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Ehrgeizige Ziele verfolgen die chinesischen Autobauer: Sie wollen nicht länger als Hersteller von Billigfahrzeugen verschrien werden, die westlichen Sicherheitsstandards nicht genügen. Sie zur ernsthaften Konkurrenz europäischer Fahrzeugproduzenten aufsteigen. Mit ausländischer Unterstützung und einem Premium-Chinaauto könnte dieser Imagewandel gelingen.
Der chinesische Autohersteller Chery lässt solchen Ansprüchen nun Taten folgen. Gemeinsam mit dem israelischen Industriekonglomerat Israel Corp. sollen in Zukunft hochwertige Autos gebaut werden. Entwickelt werden die Fahrzeuge laut der „Financial Times Deutschland“ vom österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna, der viele westliche Autohersteller beliefert und in seinem Grazer Werk unter anderem den Mini Countryman fertigt.
Voraussichtlich unter dem neuen Markenlabel Qoros sollen gleich drei Modelle in der Größe eines Skoda Octavia bereits 2012 im Reich der Mitte anlaufen – und alsbald auch nach Europa exportiert werden. Mit geschätzten Preisen von umgerechnet 11 000 Euro bis 15 000 Euro könnten sich die kompakten Limousinen zur ernsthaften Gefahr für die westlichen Hersteller entwickeln. Wenn Qualität und Sicherheit modernen Autos entspricht, wird der automobile Premium-Chinese sowohl hierzulande als auch auf dem Heimatmarkt zahlreiche Kunden von etablierten Marken, allen voran Audi, BMW und VW, anlocken.
Bislang haben sich die deutschen Autohersteller in China als einzig wahre Qualitätsanbieter positionieren können – zu entsprechenden Preisen. Das „CQAC“ abgekürzte Joint-Venure aus Chery und Israel Corp. schweigt vorerst noch zu konkreten Details. Erst zum Jahresende sollen die genauen Pläne veröffentlicht werden. So viel steht aber jetzt schon fest: Im Management des Gemeinschaftsunternehmens sitzt mit ehemaligen Managern und Chefdesignern von BMW, Volvo und VW geballte Automobilkompetenz, die weiß, wie sich erfolgreich wirtschaften lässt. Und selbst die Israelis haben Erfahrung in der Branche, sie halten ein Drittel an Better Place, einem Dienstleiter in puncto Elektromobilität. Bei so viel Fachwissen kann quasi nichts mehr schief gehen. Die Produktionsstätte von CQAC im chinesischen Changshu nahe Schanghai ist jedenfalls gewappnet, jährlich 500 000 Fahrzeuge könnten dort von den Bändern laufen. Es bleibt abzuwarten, ob der Angriff auf die automobile Elite gelingt.
geschrieben von auto.de/(bp/mid) veröffentlicht am 20.09.2011 aktualisiert am 20.09.2011
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