Chevrolet Camaro: Iron Man auf Rädern

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Ein Blick in die technischen Daten genügt, um Auto-Fans glücklich zu machen: V8-Small-Block mit 6,2 Liter Hubraum, 333 kW/453 PS, maximales Drehmoment von 617 Newtonmeter, Hinterradantrieb – amerikanischer könnten die inneren Werte dieses Sportwagens wohl kaum sein. Das gilt natürlich auch für das Design des aktuellen Camaro, das sich ohne zu übertreiben als brachial bezeichnen lässt.

Positiv überrascht

Der Sportwagen ist kantig, die lange Motorhaube endet abrupt, ohne sich Richtung Straßenbelag zu neigen. Hier war es scheinbar das Ziel, eine Frontansicht zu kreieren, die den kompletten Rückspiegel des Vorausfahrenden ausfüllt, selbst wenn noch mehrere hundert Meter zwischen den Fahrzeugen liegen. Chevrolet setzt beim Camaro ganz klar auf körperliche Präsenz - Fans von dezenten Auftritten werden mit ihm sicherlich nicht warm.

Wer in den Camaro einsteigt, erlebt eine positive Überraschung. Die Zeiten von billigem Hartplastik sind vorbei. Der Innenraum wirkt aufgeräumt, und auch die Qualitätsprüfer beim amerikanischen Autobauer haben einen ordentlichen Job gemacht - was man bei einem Auto für rund 50.000 Euro aber auch voraussetzen darf. In Sachen Konnektivität gibt's nichts zu meckern, ein hochauflösender 8-Zoll-Zentralbildschirm zeigt Informationen wie Navigationsdaten, Leistungsmerkmale und Infotainment-Funktionen an und ist die Bedieneinheit für das MyLink-Infotainment-System. Ebenfalls serienmäßig ist die Smartphone-Integration mittels Apple CarPlay und Android Auto.

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Eine Leichtigkeit, die man dem Brocken kaum zutraut

Der Druck auf den Startknopf sorgt dann endgültig für Verzückung, der V8 heult kurz auf, dann verfällt er in ein Blubbern, das erahnen lässt, was beim Tritt aufs Gaspedal passieren wird. Dann wird das Pony-Car zum Hengst, auch ohne Wildpferd im Logo. Der Camaro stürmt vehement nach vorn, erst bei Tempo 290 ist Schluss. Die sechs Gänge lassen sich ruckfrei durchschalten - und bieten den meisten Fahrspaß, wenn man den jeweiligen Drehzahlbereich ausreizt. Das macht sich zwar im Verbrauch bemerkbar, 15 Liter gönnt sich der Camaro bei flotter Fahrweise, was allerdings bei seinen Leistungsdaten auch nicht ungewöhnlich ist.

Erstaunlich: Der Camaro lässt sich auch auf kurvigen Strecken flott und genau bewegen, obwohl der erste Eindruck das Gefühl vermittelt, einen ziemlichen Brocken zu bewegen. Diese Leichtigkeit traut man dem Sportwagen aus den USA zunächst nicht zu. Beim Runterschalten unterstützt die aktive Drehzahlanpassung "Active Rev Match" mit automatischem und passgenauem Zwischengas. Die gegen einen Aufpreis von 1.900 Euro erhältlichen Performance-Schalensitze von Recaro sorgen dafür, dass dieser grollende Ami den Eindruck vermittelt, er sei eine Maßanfertigung - freilich kein feiner Mailänder Zwirn, eher die Superhelden-Rüstung Iron Man. Das passt.

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Technische Daten

Chevrolet Camaro V8 Coupé Sport Zweitüriges, viersitziges Sportcoupé
Länge/Breite (o. Spiegel),/Höhe/Radstand in Millimeter 4.784/1.897/1.340/2.812
Leergewicht 1.659 kg
zul. Gesamtgewicht 1.844 kg
Gepäckraum 257 l
Tankinhalt 72 l
Preis ab 50.100 Euro
Antrieb V8-Zylinder-Benziner
Hubraum 6.162 ccm
Leistung 333 kW/453 PS bei 5.700 U/min
max. Drehmoment 617 Nm bei 4.600 U/min
Getriebe Sechsgang-Schaltgetriebe
0 – 100 km/h 4,6 s
Höchstgeschwindigkeit 290 km/h
Normverbrauch kombiniert 12,8 l/100km
CO2-Ausstoß kombiniert 292 g/km
Abgasnorm Euro 6b

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