieb. Die Baureihe Eriba-Touring ist, bis auf die zwei kleinsten Puck-Modelle, künftig serienmäßig mit der Ausstattung der ehemaligen Forever-Young-Sondermodelle versehen. Dazu gehören ein aufgewertetes Interieur, ein Plus an Stehhöhe und eine größere Tür.
An einer Straffung des Caravan-Programms kommt auch Bürstner nicht vorbei. Für das Modelljahr 2010 gibt es vier Baureihen und 32 verschiedene Modelle mit Preisen zwischen 11 690 und 25 820 Euro. Das Unternehmen aus Kehl bietet für die Saison 2010 außerdem elf Reisemobil-Baureihen mit insgesamt 44 unterschiedlichen Modellen an. Den Einstieg bildet die City Car-Baureihe auf Fiat Ducato, die um den knapp fünf Meter langen City Car C 500 mit optionalem Aufstelldach zum Preis ab 30 380 Euro erweitert wird.
Mit gestrafftem Angebot und besserer Serienausstattung startet auch Knaus nach dem Neubeginn ins Modelljahr 2010. Der Sun Traveller wird eingestellt. Bei den Teilintegrierten hat man dem Van TI eine optische Überarbeitung gegönnt, Sport TI und Sun TI gehen mit einer übersichtlicheren Auswahl von Grundrissen, konzentriert auf die Topseller, an den Start. Bei den Integrierten fällt der V-Liner aus dem Programm. Weiter dabei sind der Sport Liner und der Sun Liner, letzterer mit gestraffter Grundrisspalette. Ebenfalls immer noch zu [foto id=“99151″ size=“small“ position=“left“]haben ist der Campingbus Boxstar, ihm wird mit dem neuen Active 500 ein weiteres alltagstaugliches Multifunktions-Fahrzeug zur Seite gestellt.
Sechs Baureihen mit insgesamt 25 Modellen umfasst das Reisemobilangebot von Hobby für das Modelljahr 2010. Neu sind der Van Classic auf Basis des Ford Transit und der Van Exclusive DL auf Fiat Ducato. Mit dem Alkovenmodell Siesta T 600 AK KMC steht zudem ein neues Familienfahrzeug zur Verfügung. Den neuen Van Classic gibt es in zwei Ausführungen ab knapp 40 000 Euro. Auch bei Hobby ist das Thema Gewicht bei der Modellpflege ein Schwerpunkt. Bei den Teilintegrierten D 690 GQSC und GELC aus der Baureihe Toskana Exclusive kommt künftig serienmäßig ein Light-Chassis zum Einsatz. Die Holzleinlagen im Fußboden werden durch leichtere PU-Leisten ersetzt. Einen wesentlichen Beitrag zur Gewichtsreduzierung leistet auch die neue, deutlich leichtere Rahmenverlängerung für alle Reisemobile bis zum Modell 690. Die Modelle D 690 GQSC und GELC ab Jahrgang 2010 können so auch als 3,5-Tonner offeriert werden, optional ist eine Auflastung auf maximal vier Tonnen mit Heavy-Chassis möglich.
Bei FR-Mobil bekommt die Modellreihe des AgilLiner mit den Typen L 650 und L 690 Zuwachs. Der in Schloß Holte beheimatete Hersteller von Reisemobilen der gehobenen Klasse zeigt in Düsseldorf als erster deutscher Hersteller mit dem 6,60 Meter langen AgilLiner L 650 ein Reisemobil auf Basis des Renault Maxity. Der kompakte Liner mit durchgehendem Doppelboden soll durch den unter dem Fahrerhaus platzierten Motor maximale Raumausnutzung bieten und mit einem Basispreis von 99 900 Euro punkten. Spitzenmodell bei FR ist der Luxusliner L 850 auf MAN TGL mit einem 162 KW/220 PS starken Antriebsaggregat, das die Euro 5 Norm ohne Zusatz von Additivstoffen erfüllt.
Wer auf die laufenden Ausgaben schaut, kommt mit dem Ecostar von La Strada, einem Modell der Avanti Kastenwagen-Baureihe, auf seine Kosten. Basis ist der Fiat Ducato mit Erdgasantrieb. Ein Mobil, das ebenso wie der Ecostar vermutlich nicht auf große Stückzahlen kommen dürfte, ist die Husky 280 Wohnkabine von Bimobil auf Basis des Toyota HZJ 79. Auch mit Kabine ist der Toyota mit 5,70 Meter Länge, 2,12 Meter Breite und 2,90 Meter Höhe recht kompakt gehalten. Die Wohnkabine kann am Urlaubsort abgesetzt und bewohnt werden, der Toyota ist solo nutzbar. Grundpreis des Weltreise-Mobils: 75 954 Euro.
Kleinere Firmen, wie Bimobil oder Hehn, sind von der Absatzkrise bei den Reisemobilen erheblich weniger betroffen als die großen Hersteller. Da bleibt dann auch Kapazität zur Entwicklung neuer Modelle wie des Star HK von Hehn. Basis des Campingbusses ist der Mercedes-Benz Sprinter, dem die Duisburger einen Grundriss für zwei Personen verpasst haben. Heckküche, Längsbank, gegenüber liegende Dinette plus Schwenktisch zeichnen den [foto id=“99152″ size=“small“ position=“right“]Kastenwagen, der komplett individuell gestaltet werden kann, aus. Grundpreis: 59.980 Euro.
Zum 25-jährigen Jubiläum des Nugget hat Westfalia gemeinsam mit Ford eine Sonderausgabe des Ford Transit Nugget entwickelt. Zudem bekommt der Sven Hedin eine neue Basis: Statt des VW Crafter kommt künftig der Sprinter von Mercedes-Benz zum Einsatz. Gesenkt hat Westfalia außerdem den Basispreis. Er liegt bei 59 900 Euro (bisher 61 300 Euro). Neben dem bewährten Modell wird der Sven Hedin Classic angeboten, der eine Kombination des bewährten Grundrisses mit dem – bereits aus dem James Cook bekannten – Classic-Hochdach bietet.
Zu den Hinguckern der Messe gehören auch in diesem Jahr sicher wieder die Fahrzeuge von Vario Mobil. Wer bei Vario ein Mobil auf Lkw-Bais bauen lässt, der will Luxus pur. Und edle Materialien wie Leder oder Alcantara, Granit, Corian und Echtholz. So ausgestattet kostet ein Perfect 1200 Platinum dann schon einmal eine Million Euro. In der günstigsten Version ist ein Vario Perfect, den es in Längen zwischen elf und zwölf Metern gibt, für rund 600 000 Euro zu bekommen. Im Preis inbegriffen: Die Heckgarage für den Zweitwagen, der am Urlaubsort etwas mehr Mobilität garantiert als die luxuriöse Landyacht der reisemobilen Oberklasse. Dickschiffe der Extraklasse sind auch bei Volkner und TSL zu sehen.
geschrieben von (ar/gp) veröffentlicht am 26.08.2009 aktualisiert am 26.08.2009
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