China Automobile will mitspielen

Ist das nun dreist oder mutig? Die Firma China Automobile Deutschland GmbH will auch weiterhin mitspielen im großen europäischen Auto-Sandkasten und hat trotz aller Proteste zwei Exemplare des CEO nach Frankfurt zur IAA geschickt. Wir erinnern uns: Der CEO ist eine zumindest visuelle Kopie des X5 von BMW. Für Karl Schlössl, Geschäftsführer der deutschen Sektion von China Automobile scheint sich die Frage, ob der CEO nun ein Plagiat ist oder nicht, nicht zu stellen. „“Natürlich kommen wir auf die IAA, das ist für uns überhaupt keine Frage. Wir werden den CEO zeigen und wir lassen uns nicht klein kriegen. Wir werden das Auto der Masse zugänglich machen“, sagte er dem ZDF-Magazin WISO.

So lässt sich Schlössl weder von rechtlichen Schritten BWMs abhalten, noch von der Wettbewerbszentrale, die einen klaren Gesetzesverstoß sieht: „Das Fahrzeug CEO könnte bei dem Verbraucher den Eindruck hervorrufen, dass es sich hier um einen Pkw handelt, der in Lizenz für die BMW gebaut wird“, so Andreas Ottofülling in WISO. Der Verband der Automobilindustrie, der die IAA ausrichtet, hält sich bislang mit Äußerungen zurück und will erst gegen das mögliche Plagiat vorgehen, wenn eine Gerichtsentscheidung vorliegt. Nach einem Test von WISO in der Augsburger Innenstadt identifizierten Passanten den CEO eindeutig als X5 – was auch nicht schwer ist.

Immerhin: den Noble, der dem Smart fortwo täuschend ähnlich sieht, will China Automobile nun nicht zeigen. Angeblich, weil hier die Namensrechte in Europa nicht eindeutig geklärt wären. Die Wahrheit dürfte im strengen Urheberrechtsschutz liegen, denn mit dem Smart hat Mercedes-Benz ein komplett eigenständiges Fahrzeugkonzept entwickelt. Auch Mercedes kündigte rechtliche Schritte an.

Mehr zum Plagiatsstreit sicher während der IAA hier.