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Wer glaubt, dass sich die Ära der Automessen ihrem Ende zuneigt, der irrt. Dies zeigt sich jetzt bei der Chicago Auto Show (noch bis 18. Februar), bei der sich nur einen Monat nach der Automesse von Detroit die Branche ein Stelldichein gibt. Tatsächlich waren sogar Marken in Chicago zu sehen, die sich den Auftritt in Detroit diesmal gespart hatten – darunter Mazda und Jaguar Land Rover. Detroit litt unter dem geplanten Wechsel auf den Sommertermin ab 2020. Chicago hingegen ist eine etablierte, wenn auch überschaubare, Größe.
Für kühlen Wind sorgten allenfalls die enttäuschenden Verkaufszahlen des Januar. Und während die Truck-Show von Fiat-Chrysler beinahe die Maßstäbe sprengte, präsentierten sich die Stände von Ford und General Motors nüchterner. Doch die großen, neuen Heavy-Duty-Pickups der „Big Three” beeindruckten ohnehin durch ihre schiere Präsenz: GM, Ford und Ram warten mit der jeweils neuesten Generation ihrer gewaltigen Pritschenwagen auf.
GM-Nobelmarke Cadillac glänzt mit einem runderneuerten SUV-Programm, das auch in Europa auf den Markt kommen dürfte. Der kompakte XT4 ist in den USA seit Ende 2018 frisch im Handel, der größere XT6 wird nach Detroit ein weiteres Mal präsentiert, und als Chicago-Debüt gibt es jetzt den XT5 mit Sportpaket und als „Limited Edition” mit glanzschwarzem Dekor und Klarglas-Rückleuchten wie beim XT4.
Subaru zeigt einen völlig neuen Legacy, der jetzt auf der Modularen Plattform steht, die vom Impreza bis zum großen SUV namens Ascent reicht. Der kultivierte, aber etwas phlegmatische Sechs-Zylinder-Boxer verschwindet; dafür gibt es jetzt als Ergänzung zum freisaugenden, 182 PS starken 2,5-Liter-Boxermotor einen 260 PS starken 2,4-Liter-Boxer mit Turboaufladung. Einziges verfügbares Getriebe ist ein stufenloser CVT-Automat. Und es gibt ein Touchscreen-System mit 11,2-Zoll-Bildschirm. Subaru rechnet sich auch deshalb gute Chancen für den Legacy aus, weil die klassischen Limousinen Buick Lacrosse, Chrysler 200 und Ford Taurus vom Markt verschwunden sind.
Volkswagen bringt die sportliche GLI-Variante des Jetta zurück, die in den USA einen gewissen Kultstatus genießt. Der Jetta GLI ist das Gegenstück zum Golf GTI, und entsprechend sportlich präsentiert sich diese 228 PS starke Ableitung der in Deutschland nicht mehr angebotenen Stufenheck-Limousine. Die Hinterachse ist der hohen Leistung angepasst, und für die Kraftübertragung auf die Vorderräder sorgt – wie es sich gehört – eine Sechs-Gang-Handschaltung. Gegen Aufpreis gibt es einen Doppelkupplungs-Automaten.
Nachdem Jaguar Land Rover im November darauf verzichtet hatte, die US-Journalisten zur Weltpremiere des neuen Evoque nach London zu laden, erlebt der schnittige Crossover nun sein Messedebüt auf nordamerikanischem Boden. Zu seinen Innovationen gehören ein 48-Volt-Hybridsystemm, versenkte Türgriffe und ein Kamerasystem, mit dem man im Gelände direkt vor das Auto sehen kann.
Kia frischt den Sportage mit einem neuen Gesicht auf, Toyota aktualisiert den in Europa nicht verfügbaren Pickup Tacoma und wertet den riesigen SUV Sequoia mit einer TRD-Pro-Variante auf. Der gerade erst in Detroit enthüllte Supra ist auch in Chicago ein absoluter Hingucker.
Und es ist die Messe phantastischer Rückblicke: Vor genau 30 Jahren debütierte hier der Honda / Acura NSX in Form des Concept NS-X; der Aluminium-Sportwagen stellte damals alles in den Schatten, was Deutschland, Italien und die USA zu bieten hatten.
Gleichzeitig debütierte 1989 in Chicago auch der Mazda MX-5/Miata – ein Jubiläum, das die Japaner jetzt mit einer auf weltweit 3000 Einheiten limitierten Sonderserie zelebrieren.
Toyota feiert das 60-jährige USA-Jubiläum des Land Cruiser mit einer Sonderserie namens „Heritage Edition”. Unter der Haube steckt ein so trinkfester wie drehmomentstarker 5,7-Liter-V8-Motor mit 381 PS Leistung.
Und auch Chrysler spielt die historische Karte: Vor genau 35 Jahren kamen die Minivans Dodge Caravan und Plymouth Voyager auf den Markt, die einige Jahre später als Chrysler Voyager auch in Europa auf den Markt kamen. Chrysler feiert das Ereignis mit einer Sonderserie der Schwestermodelle Dodge Grand Caravan und Chrysler Pacifica.
Es lohnt sich, nach Chicago zu kommen; bis zum 18. Februar sind die Tore der Automesse noch geöffnet. Im April geht die Schau weiter: In New York. Unter anderem mit der Prämierung des “World Car of the Year”.
geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 17.02.2019 aktualisiert am 15.02.2019
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