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Peugeot
Stéphane Caillet ist Rennfahrer. Er kennt das lange Warten vor den Start, bis alle Teilnehmer einer Wettfahrt mit ihren Automobilen in der richtigen Reihenfolge aufgestellt sind, bis die Techniker das Feld geräumt haben, bis endlich die Startflagge gesenkt wird. Bei der Challenge Bibendum in Berlin ist das kaum anders. Bevor der Autokorso der seriennahen aber teilweise auch sehr experimentellen Fahrzeugen endlich vom ehemaligen Flughafen Tempelhof Richtung Brandenburger Tor rollt, vergehen nicht nur ein paar Minuten.
Der elektrisch angetriebene Roadster, den Caillet heute bewegt, hat vor kurzem einen neuen Rekord aufgestellt: in 9:01,339 Minuten ist er über die Nordschleife des Nürburgrings geprescht. Bestwert für ein Elektrofahrzeug. 250 kW (340 PS) leisten die beiden E-Maschinen an Bord des offenen Zweisitzers, gerade mal 750 Kilogramm bringt das Gefährt auf die Waage. Das Drehmoment von 480 Nm erlaubt eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,6 Sekunden. Werte, wie die eines Motorrades und dem gleicht das [foto id=“359767″ size=“small“ position=“left“]bizarre Vehikel auch ein wenig. Seine tropfenförmige Gestalt und die eng beieinander stehenden Hinterräder legitimieren es als Dienstfahrzeug für Batmans Nachwuchs.
Dass der auf Gangsterjagd nicht untermotorisiert wäre, zeigt Stéphane Caillet auf der Straße des 17. Juni, wo für ein kurzes Stück keine Verkehrsregeln gelten und andere Autofahrer heute nicht unterwegs sein dürfen. Der Franzose gibt Strom und der EX1 zoomt sich förmlich auf das Brandenburger Tor zu, die Büsche und Bäume neben der Straße verwaschen zu einem grünen Streifen. Der Elektro-Roadster nervt dabei mit heulenden und pfeifenden Geräuschen. Das Leistungspotenzial ist beeindruckend, der Sound aber alles andere als sportlich.
Der Einstieg war fast schon komfortabel, die Sitzposition ist es nicht. Wie eine Sänfte haben die Peugeot-Techniker Seitenwand und Sitz aus der ebenso leichten wie steifen Karosserie aus kohlenfasernverstärktem Kunststoff geschwenkt. Dann hieß es Platz nehmen auf einer harten Sitzschale. Jetzt werden die Schultern von ungepolsterten Holmen fixiert, der Oberkörper von vier Gurten mit Zentralverschluss vor dem Bauch gefesselt, die Füße finden irgendwo zwischen Spritzwand und [foto id=“359768″ size=“small“ position=“left“]Bordelektronik wenig Abstellmöglichkeit. Fürs Reisen ist der Peugeot nicht gemacht, eher für Rasen, auf der Jagd nach neuen Rekorden für Elektroautos.
Der EX1 wird ein Einzelstück bleiben. Anders als Audi mit dem e-tron und Mercedes-Benz mit dem e-SLS wollen sich die Franzosen bei Elektroautos zunächst um Basismobilität bemühen. Mit dem von Mitsubishi gebauten und unter dem Löwen-Label vertriebenen iOn (bei Citroen C1) ist der erste Schritt gemacht. Ein echter Sportler mit elektrischem Herz, der wird wohl noch ein paar Jahre auf sich warten lassen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 20.05.2011 aktualisiert am 20.05.2011
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