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Chinas-Automarkt schwächelt
Chinas Wirtschaft kocht auf Sparflammen. Indizien seien ein Preisverfall in rund 70 chinesischen Großstädten und das zum Erliegen gekommene Wachstum der Unternehmergewinne. Daher wandelt sich der Premiummarkt für Automobile, der vor allem von den europäischen Marken Audi und Mercedes bedient wird. Derzeit beträgt der Marktanteil bei Top-Fahrzeugen rund neun Prozent. Rund 25 Prozent bis 30 Prozent des Automobilmarktes in China werden von regionalen Automarken gehalten.
Der Rest entfällt auf den Massenmarkt, in dem vor allem Volkswagen eine dominante Rolle spielt. „Die chinesische Regierung will mehr Qualität und stellt vor allem den Verbraucherschutz als großes Thema in den Mittelpunkt“, sagte Dietmar Voggenreiter, Geschäftsführer von Audi China. 2014 hat Audi einen neuen Rekord aufgestellt und erstmals mehr als eine halbe Million Autos in China und Hongkong ausgeliefert – ein Plus von fast 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Deutsche Produkte werden von hier als besonders hochwertig wahrgenommen“, betonte Voggenreiter. So konnte Audi China in den ersten vier Monaten seinen Fahrzeugabsatz steigern. Bleiben die monatlichen Verkaufszahlen von durchschnittlich 45 000 Fahrzeugen aber konstant, würde das Unternehmen erstmals seit 2007 einen Absatzeinbruch hinnehmen müssen. China übertrumpft Deutschland bei Audi-Kompaktwagen.
Aller Wahrscheinlichkeit wird aber ein Trend zu mehr Kompaktfahrzeugen zu einer gegenteiligen Entwicklung führen. Audi hat Deutschland nämlich in den ersten vier Monaten diesen Jahres mit seinen in China verkauften Kompaktwagen geschlagen. Von Januar bis April wurden in der chinesischen Volksrepublik fast 42.000 Audi A3 verkauft. In Deutschland waren es im gleichen Zeitraum nur noch rund 33.000 Autos. Noch im vergangenen Jahr hatte Audi in Deutschland mehr Kompaktfahrzeuge verkauft.
Vielfach setzen junge Chinesen auf technisch hochwertige europäische Kompaktfahrzeugen. Ein Grund für diesen Wandel ist, dass der Anteil der weiblichen Käufer in China stark zunimmt. Dabei müssen die Hersteller aber weiterhin die Eigenarten der chinesischen Marktes berücksichtigen. So gilt im Reich der Mitte ein weicher Sitz als besonders „komfortabel“.
Unerlässlich ist zudem die digitale Vernetzung der Neuwagen. Chinesische Autokäufer eines Audis sind im Schnitt 36 Jahre alt und gelten als extrem Online-aktiv. Daher wollen die Käufer die volle Integration ihrer Smartphones im Auto. Dies soll bei Audi künftig eine Kooperation mit dem chinesischen Online-Konzern Baidu ermöglichen. Eine engere Kooperation mit Baidu hat auch Mercedes-Benz bekanntgegeben. Auch Volkswagen stellt mit dem Golf R Touch ein „Connect Car“ vor. Und der US-Hersteller Ford zeigt mit Ford Smart Mobility und MyEnergi für den Ford GT neue digitale Technik.
geschrieben von MID veröffentlicht am 02.06.2015 aktualisiert am 02.06.2015
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