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Carsharing
Die bis Freitag in Las Vegas stattfindende Consumer Electronics Show (CES) stellt Ford unter das Motto „Mobilität, autonomes Fahren und Vernetzung“. Der neue Konzernchef Mark Fields präsentierte auf der weltweit größten Messe für Elektronik den „Smart Mobility Plan“, bei dem es vor allem um Themen wie autonomes Fahren, intelligente Mobilität, die Nutzung von Kunden-Feedback und die Anwendung von „Big Data“ geht. Fields erklärte in seiner Grundsatzrede, dass Ford weltweit 25 Mobilitäts-Pilotprojekte realisiere, darunter sieben in Europa, und davon wiederum eines in Deutschland (Ford Carsharing), um den Verkehrsalltag zu verbessern.
Ein zentrales Thema ist auch bei Ford autonomes Fahren. Der Autobauer hat im vergangenen Jahr entsprechende Studienfahrzeuge auf Basis des Fusion (= Mondeo) vorgestellt. Mit dem aktuellen Projekt will Ford mögliche Antworten auf gesellschaftliche, juristische und technologische Fragen zum autonomen Fahren geben. Die Technologieträger scannen über vier auf dem Fahrzeugdach montierten LiDAR-Infrarot-Licht- und Abstandssensoren (Light Detection And Ranging) die Umgebung in einem Umkreis von rund 70 Metern und erkennen dabei sowohl Fahrzeuge als auch Fußgänger, Radfahrer und sogar kleine Tiere. Aus den ermittelten Daten erstellt LiDAR 2,5 Millionen Mal pro Sekunde eine virtuelle 3-D-Karte und berechnet die Distanz aller erkannten Objekte zum Fahrzeug. Bei der Entwicklung dieser Technologien kooperiert Ford unter anderem mit dem US-amerikanischen Versicherungskonzern State Farm sowie mit der Universität von Michigan.
In Europa treibt Ford die Kooperation mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen für die Entwicklung so genannter HMI-Bedienkonzepte (Human Machine Interface) weiter voran. Die HMI-Bedienkonzepte sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum autonomen Fahren, da sie die Basis für die direkte Kommunikation zwischen Fahrer und Auto darstellen.
Die 25 Pilot-Projekte von Ford befassen sich mit vier Schwerpunkten: dem explosiven Bevölkerungswachstum in bestimmten Weltregionen, der wachsenden Mittelschicht in vielen Weltregionen, der sich verschlechternden Luftqualität in vielen Weltregionen und der Gesundheit. Weitere Themen sind die Mobilitätsprobleme speziell in Ballungsräumen und Mega-Cities sowie die sich verändernde Einstellung vieler Menschen in Bezug auf das Verkehrsmittel Auto. Ford-Chef Mark Fields: „Letztlich geht es um die Entlastung der Menschen bei der Bewältigung ihrer täglichen Mobilitätsaufgaben.“.
Eines der Projekte findet derzeit in Deutschland statt: die Ford Carsharing-Initiative. Bereits vor etwas mehr als einem Jahr startete Ford in Kooperation mit der Ford-Händler-Dienstleistungsgesellschaft (FHD) und der DB Rent die Plattform „Ford Carsharing“. Ein Großteil der deutschen Ford-Händler hatte sich gewünscht, aktiv in das Car Sharing-Geschäft des Automobilherstellers einzusteigen. Registrierte-Kunden haben Zugriff auf ein flächendeckendes Netz von inzwischen rund 3600 Autos in bundesweit über 200 Städten. Zur Flotte gehören neben den Autos der Ford-Händler auch die „Flinkster“-Flotte, also das Car-Sharing-Angebot der Deutschen Bahn.
Laut einer Umfrage gaben 56 Prozent der Europäer an, sie würden Fahrgemeinschaften in Betracht ziehen. Forschungsergebnisse haben auch gezeigt, dass ein einziges Car-Sharing-Fahrzeug bis zu 13 Privat-Fahrzeuge ersetzen könnte, was die Verkehrslage in den Innenstädten deutlich entspannen würde. Nach Angaben der Europäischen Kommission kosten Staus in der Europäischen Union jährlich rund 100 Milliarden Euro.
Der Großraum London bietet wegen des besonders hohen Verkehrsaufkommens ein ideales Testfeld für moderne Technologien. Auch hier erprobt Ford Car-Sharing, unter anderem mit dem Focus Electric. Ein weiteres Projekt analysiert die individuelle Fahrzeugnutzung mit dem Ziel, für den Kunden ein maßgeschneidertes Versicherungsangebot zu erstellen, um die Versicherungskosten zu reduzieren. Die im Fahrbetrieb gesammelten Daten könnten darüber hinaus dazu beitragen, potenzielle Staus zu reduzieren und den Verkehrsfluss zu verbessern. Die Teilnehmer können zudem per Smartphone-App die Park-Position ihres Fahrzeugs und den Kraftstoffstand aus der Ferne abrufen.
Der On-Demand-Service „Dynamic Social Shuttle“ setzt auf die Kooperation der Verkehrsteilnehmer und organisiert kostengünstige sowie energieeffiziente Mitfahrgelegenheiten. Die Parkplatzsuche „Painless Parking“ wurde zusammen mit städtischen Behörden entwickelt. Auf Basis von GPS-Daten des Fahrzeugs und der aktuellen Parkplatzsituation vor Ort informiert eine Smartphone-App über nahegelegene freie Parkplätze.
geschrieben von AMP.net/nic veröffentlicht am 07.01.2015 aktualisiert am 07.01.2015
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