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Die Aussichten für die Automobilbranche für das laufende Jahr könnten besser kaum sein. Vorausgesagt wird nicht nur die Auslastung ihrer Kapazitäten und eine deutliche Absatzsteigerung. Die weltweite Fahrzeugfertigung könnte laut Prognose der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) sogar das Niveau des Vorkrisenjahres 2008 übertreffen.
Im laufenden Jahr steigt die weltweite Pkw-Fertigung nach Voraussagen des Automotive Instituts von PwC im Vergleich zu 2009 um annähernd 20 Prozent auf gut 68,7 Millionen Fahrzeuge. Damit wäre der Fertigungsumfang von 2008 getoppt. Vor zwei Jahren waren weltweit 66 Millionen Pkws produziert worden. Branchenexperten erwarteten für 2010 bislang ein Produktionsplus auf 65 Millionen Einheiten.
Den Produktionszuwachs führen die Experten zum größten Teil auf die starke Nachfrage in China und anderen Schwellenländern zurück. Allerdings spiele auch ein gewisser „Basiseffekt“ eine Rolle. „So haben die Hersteller im Krisenjahr 2009 ihre Produktion stark gedrosselt und ihre Pkw-Bestände gezielt reduziert. Um die im laufenden Jahr unerwartet gute Nachfrage befriedigen zu können, mussten sie die Fertigung seit Jahresbeginn 2010 wieder deutlich hochfahren“, erläutert Felix Kuhnert, Leiter des Bereichs Automotive bei PwC. Ablesen lasse sich diese Entwicklung am starken Anstieg der Kapazitätsauslastung von durchschnittlich 66,7 Prozent im Jahr 2009 auf voraussichtlich 75,7 Prozent im laufenden Jahr.
Getrieben wird die Branchenkonjunktur eindeutig vom chinesische Markt, wo der Fahrzeugabsatz in den ersten fünf Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 um mehr als 50 Prozent auf gut 5,8 Millionen Pkws zulegte. Vom chinesischen Autoboom profitierten auch die deutschen Hersteller. Ihre Exporte legten in diesem Zeitraum weltweit auf rund 1,83 Millionen Fahrzeuge zu. Ein Plus von fast 50 Prozent. Dem Exporterfolg gegenüber stehen zurückgehende Neuzulassungen auf dem Heimatmarkt um mehr als ein Viertel auf 1,26 Millionen Pkws.
Der chinesische Markt biete für die Automobilhersteller weitere Wachstumschancen, jedoch dürfe nicht vergessen werden, dass der Automobilmarkt in China Ende 2008/Anfang 2009 einen Absatzrückgang zu verzeichnen hatte, so Kuhnert. Ein teilweise noch andauerndes Förderprogramm habe die Absätze im Krisenjahr mehr als stabilisert. Risiken für die zukünftige Entwicklung sieht man bei PwC in der steigenden Inflation sowie der spekulativen Entwicklung am Immobilienmarkt. Auch der verstärkt schwierige Zugang zu Privatkrediten könnte die Nachfrage nach Fahrzeugen mindern.
Die größten Zuwächse bei der Automobilproduktion prognostizieren die PwC-Experten für die asiatischen Schwellenländer sowie Nordamerika. In Asien (ohne Japan) dürfte die Fertigung um fast 30 Prozent auf rund 20,29 Millionen Pkws zulegen. Von diesen Fahrzeugen rollen voraussichtlich 14,18 Millionen in China vom Band. Das entspräche fast einem Fünftel aller im Jahr 2010 auf der Welt produzierten Pkws.
Die dramatischen Einbrüchen des US-amerikanischen Automarktes haben Amerika stark zurückgeworfen. Doch das Land finde nach Ansicht der Experten wieder Anschluss an führende Automobilnationen. Für 2010 erwarten sie einen Produktionsanstieg um gut ein Drittel auf 7,5 Millionen Pkws. Damit rangieren die USA hinter China und Japan (+18 % auf 8,96 Mio. Pkws) auf dem dritten Platz. Aber auch diesen Aufholeffekt gibt es nicht umsonst: Vor allem die US-Hersteller sind bereits wieder mit zusätzlichen Kaufanreizen am Markt. Überbordende Incentives waren auch vor der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise an der Tagesordnung und ließen die Autobauer regelrecht ausbluten.
Auf dem EU-Markt prognostiziert PwC 15,19 Millionen produzierte Fahrzeuge; das wären gut 400.000 mehr als 2009. Deutschland trage zur europäischen Branchenbilanz 4,92 Millionen Fahrzeuge bei, gut 100.000 mehr als 2009. Eine dynamischere Produktion erwartet man in Osteuropa, wo zahlreiche Hersteller aus der EU fertigen lassen. Hier wird im Vorjahresvergleich ein Anstieg um 50 Prozent auf knapp 2,7 Millionen Pkws vorhergesagt.
geschrieben von auto.de/(auto-reporter.net/arie) veröffentlicht am 26.07.2010 aktualisiert am 26.07.2010
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