Carrera: 50 Jahre in der Erfolgsspur

Jeep und Tempo-Taschentuch sind zwei Beispiele dafür, wie ein Markenname zum ganzen Gattungsbegriff geworden ist – Carrera ein weiteres. Der Weltmarktführer im Modellrennbahngeschäft ist 50 Jahre alt geworden. Erfunden wurde die spurgeführte Plastikbahn in ihrer heutigen Form ein paar Jahre früher von Scalextric in England, doch ab 1963 trat Carrera (span. = Rennen) seinen Siegeszug durch die Kinder- und Wohnzimmer an. Nach der Krise 20 Jahre später geht es der inzwischen zur österreichischen Stadlbauer-Gruppe gehörenden Firma besser denn je.

Die erste Rennbahn im heute gängigsten Maßstab 1:32 hörte auf den Namen „Carrera Universal“. 1967 folgte mit „Carrera 124″ das erste System im Maßstab 1:24. In den 70er und 80er Jahren wurden die Rennbahn-Systeme kontinuierlich weiterentwickelt, ehe der Slotboom abebbte.[foto id=“484729″ size=“small“ position=“right“] Wurde 1979 der bis dato höchste Umsatz in der Unternehmensgeschichte erzielt, folgte nur sechs Jahre später das düsterste Kapitel: Carrera meldete Konkurs an, und der Firmengründer beging Selbstmord. Dem drohenden Ausverkauf nach China kam der österreichische Importeur Stadlbauer zuvor,

Die Mitte der 1990er Jahre unter Erwachsenen einsetzende Renaissance der Autorennbahn im Kleinen half der Marke zu alter Stärke zurück. Aus „Carrera 124“ wurde die Produktlinie Carrera „Exklusiv“. Speziell für Einsteiger und Jugendliche entstand 2001 „Carrera Go“, eine Rennbahn mit zahlreichen Actionschienen von der Steilwand über die Wippe bis hin zum Looping im Maßstab 1:43. Es wurden mittlerweile über zehn Millionen Grundpacklungen verkauft, die sich qualitativ deutlich von No-Name-Produkten aus dem Warenhaus abheben. Das meistverkaufte Set dieser Produktreihe ist bis dato die Nintendo-Mario-Kart-Packung mit den Fahrzeugen Mario Kart DS Mario B-Dasher und Mario Kart DS Mario Brute. Mit rund 20 Millionen produzierten Fahrzeugen seit Markteinführung ist das Carrera-Go-System ebenfalls eine echte Erfolgsgeschichte.

[foto id=“484730″ size=“small“ position=“left“]Zu Beginn des neuen Jahrtausends war Carrera mit „Pro-X“ 2004 einer der Vorreiter der digitalen Rennbahn. Lizenzfragen führten aber bereits drei Jahre später zur Ablösung durch „Digital 132“ – sehr zum Unmut einiger Händler und Kunden, die auf die erste Variante gesetzt hatten. Nicht nur bei Ebay können Pro-X-.Besitzer aber immer noch reichlich die speziellen Modelle und entsprechendes Schienenmaterial finden. Waren es bei Pro-X zunächst nur vier Fahrzeuge, so sind es beim Nachfolgesystem bis zu sechs Fahrzeuge, die gleichzeitig auf den beiden Spuren unterwegs sein können. Die Besonderheit bei Carrera ist, dass die Digital-Modelle ohne Umbau auch im Analog-Betrieb funktionieren. Ähnlich verhält es sich mit den Standardschienen, die sowohl für den Maßstab 1:24 als auch für 1:32 verwendet werden. Nachteil im kleineren Maßstab ist allerdings der relativ große Platzbedarf der breiten Bahn.

2008 wurden mit den Systemen „Digital 124“ und „Digital 143“ auch die anderen beiden Maßstäbe digitalisiert. Durch die Sicherung der entsprechenden Rechte kann Carrera außerdem mit exklusiven Lizenzen von Ferrari über Red Bull bis hin zur DTM punkten. Gleiches gilt für Nintendo (Mario Kart), Marvel (Spiderman) und Disney/Pixar („Cars“).[foto id=“484731″ size=“small“ position=“right“]

Die 2,4-GHz-Wireless-Technologie bietet seit einigen Jahren mit kabellosen Handreglern und bis zu 15 Metern Reichweite mehr Bewegungsfreiheit entlang der Plastikpiste. Mit eigenen Veranstaltungen, wie der 2006 erstmals ausgetragenen Carrera-Weltmeisterschaft, und dem Carrera-Club bindet die Marke ihre Fans an sich. Über die Carrera-Homepage, die in sieben Sprachen abrufbar ist, und ein eigenes Internet TV-Format können sich Carreraristi auf der ganzen Welt rund um die Uhr über ihr Hobby informieren.

Durchschnittlich 350 000 Jungen werden in Deutschland im Jahr geboren. Und genauso viele Carrera-Sets werden pro Jahr in der Bundesrepublik verkauft. Insgesamt werden jährlich weltweit 2,5 Millionen Fahrzeuge und etwa 4000 Kilometer Schienen von Carrera produziert, was in etwa der Entfernung von New York nach Los Angeles entspricht.

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