Carsharing

Carsharing: Rein elektrisch durchs Ruhrgebiet

Carsharing: Rein elektrisch durchs Ruhrgebiet Bilder

Copyright: Thomas Schneider/mid,Thomas Schneider/mid

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Das deutschlandweit erste Carsharing-Konzept mit reiner Elektroauto-Flotte mit der Bezeichnung „RUHRAUTOe“ startet jetzt mit 17 neuen Fahrzeugen durch. 15 Nissan Leaf und zwei Exemplare des neuen Nissan e-NV200 in der Kombi-Version mit fünf Sitzplätzen stehen ab sofort zusätzlich zwischen Rhein und Ruhr bereit. Ziel des vor 20 Monaten gestarteten Projektes ist es, dass Bewohner des Ruhrgebiets problemlos emissionsfrei und damit umweltfreundlich unterwegs sein können. Zum schnellen und leichten Erreichen sind die Fahrzeug- und Ladestationen direkt neben den Haltestellen des ÖPNV aufgestellt worden. Damit besteht ein direktes Netz zu den Verkehrsmitteln Bahn, Bus und Straßenbahn.

30 Anlaufpunkte in zehn Städten

30 Anlaufpunkte in zehn Städten des Ruhrgebiets gibt es bislang, und deren Zahl wächst stetig. Noch im September kommen Dinslaken und Unna hinzu. „In Bochum platzieren wir zum Beispiel Ende September eine Ladestation und stellen einen Nissan Leaf bereit“, sagt Projektleiter Prof. Ferdinand Dudenhöffer. Und erfreulich sei außerdem, dass sich das Projekt bereits jetzt wirtschaftlich selbst trägt und nicht auf Zuschüsse angewiesen ist.

Drive-CarSharing GmbH gut ausgelastet

Grund dafür ist laut Betreiber Drive-CarSharing GmbH die mittlerweile gute Auslastung. „Wird ein Fahrzeug an einem Standort nur wenig genutzt, ziehen wir es ab und stellen es an eine anderen Station auf“, sagt Geschäftsführer Andreas Allebrod. Einen Beitrag dazu leisten eine ganze Reihe von Firmen sowie Banken oder auch Zweigstellen der IHK, die Fahrzeuge für Wochen oder Monate mieten. Doch auch mehr als 1 500 private Kunden machen mit und haben mit den Autos bereits über 275 000 Kilometer elektrisch zurückgelegt.

59 elektrisch angetriebene Fahrzeuge

Mit den nun von Thomas Hausch, Managing Director Nissan Center Europe, übergebenen Autos zählen nunmehr 59 elektrisch angetriebene Fahrzeuge verschiedener Marken zu dem Fuhrpark. Neben kleinen City-Flitzern wie dem Smart fortwo oder dem Peugeot iOn zählen dazu auch geräumigere Fahrzeuge wie etwa der BMW i3 und sogar das Tesla Model S. Etwas aus der Rolle fällt der Opel Ampera, weil er neben einer Batterie auch einen Verbrennungsmotor als Reichweiten-Verlängerer an Bord hat.

Auch elektrische Transporter im Pool

Und mit dem Transporter Nissan eNV200 können die Kunden nun auch den Einkauf von Möbeln mit dem E-Auto erledigen. Zwei Euro-Paletten passen in die Transporter-Version ohne zweite Sitzreihe und eine Palette in den Kombi mit fünf Sitzplätzen. RUHRAUTOe ist das erste e-Carsharing-Projekt Deutschland, das ein elektrisch angetriebenes Lieferfahrzeug in seine Flotte integriert.

Die Anmietung ist denkbar einfach

Den jeweiligen Standort und die Verfügbarkeit der Fahrzeuge erfahren Kunden auf der Webseite www.ruhrauto-e.de. Dort können sie das Auto auch gleich im Voraus buchen. Mitmachen kann jeder. Die Anmeldung kostet einmalig 20 Euro. Dazu kommen Nutzungskosten ab 4,90 Euro pro Stunde inklusive 30 Freikilometer. Danach kostet jeder Kilometer zehn Cent. Das Mini-Mobil Renault Twizy gibt es schon für 1,95 pro Stunde. Bucht der Kunde einen ganzen Tag oder eine Woche, dann wird es günstiger.

Praxistauglichkeit elektrischen Autos vor Augen zu führen

Das Projekt soll den Autofahrern außerdem die Praxistauglichkeit von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen vor Augen zu führen. Ein Vorteil ist neben dem Beitrag zum Umweltschutz der günstige Unterhalt der Fahrzeuge. Der „Kraftstoff“ Strom ist nicht einmal halb so teuer wie Benzin oder Diesel. „Und die Service-Kosten liegen etwa beim Nissan eNV200 um 40 Prozent niedriger als bei der Diesel-Variante“, sagt Thomas Hausch. Ölwechsel etwa entfallen komplett und der Bremsenverschleiß ist deutlich geringer. Und auch die Reichweite und die Haltbarkeit sind kein Problem. Die Reichweite des Nissan Leaf der zweiten Generation kommt auf rund 200 Kilometer, der eNV200 auf 170 Kilometer. Und „nach 100 000 Kilometern verfügt die Batterie laut Tests noch über eine Restkapazität von 92 Prozent,“ sagt Hausch. Die Angst, nach kurzer Zeit deutlich an Reichweite zu verlieren ist demnach unbegründet.

Nachhaltige Mobilität in der Region

Carsharing allgemein und E-Carsharing im besonderen helfen, eine nachhaltige Mobilität in der Region Rhein/Ruhr zu ermöglichen. Und die Entwicklung schreitet voran. So ist etwa geplant, initiiert von RUHRAUTOe, eine gemeinsame für eine ganze Reihe an Carsharing-Unternehmen einzuführen. So könnten Nutzer viele verschiedene Fahrzeuge fahren, ohne etliche Verträge abzuschließen und Kundenkarten mit sich herumzuschleppen. Auf eine solche Lösung warten Carsharing-Kunden schon eine ganze Weile.

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