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Erstmals an die Öffentlichkeit wagte sich Carplane im Frühjahr 2011 auf dem Stand von Niedersachsen bei der Hannover-Messe. Ein Jahr später trat das Unternehmen formell in das Zulassungsverfahren beim Luftfahrtbundesamt in Braunschweig ein. Einen Prototyp leibhaftig sehen und technische Einzelheiten erfahren konnten im April dieses Jahres zum ersten Mal Besucher der Luftfahrtausstellung Aero-Expo in Friedrichshafen, wo sich auch EU-Kommissarin Violeta Bulc am Stand sehen ließ. Mit Stolz verkündete das Unternehmen: „Der Carplane ist weltweit das einzige Flugauto, das sich gerade im formellen Zulassungsverfahren befindet. Er ist außerdem das erste herkömmlich zugelassene Flugzeug überhaupt, das die strengen Straßen-Abgasnormen erfüllt. Was ihn von bisherigen Fahrzeugen dieser Art unterscheidet, ist dass er sowohl gute Flugleistung als auch gute Fahrleistung hat und eine weltweit gültige Zulassung als VLA (Anm. d. Red: Very Light Aircraft) erhält.“
Ursprünglich sollte das Flugauto mit drei Motoren ausgerüstet werden: Ein herkömmlicher Benziner für die Luft und zwei Elektroaggregate an den Naben der Vorderräder. Da die erforderlichen Batterien aber viel zu schwer gewesen wären, blieb es bei dem einen Viertakter. Jetzt bringt der Carplane 750 Kilogramm Startgewicht auf die Waage und benötigt mit seiner Spannweite von knapp zehn Metern nur eine 85 Meter lange Start- und Landebahn. Für den Straßenbetrieb werden die Flügel wie bei einem Segelflugzeug während des Transport auf das Dach geklappt und sorgen so für Abtrieb.
John Brown weiß, dass Widersprüche das Flugauto-Design bestimmen: „Auftrieb in der Luft muss in Abtrieb auf der Straße umgewandelt, der Schwerpunkt verlegt und der Motor strenge Abgasnormen erfüllen beziehungsweise im Stau gekühlt werden. Das alles darf nur so viel wie ein Sportflugzeug wiegen.“ Diese flug-physikalischen Bedingungen glaubt er gemeistert zu haben: „Die Herausforderung lautet nicht einfach, ein Auto zum Fliegen zu bringen, sondern es sicher genug zu machen, dass es eine Zulassung erhält.“ Als Preis schweben ihm 200 000 Euro vor, sollte die Nachfrage groß sein, könnte sich der Betrag halbieren. Darin, dass in Deutschland ausschließlich auf Flugplätzen gestartet und gelandet werden darf, sieht er kein Problem: „Statistisch gesehen gibt es alle 46 Kilometer einen.“
Die meisten Chancen dürfte sein Flugauto in den USA haben, wo für solche Vehikel lediglich eine Ausbildung von 20 Stunden verlangt wird.
Als eine Art Gütesiegel für dortige Interessenten führt die Carplane GmbH folgende Feststellung ins Feld: „Der Carplane ist ein deutsches Auto. Eine Zulassung für Autobahn-Fahrten bedeutet, dass wir mehr auf Handling, Leistung und Qualitätskontrolle Wert legen.“
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 15.05.2015 aktualisiert am 15.05.2015
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